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0545 - Der Schlangen-Altar

0545 - Der Schlangen-Altar

Titel: 0545 - Der Schlangen-Altar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einen Überfall geraten, der nicht ihr, sondern Brent gegolten hatte?
    Etwas an seiner Reaktion sprach dagegen. Außerdem würde sie dann nicht mehr leben und sich jetzt in einem ihr unbekannten Raum befinden. Wenn der Überfall Brent gegolten hätte und sie war eine überraschende Zeugin gewesen, hätte man sie entweder zurückgelassen oder getötet, aber niemals entführt.
    Sie lag auf einer harten Pritsche. Um sie herum war ein grünliches Dämmerlicht. Es war kühler als in Brents Wohnung.
    Vor ihr stand jemand und betrachtete eingehend ihren nackten Körper.
    Sie kannte diesen Mann!
    Und im gleichen Moment schwanden alle ihre Zweifel daran, wem der Überfall gegolten hatte: Ihr!
    Dieser Mann war Mansur Panshurab, der oberste Ssacah-Diener!
    Teri Rheken befand sich in der Gewalt des Kobra-Kultes…
    ***
    Sie war schon einmal Gefangene der Kobra gewesen. Und auch später war sie immer wieder auf die Reste des Schlangen-Kultes gestoßen, die von jenem Mansur Panshurab mit fast schon bewunderungswürdiger Zähigkeit am Leben gehalten wurden.
    Das erste Zusammentreffen, die erste Gefangenschaft… Das war vor vielen Jahren gewesen. Damals waren auch Gryf ap Llandrysgryf und Robert Tendyke mit von der Partie gewesen. Zamorra hatte Ssacah schließlich vernichtet… [4]
    Aber ein Teil des Kobra-Dämons hatte sich damals in seinen »Ablegern« manifestiert, in den Messing-Schlangen. Seither trachtete das, was auf diese Weise von Ssacah übriggeblieben war, danach, wieder zu werden …
    Und Mansur Panshurab war Ssacahs Vasall, der vermutlich kaum noch etwas wirklich Menschliches an sich hatte, sondern sich mehr und mehr selbst zu einer Schlange verwandelte, die nur noch rein zufällig eine menschenähnliche Gestalt besaß. Immer wieder war er mit Professor Zamorra und seinen Gefährten aneinandergeraten und hatte dabei böse Niederlagen kassiert. Aber die Schlangen waren wie die
    ###Hydra aus der griechischen Mythologie. Für jeden Schlangenkopf, den man ihr abschlug, wuchsen zwei neue nach.
    Nach jeder Auseinandersetzung mit dem Dämonenjäger Zamorra hatte sich Panshurab wieder zurückziehen können, war für eine Weile nicht mehr aufzuspüren und somit unangreifbar geworden. Das Schlangennest ließ sich einfach nicht finden und endgültig ausräuchern.
    Es war zu befürchten, daß Ssacah tatsächlich eines Tages wieder werden würde. Niemand konnte sagen, wie viele Ssacah-Ableger es inzwischen schon gab - und wie viele nötig waren, den Kobra-Dämon wieder neu entstehen zu lassen. Jede der Messing-Kobras konnte der letzte Tropfen sein, der das Faß zum Überlaufen brachte.
    Vielleicht war der Ableger, der neu entstand, wenn Teri gebissen wurde, der ewige, der Ssacahs Macht wieder aufleben ließ?
    Sie versuchte sich aufzurichten. Mühsam stützte sie sich auf ihre Ellenbogen.
    Was war mit ihren Para-Fähigkeiten? Vorhin, vor einer unbekannten Zeitspanne, hatte sie in Brent Renshaws Wohnung nicht mehr darüber verfügen können. Kein zeitloser Sprung, keine Telepathie - und mit Sicherheit war auch der beträchtliche Rest ihres druidischen Para-Könnens blockiert.
    Sie testete es an. Ob sie Mansur Panshurabs Gedanken überhaupt noch lesen konnte, wußte sie nicht. Vielleicht war er längst nicht mehr genug Mensch, daß das überhaupt möglich war. Aber zumindest seine Bewußtseinsaura würde sie wahrnehmen können.
    Und nach dieser Aura tastete sie jetzt.
    Aber da war nichts.
    Oder - doch…?
    Irgendwo, ganz schwach, darum kämpfend, endlich wieder frei werden zu können…?
    Doch noch ehe sie das richtig einordnen konnte, richtete Mansur Panshurab eine Pistole auf sie. Die Waffe sah genauso aus wie jene, die der Gangster in Renshaws Wohnung gegen Teri eingesetzt hatte.
    Sie wollte sich aufbäumen, sich seitwärts von der Pritsche fallen lassen, um dem erneuten Betäubungsschuß zu entgehen und endlich wieder handeln zu können.
    Aber sie war nicht schnell genug.
    Das Geschoß traf sie noch in der Bewegung. Als sie doch noch von der Pritsche rollte, verlor sie bereits wieder das Bewußtsein…
    ***
    Mansur Panshurab wußte jetzt, wie lange die Wirkung des Betäubungsgiftes etwa vorhielt. So lange konnte er die Silbermond-Druidin sich selbst überlassen.
    Er beschloß, Odinsson und Zamorra gegeneinander auszuspielen. Er selbst wußte momentan zwar nicht, wo er Odinsson finden konnte. Aber scheinbar kannten die beiden sich. Also würden sie zwangsläufig aufeinander stoßen. Wenn nicht, konnte er später immer noch darüber

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