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0542 - Luzifers Welt

0542 - Luzifers Welt

Titel: 0542 - Luzifers Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war ein ungeheuerliches Wesen hinter ihm erschienen. Das Ungeheuer aus den japanischen »Godzilla«-Filmen vergangener Jahrzehnte war ein Zwerg dagegen.
    Gryf spürte einen starken Windhauch, und im nächsten Moment flog von oben etwas auf ihn herab - nein, es flog nicht, es schwappte!
    Eine gewaltige Woge einer undefinierbaren Flüssigkeit kam herunter!
    Was auch immer es war - Gryf wollte nicht unbedingt damit geduscht werden.
    Der zeitlose Sprung funktionierte immer noch nicht!
    Also rannte er los, so schnell seine Beine ihn trugen.
    Der flüssige Unsegen verfehlte ihn nur um ein paar Meter.
    Die Substanz schwappte, spritzte hoch. Ein paar große Tropfen der aufspritzenden Flüssigkeit klatschten neben und hinter Gryf wieder auf den Boden, jeder groß genug, eine komplette Suppenkelle füllen zu können.
    Dampf zischte auf. Sand brodelte und löste sich auf. Beißende Dämpfe wollten sich auf Gryfs Schleimhäute legen und in seine Augen ätzen…
    Was da nach ihm geworfen worden war, war hochkonzentrierte Säure!
    Der Silbermond-Druide hastete weiter. Jeden Moment konnte das hochhausgroße Monstrum feststellen, daß es ihn beim ersten Spucken verfehlt hatte, und versuchen, seinen Fehler zu korrigieren!
    Aber die zweite Säure-Dusche blieb aus.
    Dafür ertönte ein grauenhaftes Schlürfen und Schmatzen, das dem Druiden kalte Schauer über den Rücken trieb.
    Er wandte sich um.
    Neben dem blasen werfenden Säuresee stand das Monster auf drei von fünf Beinen, beugte sich über die flüssige, dampfende Substanz und schlürfte sie durch einen elefantenartigen Rüssel genüßlich in sich hinein…
    ***
    Die neu aufgetauchten Ungeheuer interessierten sich nicht für Carmencita. Sie konnte sogar eines von den Biestern mühelos erschlagen, aber für die tote Bestie tauchten gleich zwei weitere, nur allzu lebendige auf und ein paar Herzschläge später noch einmal zwei.
    Von einem Moment zum anderen wimmelte es von diesen monströsen Kreaturen.
    Sie scherten sich nicht um die junge Spanierin, sondern warfen sich auf die beiden erschlagenen Ungeheuer. Innerhalb weniger Augenblicke rissen sie sie vor Carmencitas Augen in Stücke. Grollend und schmatzend schlangen sie Fetzen von Gliedmaßen in sich hinein, zerbissen Arme, Beine, Schwänze und Hautschuppen, fetzten Innereien auseinander, um sie zu verschlingen, und verletzten sich im Streit um die besten Happen gegenseitig.
    Kaum rochen sie neues »Blut«, als auch die so verletzten Ungeheuer von den anderen angegriffen wurden.
    Carmencita hieb sofort mit dem Schwert auf sie ein, um weitere Verletzungen zu erzeugen - wenn die Biester sich gegenseitig bekämpften, vergrößerte das ihre Überlebenschancen.
    Das grüngelbe Blut stank bestialisch. Und da, wo die Spritzer Carmencitas ehemals weißes Kleid getroffen hatten, entstanden ausgefranste Löcher im verschmutzten Stoff!
    Säure…!
    Innerhalb weniger Minuten war der grausige Spuk vorbei. Ruhe trat ein.
    So rasch, wie die Monstren aufgetaucht waren, verschwanden sie wieder im Boden - sie schienen dabei einfach in Sand zu zerfallen, so wie sie sich vorhin aus Sand gebildet zu haben schienen.
    Allerdings war Carmencita nicht sicher, ob sie sich nicht getäuscht hatte. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß aus Sand, aus Erde, vorübergehend derartige Bestien entstehen konnten, um danach wieder zu Sand zu zerfallen. Das gab’s höchstens in der Phantasie im Sandkasten spielender Kinder.
    Außerdem war nicht alles zu Sand geworden…
    Ein paar… Reste der von ihren Artgenossen zerfetzten Bestien blieben zurück. Sie stanken und sahen furchterregend aus.
    Übelkeit stieg in Carmencita auf. Sie konnte den Brechreiz nur mühsam unterdrücken. Nur der Gedanke daran, daß sie wie durch ein Wunder diese Attacke überlebt hatte, half ihr, sich nicht vor Übelkeit, Angst und Entsetzen zu übergeben.
    An die fliegenden Ungeheuer, vor denen sie hierhergeflüchtet war, dachte sie in diesem Moment schon nicht mehr.
    Jetzt sah sie sich in dem Raum zwischen den aufgetürmten Steinen näher um. Ein Dämmerlicht herrschte, das gerade ausreichte, das Nötigste zu erkennen. Für sie genügte es.
    Doch nur wenige Augenblicke später wünschte sie sich, es hätte nicht ausgereicht.
    Wenn du willst, zeige ich dir die Überreste des Mannes, dem ich nicht half. Vielleicht begreifst du dann, in welch großer Gefahr du dich hier befindest, hatte der Engel zu ihr gesagt, ehe er sie allein gelassen hatte.
    Er brauchte ihr die Überreste nicht mehr zu

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