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0541 - Im Banne des Panikfeldes

Titel: 0541 - Im Banne des Panikfeldes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über die SERT-Haube eine Kontrolle über das Schiff durchzuführen.
    Noch fiel die GEVARI auf den unheilvollen Planeten zu.
    Aber dann geschah etwas, das auch Mentro Kosum und mit ihm alle anderen wahrnehmen konnten. Mitten im Raum entstand nach einer durch einen unbewußten Gedanken des Emotionauten hervorgerufenen Kursänderung des Schiffes eine gigantische Vision im Raum. Der Blickwinkel hatte sich durch die Kursänderung ebenfalls verschoben. Im Zentrum des Panoramaschirms stand nicht mehr der Planet GEPLA, sondern das Spinnennetz der Asteroiden.
    Davor aber leuchtete ein strahlendes Gebilde von idealer Kugelgestalt, fast wie eine Sonne, aber längst nicht so hell und blendend, sondern eher sanft schimmernd und voller geheimnisvoller Lockung.
    Mentro Kosum betrachtete das strahlende Wunder, und je länger er es sah, um so stärker wurde in ihm der Wunsch, es zu erreichen. Noch während er das dachte, nahm auch das Schiff genauen Kurs auf das rätselhafte Gebilde. Kosums Gedanken lenkten das Schiff über die SERT-Haube ...
    „Das Auge der Erlösung!" flüsterte Kosum ergriffen.
    „Das Erlösungsauge - dort wartet es auf uns! Es wird uns erlösen, alle Schwierigkeiten von uns nehmen, die Angst und Furcht vertreiben ... für immer!"
    Übermächtig wurde in Kosum die Sehnsucht, allen bisher gekannten Problemen zu entfliehen und seine Freunde mitzunehmen. In seinem Bewußtsein war eine Stimme, eine sanfte und lockende Stimme, die ihm das Paradies versprach, die Loslösung von allem Schweren, das höchste Glück des Universums.
    Kosum sah die leuchtende Kugel, und ein Blick auf die Meßinstrumente sagte ihm, daß sie einen Durchmesser von 120.000 Kilometern besaß und nur noch wenige Millionen Kilometer entfernt war. Allerdings war die Fluggeschwindigkeit der GEVARI stark abgesunken, so daß noch eine halbe Stunde vergehen würde, ehe sie das wunderbare Ziel erreichte.
    In diesem Augenblick spürte Mentro Kosum die starken Arme eines Unsichtbaren, der hinter ihm stand. Sie umschlangen ihn und versuchten, ihn aus dem Kontrollsessel zu heben. Dabei verrutschte die SERT-Haube und löste sich schließlich. Sie fiel auf den schmalen Kontrolltisch.
    Icho Tolot wurde leicht mit dem Emotionauten fertig.
    Gucky brauchte nicht mehr einzugreifen. Mit einem Ruck hob er den Piloten aus dem Kontursessel und trug ihn zu Atlan und Baiton Wyt, die ängstlich auf dem Boden kauerten und den Geschehnissen mit Unverständnis folgten. Das leuchtende Gebilde auf dem großen Bildschirm faszinierte sie, ohne daß sie seinen Sinn begriffen.
    Die GEVARI raste nun steuerlos auf das Auge-der Erlösung zu, aber Icho Tolot kehrte zum Kontrollsessel zurück.
    Mit der SERT-Haube konnte er nichts anfangen; achtlos schob er sie beiseite. Ein kurzer Blick auf die Instrumente belehrte ihn, daß noch keine unmittelbare Gefahr bestand. Das Leuchtgebilde war noch weit genug entfernt, und die Geschwindigkeit der GEVARI war so gering, daß es noch eine Stunde dauern würde, bis man sich der rätselhaften Erscheinung kritisch näherte.
    Doch das war nicht der einzige Grund für Icho Tolot, schon jetzt zu handeln und das Schiff ohne weiteren Aufenthalt aus dem System zu steuern. Ihm war klar, daß damit die Mission, auf die Rhodan so viel Hoffnungen gesetzt hatte, erfolglos abgebrochen sein würde.
    Der Grund war noch ein anderer.
    Auf dem Panoramaschirm erschien seitlich des Leuchtgebildes ein fremdes Raumschiff, dessen Bauweise eindeutig verriet, daß es aus dem Schwarm stammte. Es hatte die Form einer mit der Spitze voranfliegenden Pyramide.
    „Gucky, geh auf Funkempfang, oder kannst du Gedankenimpulse wahrnehmen? Es ist wichtig!"
    „Du meinst die Pyramide?"
    „Ja. Sie fliegt auf die Leuchtkugel zu. Warum?"
    „Ich empfange Gedankenimpulse -ganz deutlich. Aber sie sind unsinnig, voller Panik und Furcht! Aber auch voller Hoffnung!
    Das Auge der Erlösung ...! Damit meinen sie wohl die komische Kugel da vorn! Klar, die Besatzung steht unter dem Einfluß der Hypnoschauer, genau wie wir! Und sie fliegen in die Leuchterscheinung hinein."
    „Eine ausgezeichnete Gelegenheit für uns, herauszufinden, was dann mit ihnen geschieht. Wir halten den Kurs und bremsen weiter ab, damit wir Zeit gewinnen. Übernimm den Platz an den Ortern und Schockmeßgeräten. Ich habe da so eine merkwürdige Ahnung..."
    Gucky befolgte die Anweisung, denn er hatte aus Tolots Gedanken längst erfahren, welche Vermutung der riesige Haluter hegte. Sie deckte sich mit seiner eigenen. Es

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