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054 - Todesfahrt um Mitternacht

054 - Todesfahrt um Mitternacht

Titel: 054 - Todesfahrt um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wo die Hölle als nächstes zuzuschlagen gedachte, und es war ihm in einigen Fällen gelungen, solche Aktivitäten im allerletzten Moment noch zu verhindern.
    Chao Kai, mittelgroß und schwarzhaarig, lebte seit acht Jahren in London und war von der Parapsychologie ebenso besessen wie Professor Hale.
    Der Chinese war sehr gut durchtrainiert und beherrschte vor allem die Karatetechnik wie ein Meister.
    Er war sehr oft mit Bernard Hale zusammen, schätzte und verehrte ihn. Er blickte zu ihm auf wie zu einem lebenden Denkmal, und es gab nichts, was er für Professor Hale nicht getan hätte.
    Bernard Hale hatte damals errechnet, daß beim Todesmoor Grauenvolles passieren würde. Deshalb hatte er sich mit Tony Ballard und Chao Kai dorthin begeben, und er war der Meinung gewesen, Murdock Vidor wäre für alle Zeiten vernichtet.
    Tony Ballards Anruf beunruhigte ihn.
    Vidor in London! Das war schlimm.
    »Ich habe etwas dazugelernt, Chao Kai«, sagte Bernard Hale. »Es gibt im Kampf gegen die finsteren Mächte keine endgültigen Entscheidungen. Was immer wir tun, die Hölle kann es rückgängig machen.«
    »Ich glaube, das sehen Sie zu drastisch, Professor«, sagte der sympathische Chinese.
    »Ich kann Murdock Vidor als Beispiel anführen«, bemerkte der PSI-Professor. »Er ist ein Stehaufmännchen der Hölle. Schlagen Sie es nieder. Es wird eine Weile liegenbleiben, sich dann aber mit Hilfe der schwarzen Kraft wieder erheben.«
    »Vidor ist eine Ausnahme, Professor. Es gibt viele Schwarzblütler, die nie mehr zurückkehrten. Man muß sie nur richtig vernichten, und das ist in Murdock Vidors Fall nicht geschehen. Er versank lediglich im Sumpf, das war alles. Wir sahen ihn untergehen und dachten, damit wäre der Fall erledigt. Hätte Tony Ballard damals seinen Dämonendiskus gegen die Bestie eingesetzt, wäre sie genauso verloren gewesen wie zum Beispiel Rufus.«
    Das Telefon läutete.
    Chao Kai wollte den Anruf entgegennehmen, doch Bernard Hale sagte: »Lassen Sie nur.« Dann hob er ab.
    Am andern Ende ertönte ein grauenerregendes Knurren.
    Bernard Hale erschrak. Er hielt die Sprechmuschel zu und sah Chao Kai aufgeregt an. »Er ist es! Es ist Murdock Vidor!«
    »Na, Professor Hale«, sagte Vidor mit hohntriefender Stimme. »Erfreuen Sie und Ihr chinesischer Kretin sich noch bester Gesundheit? Das wird sich ändern! Ich bin gekommen, um euch zu töten! Sagt das auch eurem Freund Tony Ballard! Ich werde euer Fleisch fressen und euer Blut trinken! Es gibt keinen wirksamen Schutz, der mich abhalten kann! Ihr werdet sterben! Schon bald! Bis dahin möge die Angst eure Seele auffressen!«
    ***
    Daryl Crenna ließ die Sache keine Ruhe, deshalb suchte uns der Gründer des »Weißen Kreises« auf. Die Tatsache, daß er Murdock Vidor vor unserem Haus gesehen hatte, beunruhigte ihn mehr, als er zugeben wollte.
    »Wenn ihr unsere Hilfe braucht, stehen wir euch zur Verfügung«, sagte der Mann aus der Welt des Guten.
    »Man müßte den Spieß umdrehen«, meinte Mr. Silver. »Wir sollten nicht warten, bis Vidor angreift, sondern sollten versuchen, ihm zuvorzukommen.«
    »Du kannst ihm nur zuvorkommen, wenn du weißt, wo er ist«, sagte Daryl Crenna alias Pakka-dee.
    »Das müßte sich doch leicht mit Hilfe von Yuums Auge herausfinden lassen.«
    »Das Auge kannst du in diesem Fall vergessen«, sagte Pakka-dee grimmig.
    Ich schaute ihn überrascht an. »Zeigt es keine schwarzen Aktivitäten mehr?«
    »Normalerweise schon, aber in diesem speziellen Fall wurde das Auge überlistet. Ich konnte ganz kurz Atax sehen. Er schuf ein Störfeld. Dahinter kann Murdock Vidor ungesehen operieren.«
    »Atax«, sagte Mr. Silver und zog die silbernen Brauen verdrossen zusammen. »Ich habe geahnt, daß er wieder seine Hände im Spiel hat.«
    »Vidor handelt allein, wie mir scheint«, sagte Daryl Crenna. »Atax schirmt ihn lediglich ab.«
    »Vidor hat nur zwei Ziele«, sagte ich. »Dieses Haus und das Haus von Professor Hale. Es fragt sich nur, wann und wo er zuerst zuschlägt, und natürlich auch, wie er es tut. Greift er bereits in der kommenden Nacht an? Oder läßt er sich Zeit? Wartet er auf einen günstigen Augenblick?«
    »Wir müssen…«, begann Mr. Silver, aber das Schrillen des Telefons ließ ihn verstummen.
    Ich hob ab.
    Am andern Ende war Professor Hale. »Er hat soeben angerufen, Tony!« sagte der Parapsychologe aufgeregt. »Er hat gedroht, uns umzubringen. Sie, Chao Kai und mich.«
    »Was hat er genau gesagt?« wollte ich wissen.
    Der

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