Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Moment wußte er es.
    Zwei der Steine, die er vorher nicht gesehen hatte, schnappten mit messerscharfen Zähnen nach ihm.
    Weg hier! dachte er.
    Er konzentrierte sich auf den zeitlosen Sprung und wünschte sich hundert Meter weiter an einen leeren Platz, den er vorhin gesehen hatte.
    Mit der Vorwärtsbewegung löste er den Sprung aus.
    Nur fand der nicht statt!
    Gryfs Druiden-Kraft wurde nicht wirksam!
    Statt am Ziel zu materialisieren, machte er nur einen normalen Vorwärtsschritt!
    Er war immer noch im unmittelbaren Gefahrenbereich!
    Er hielt sich nicht lange mit der Frage auf, warum seine Fähigkeit hier und jetzt nicht funktionierte.
    Er rannte!
    Weit kam er nicht.
    Ein Stein traf ihn in den Kniekehlen und brachte ihn zu Fall. Im nächsten Moment waren die anderen bei ihm.
    Plötzlich konnte er die Zähne sehen, mit denen sie nach ihm schnappten.
    Er versuchte sie mit Druiden-Magie abzuwehren. Doch seine Magie versagte ihm den Dienst!
    Und als er wieder aufsprang, brachten sie ihn erneut zu Fall.
    Entsetzt begriff er, daß er absolut wehrlos war.
    Wenn Carmencita ebenfalls von diesen Steinen angegriffen worden war, lebte sie nicht mehr. - Kein Wunder, daß er sie nicht hatte finden können…
    Und gleich war auch für ihn alles zu Ende…
    ***
    Carmencita trat einen Schritt zur Seite…
    Gerade noch rechtzeitig. Dann da, wo sie eben noch gestanden hatte, formte sich aus dem Sand… ein Wesen!
    Die Kreatur war eine bizarre Ansammlung von Zähnen und Krallen. Eine grauenerregende Mischung aus Ratte, Raubkatze, Wildschwein. Das Ungeheuer verfügte über buchstäblich alles, womit es schlagen, beißen, kratzen und schnappen konnte.
    Carmencita schrie gellend auf.
    Und gleichzeitig stieß sie mit der Schwertspitze nach dem Ungeheuer, das sich von einem Moment zum anderen aus dem Boden erhoben hatte.
    Sie traf es.
    Es kreischte unbeschreiblich laut auf.
    Grünlichgelbe Masse - Carmencita hielt sie für Blut - spritzte nach allen Seiten und traf auch ihr Kleid.
    Noch einmal hieb sie mit dem Schwert zu, bohrte es in den Körper des Monstrums, das mit allen Extremitäten nach ihr hackte und schnappte.
    Diesmal verstummte das Kreischen.
    Von einem Moment zum anderen bewegte das Ungeheuer sich nicht mehr.
    Sie hatte es getötet!
    Hatte es unschädlich gemacht, ehe es sie umbringen und zerfleischen konnte!
    Sie atmete tief durch.
    Gab es in Luzifers Welt denn irgendwo einen Platz der Zuflucht, des Ausruhens, sofern man nicht gerade selbst zu den mörderischen Ungeheuern gehörte, die dieses finstere Land bevölkerten? Warum rotteten sich diese verdammten Biester nicht gegenseitig aus, statt über Menschen herzufallen, die zufällig und unfreiwillig hierher verschlagen wurden?
    Das Monstrum stank.
    Und plötzlich war da wieder Bewegung im Sand.
    Abermals entstand aus den Sandkörnern ein eigenartiges Wesen - nein, nicht nur eines! Zwei, drei zugleich wuchsen vor Carmencita in die Höhe!
    Sie schlug mit dem Schwert nach ihnen, so gut sie es vermochte.
    Aber sie wußte, daß sie gegen drei dieser Ungeheuer keine Chance hatte!
    ***
    Von einem Augenblick zum anderen ließen die Ungeheuer von Gryf ab.
    Sekundenlang lag er wie erstarrt am Boden, war im ersten Moment der Ansicht, der tödliche Biß habe ihn bereits erfaßt, ohne daß er es gemerkt hätte.
    Aber die Steine… flüchteten!
    Das mußte einen Grund haben.
    Mühsam richtete der Druide sich wieder auf.
    Er sah sich um.
    Die Steine waren einfach verschwunden, als hätte es sie nie gegeben!
    Dunkel entsann er sich, daß er sie bei seiner Ankunft auch gesehen hatte, wenngleich er ihnen keine Bedeutung zugemessen hatte - welchen Grund hätte er auch dafür haben sollen? Sie hatten ein paar Dutzend Meter von den Regenbogenblumen entfernt in der Gegend herumgelegen.
    Jetzt aber waren sie ganz verschwunden. Gerade so, als habe es hier niemals größere Steine gegeben!
    Steine, die teleportierten und mit messerscharfen Haifischzähnen um sich bissen… Wenn sie flüchteten, dann bestimmt nur, weil eine noch größere Gefahr sich in der Nähe befand!
    Und die Kelche der Regenbogenblumen waren immer noch geschlossen!
    Wieder versuchte Gryf, die Annäherung eines anderen Wesens telepathisch zu erfassen, wieder fand er keine Resonanz.
    Seine Kräfte wurden blockiert!
    Aber von wem? Wer war dafür verantwortlich, daß er seine Para-Fähigkeiten nicht einsetzen konnte?
    Ein seltsamer Laut ertönte in seiner unmittelbaren Nähe.
    Gryf wirbelte herum.
    Mit gespenstischer Lautlosigkeit

Weitere Kostenlose Bücher