Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
054 - Todesfahrt um Mitternacht

054 - Todesfahrt um Mitternacht

Titel: 054 - Todesfahrt um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
jüngsten Vergangenheit sehr leichtsinnig gewesen.
    Es hätte überall zu diesem plötzlichen Blackout kommen können. Sogar mitten in einem lebensgefährlichen Kampf. Was dann? Ich wäre verloren gewesen. Vicky hatte recht. Ich durfte dieses große Risiko nicht weiter eingehen.
    Es war vernünftiger, einmal nicht dabei zu sein, als nie mehr dabei zu sein.
    Das alles sagte ich dem Professor, und er wünschte mir alles Gute für die nächsten Tage.
    »Das wünsche ich Ihnen und Chao Kai auch«, sagte ich, »und vergessen Sie nicht, sich mit Mr. Silver in Verbindung zu setzen, bevor Sie losschlagen.«
    ***
    Also doch! durchfuhr es Barry Willoby. Todesangst schüttelte ihn.
    Ein Monster in seinem Taxi! Das war zuviel für seine Nerven. Er brüllte sein Entsetzen heraus und feuerte die Gaspistole auf das fürchterliche Ungeheuer ab.
    Mit einem patschenden Geräusch platzte die Patrone, und stinkendes, beißendes Gas flog gegen die Fratze der Bestie.
    Murdock Vidor schüttelte seinen mächtigen Schädel. Er riß sein Maul weit auf und schnappte nach der Pistolenhand. Barry Willoby konnte sie nicht schnell genug zurückreißen.
    Die Hauer der Bestie schlugen hart aufeinander, und Willoby heulte auf. Der Schmerz trieb ihm Tränen in die Augen. Er warf sich gegen die Tür, ließ den Öffner schnappen, fiel aus dem Taxi und landete auf dem Rücken.
    Schwerfällig wälzte er sich herum.
    Den Armstumpf gegen den Leib gepreßt, sprang er auf und rannte blind vor Angst davon.
    Ein Rammstoß der Bestie deformierte die hintere Fahrzeugtür. Kraftvoll sprang das Ungeheuer aus dem Taxi, und mit langen Sätzen nahm Murdock Vidor die Verfolgung seines Opfers auf.
    Barry Willoby war von Anfang an chancenlos, doch er wollte es nicht wahrhaben. Keuchend lief der dicke Mann um sein verlorenes Leben.
    Erxhörte das aggressive Knurren der Bestie hinter sich und lief noch schneller, aber er konnte unmöglich schneller als Murdock Vidor sein. Die Bestie holte ständig auf.
    Willoby erreichte einen Metallsteg, der über einen kleinen Betonkanal führte, in dem sich kein Wasser befand. In der Mitte des Steges holte ihn Murdock Vidor ein.
    Ein Prankenhieb traf ihn und schleuderte ihn in den Kanal. Schwer verletzt quälte sich der Taxifahrer noch einmal auf die Beine. Er blickte zum Steg hoch, auf dem die Bestie stand.
    Angst und Schmerz verzerrten Willobys Gesicht. Er torkelte einige Schritte zurück, während sich oben das Monster zum Sprung duckte. Jetzt stieß sich Vidor ab!
    Einen Moment sah es so aus, als würde die Bestie zwischen Himmel und Erde in der Luft hängen, aber dann wirkte die Schwerkraft, und das Ungeheuer fiel wie ein Stein herab.
    Der dicke Taxifahrer brachte sich mit einem verzweifelten Sprung zurück in Sicherheit, aber er war gefangen in diesem Betonkanal; es gab keinen Ausweg für ihn.
    Scharfe Krallen zuckten auf ihn zu.
    Er schrie seinen Schmerz heraus und fiel gegen die senkrechte, moosbewachsene Wand. Als er daran entlangrutschte, zog er eine dunkelrote Blutspur hinter sich her.
    Zitternd, völlig entkräftet und verzweifelt blieb er stehen. Langsam drehte er sich um. Er hatte einen Punkt erreicht, wo ihm alles egal geworden war.
    »Ich kann nicht mehr«, tropfte es von seinen Lippen. »Ich bin erledigt… Und ich fürchte dich nicht mehr, du grausame Bestie…«
    Er stieß sich mit letzter Kraft von der Wand ab und näherte sich dem Ungeheuer mit unsicheren Schritten, ein geschlagener, dem Tod geweihter Mensch…
    »Bring mich um!« verlangte er. »Na los, töte mich, du Teufel! Aber mach schnell! Bereite meinen Schmerzen ein Ende!«
    Er schaffte es noch, sich dem Monster entgegenzuwerfen. Er wußte, daß es Selbstmord war, aber er mußte sein Leiden abkürzen.
    Hart prallte er gegen den glühenden Brustkorb der Bestie. Murdock Vidor gab ihm den Tod, nach dem er sich sehnte.
    Und eine ferne Turmuhr schlug zwölfmal…
    ***
    Vidor fühlte sich großartig. Der Mord an dem Taxifahrer war ursprünglich nicht eingeplant gewesen, aber die Tat war für die Bestie erhebend, denn zu töten bedeutete für Murdock Vidor, zu leben.
    Was er getan hatte, erinnerte ihn an seine Vergangenheit. Er hatte lange Zeit das Gebiet um das Todesmoor unsicher gemacht. Viele Menschen hatten damals dort ihr Leben verloren.
    Sie waren entweder durch ihn gestorben oder, wenn sie vor ihm auf der Flucht waren, in den Sumpf geraten und elend zugrunde gegangen.
    Vidor haßte die Menschen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, warum. Vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher