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0543 - Das letzte Aufgebot der MARCO POLO

Titel: 0543 - Das letzte Aufgebot der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Switt rannte auf der schnellsten Spur des Förderbandes dahin und überholte zwei Wissenschaftler. Dabei wartete er gespannt, daß Verhaltensmaßregeln über die Rundrufanlage durchgegeben wurden. Er hatte den abwärtsführenden Antigravschacht fast erreicht und wechselte über die langsamen Förderbänder auf den ruhenden Steig über, als eine Lautsprecherstimme verkündete: „In einer Minute werden sämtliche Antigravschächte ausgeschaltet. Sie sollen ab sofort nicht mehr benützt werden!"
    Switt überlegte kurz und kam dann zu dem Entschluß, daß er den Antigravschacht gefahrlos benützen konnte. E:r würde ihn in der Hälfte der angegebenen Zeit ans Ziel bringen.
    Er sprang in den Schacht und spürte sogleich, wie sich die schnelle Abwärtsfahrt in seiner Magengegend bemerkbar machte. Bei jedem Hauptdeck wurde die Geschwindigkeit langsamer, um den Benutzern die Möglichkeit zu geben, den Schacht zu verlassen.
    Switt blickte auf die Uhr. Noch 29 Sekunden. Er hatte sich verschätzt, aber ihm stand noch ausreichend Zeit zur Verfügung.
    Das übernächste Hauptdeck war sein Ziel. Die Sekunden verstrichen.
    Dreiviertel der Frist war abgelaufen, als Switt die Verlangsamung physisch zu spüren bekam.
    Er sprang aus dem Schacht. verließ den Ringkorridor und drang in einen schmalen Laufgang ein, der hundert Meter weiter vor einem zehn Zwischendecks hinabreichenden Schacht endete. An seinen Wänden lagen Positronik - Schaltstellen, die nur über schmale Stege oder aber mittels Antigravplattformen zu erreichen waren.
    „Oberstleutnant Cavaldi!"
    Switt bekam keine Antwort auf seinen Ruf. Es schien, als sei - der Leitende Ingenieur der MARCO POLO nicht hier, obwohl er bei Vollalarm anwesend zu sein hatte! Überhaupt wirkte diese ganze Sektion, als wäre sie fluchtartig geräumt worden.
    Switt begab sich zum nächsten Gerät der internen Rundrufanlage, schaltete es ein und rief nochmals den Namen des Leitenden Ingenieurs.
    „Oberstleutnant Cavaldi!" plärrte es wie ein Echo aus den verschiedenen Lautsprechern Sonst war Stille. Dann erschollen von weither gedämpfte Stimmen. Undefinierbare Geräusche wurden laut, kamen näher.
    In der Rundrufanlage ertönte ein kaum hörbares Knacken, und die Stimme des Leitenden Ingenieurs meldete sich.
    „Welcher Idiot geistert denn noch bei den Positroniken herum.
    Verdammt, haben Sie denn nicht den Aufruf gehört? Alle Mann nach oben. Machen Sie schnell, sonst werden Sie von den Invasoren niedergemacht!"
    Invasoren!
    Das bedeutete, daß die MARCO POLO von feindlichen Mächten besetzt war. Switt fragte sich nicht, wie das möglich sein konnte. Sein; erster Gedanke war, diese gefährdete Region schleunigst zu verlassen. Er mußte auf dem schnellsten Wege von hier verschwinden, bevor sich durch das Eintreffen des Feindes die automatischen Sicherheitseinrichtungen aktivierten, sich die Schotte zum Schutze der Positronik - Schaltstationen schlossen und die energetischen Schutzschirme eingeschaltet wurden.
    Und dann fiel ihm ein, daß die Antigravschächte nicht mehr benützbar waren.
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als den beschwerlichen und zeitraubenden Aufstieg über eine der Nottreppen zu nehmen.
    Switt rannte den schmalen Laufgang entlang bis zum nächsten Hauptkorridor.
    Dort traf er auf die Eindringlinge.
    Es mußten zwanzig oder dreißig sein. Sie hatten lange Hälse mit Schlangenköpfen, auf deren Stirn ein über zehn Zentimeter langer Dorn saß.
    Switt hob den Thermostrahler und schoß sofort. Zwei der Wesen fielen. Bevür Switt jedoch seinen Thermostrahler ein zweites Mal einsetzen konnte, begegnete er dem Blick eines der Fremdwesen Er verspürte augenblicklich den Zwang, der von diesen unheimlichen, starren Augen ausging, und wandte sich abrupt ab.
    Diese fremdartigen Geschöpfe waren Hypnostarrer!
    Als er dies erkannt hatte, wußte er, daß seine einzige Chance in schneller Flucht bestand. Er schoß aus seinem Thermostrahler blindlings hinter sich, während er sich durch den Hauptkorridor von den Eindringlingen entfernte. Der nächste Schacht mit einem Notaufstieg war zweihundert Meter entfernt.
    Vielleicht gelang es ihm, ihn noch rechtzeitig zu erreichen.
    Switt kam keine zehn Meter weit.
    Plötzlich traf ihn etwas in den Rükken, das seine Bewegungen erlahmen ließ. Er hatte gerade noch die Kraft sich umzudrehen. - Aber als er die Waffe heben wollte, gehorchten seine Arme nicht mehr.
    Switt wußte nicht, was das zu bedeuten hatte. Er konnte keine Verletzung an

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