0543 - Das letzte Aufgebot der MARCO POLO
Kontrollskalen an seinem Kombigürtel auf einmal verrückt zu spielen. Sie zeigten entgegengesetzte und ganz unmögliche Werte an.
Das war alarmierend. Plötzlich erkannte Fredor schlagartig die Ursache für den Ausfall der Kontrallgeräte. Sein Schutzschirm war umgepolt worden er besaß nun nicht mehr die Eigenschaft, auftreffende Energien aufzuhalten und abzulenken. Er war wirkungslos geworden und zeigte eine gänzlich andere Wirkung, die nach innen gerichtet war. Der umgepolte Schutzschirm wurde für den zum Verhängnis, den er vor Schaden hätte bewahren sollen!
Fredor konnte sich nicht bewegen. Er gab die Gedankenbefehle an seinen Körper weiter, doch der Körper reagierte nicht darauf.
Er konnte denken, sehen, hören, aber nicht handeln.
Er sah die Fremdwesen näherkommen.
Und er vernahm ihre schrillen Triumphschreie: „Lacoon! Lacoon! Lacoon!"
8.
Am Abend des 30. Juni hatte sich die Lage stabilisiert, und Perry Rhodan beorderte die führenden Persönlichkeiten der MARCO POLO für 22 Uhr zu einer Besprechung in die Offiziersmesse.
Er erklärte zusarnmenfassend: „Es ist uns gelungen, die Lacoons in den unteren Schiffsregionen festzusetzen. Die wichtigsten in diesem Teil befindlichen Anlagen wurden durch Schotte, Schutzschirme und Vorwarnsysteme geschützt. Da aber alle diese Maßnahmen nicht ausreichend sind, wurden Spezialtrupps zusammengestellt, die immer dann eingreifen, wenn die Lacoons Übergriffe auf die Einrichtungen des Schiffes vorhaben.
Außerdem wurden Rettungskommandos eingesetzt, die Eingeschlossene aus den unteren Schiffsregionen befreien sollen. Wir haben diesbezüglich viele Erfolge zu verzeichnen gehabt, trotzdem sind noch hundert Männer und Frauen abgängig. Nach ihnen wird gesucht. Von einigen wissen wir den Aufenthalt, so daß wir gezielte Maßnahmen zu ihrer Befreiung treffen können. Aber wir wissen auch, daß viele der Verschollenen nicht mehr am Leben sind. Wer das ist, wie viele Gefallene es sind, werden wir wohl erst erfahren, wenn diese Gefahr gebannt ist."
Rhodan machte eine kurze Pause, dann fügte er hinzu: „Bevor wir Einzelheiten über den Abwehrkampf erörtern, möchte ich Ihnen alle Daten Über die Lacoons vermitteln, damit Sie sich ein genaues Bild von ihnen machen können."
Der Raum verdunkelte sich, und auf die Stirnwand der Messe wurde ein Film projiziert. Er zeigte zuerst die Lacoons in Bewegung, wie sie die Korridore der unteren Sektionen überschwemmten und mit ihren Hitzestrahlern Zerstörungen in Laderäumen und an technischen Anlagen verursachten.
Dann wurde plötzlich der Film gestoppt und mittels Vergrößerung ein einzelner Lacoon aus der Masse herausgeholt, bis er die ganze Projektionsfläche bedeckte.
Nachdem eine Scharfeinstellung vorkanden war, konnte das ganz und gar fremdartige Wesen in allen Einzelheiten beobachtet werden.
Der Lacoon ging aufrecht, besaß zwei kurze, starke Beine, vier knochenlose, muskulöse, tentakelartige Schlangenarme, von denen jeder in Händen mit sechs Fingergliedern endete.
Insgesamt besaß der Lacoon eine Körperlänge von 2,10 Metern.
Von dem Körper selbst war nichts zu sehen, da er von einem Schutzanzug aus Panzerringen bedeckt war.
Aus dem obersten Ring wuchs ein achtzig Zentimeter langer. wendiger Hals heraus, der etwas mehr als fünfzehn Zentirneter durchmaß An seinem Ende saß ein flacher Schlangenkopf, dessen Stirn von einem zwölf Zentimeter langen Dorn gekrönt wurde. Der Film lief ein Stück weiter, dann wurde er wieder gestoppt Jetzt war zu schen, wie der Lacoan das Maul aufriß. Er klappte die beiden Kiefer so weit auseinander, daß sie beinahe in einem Winkel von hundertundfünfzig Grad zueinander standen.
Dazu erklärte der Xenologe: „Die Lacoons sind eindeutig aus Echsen hervorgegangen, wenn auch die Tentakel mit Händen und Fingern dagegen zu sprechen scheinen. Aber die Parallele zu den übrigen Schwarmlebewesen läßt sich leicht erkennen.
Was die Psyche der Lacoons betrifft, haben wir erst ziemlich magere Ergebnisse erzielt. Bisher war es uns noch nicht gelungen, einen von ihnen zu fangen und einem Test zu unterwerfen. Dennoch haben wir einige interessante Aufschlüsse aus ihrem Verhalten erfahren. Die Lacoons sind bedingungslose Kämpfer, so daß es nicht zu weit hergeholt ist, wenn wir sie zu den Kampftruppen der Schwarmmacht zählen. Die Lacoons marschieren kompromißlos auf ihr Ziel los, sie vernichten alles, was sich ihnen in den Weg stellt. Gefangene machen sie
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