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0545 - Der Schlangen-Altar

0545 - Der Schlangen-Altar

Titel: 0545 - Der Schlangen-Altar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gewalt gebracht hatte und sie als Köder vorschob, um seinen Feind in eine Falle zu locken. Gerret bevorzugte Cadillac oder Mercedes. Und ausgerechnet jetzt selbst ein solches Fabrikat zu besitzen, kam Zamorra schon etwas makaber vor.
    »Was nun?« erkundigte sich Nicole. »Jetzt sind wir zwar problemlos in London eingetroffen, haben dank der Möbius-Leute Auto und Hotelzimmer, aber keinen einzigen Anhaltspunkt, wo wir Teri finden können. Von Torre Gerret ganz zu schweigen.« nZamorra lenkte den Wagen auf die A 4, an Hounslow und Isleworth vorbei in Richtung London-Innenstadt, »Schau dich ein wenig um«, bat er. »Ich gehe davon aus, daß wir beschattet werden. Und falls du jemanden bemerkst, der ein Verfolger sein könnte, solltest du ihn telepathisch sondieren…«
    »Vielleicht schützt Gerret seine Komplizen und Wasserträger ebenso gegen telepathische Lauschangriffe, wie wir selbst das auch zu tun pflegen.«
    »Richtig, aber wenn du auf eine solche Sperre triffst, wissen wir wenigstens, daß wir es mit einem Gegner zu tun haben.«
    »Hoffentlich stellst du dir das alles nicht zu einfach vor«, warnte Nicole. »Immerhin sind wir es, die in eine Falle gelockt werden sollen. Wenn wir nicht ganz gewaltig aufpassen, können wir eine böse Überraschung erleben. Unterschätze Gerret nicht. Er hat dazugelernt. Und er ist ein sehr alter und sehr schlauer Mann. Er hat uns schon oft genug erheblich zu schaffen gemacht.«
    »Er schlägt eine neue Taktik an«, gab Zamorra zu bedenken. »Neue Taktiken müssen erst erprobt werden. Er wird Fehler machen. Dort haken wir ein.«
    »Fehler? Sei froh, wenn uns selbst keine unterlaufen…«
    Zamorra zuckte mit den Schultern und fuhr in normalem Tempo weiter.
    Sie waren in London angekommen; jetzt hing alles vom nächsten Schritt des Gegners ab. Aus dem Telegramm ging nur hervor, daß die vermeintliche Teri sie nach London rief. Also mußte sie sich bald zu erkennen geben. Schließlich sollte Zamorra ihr ja angeblich gegen Gerret helfen. Eigentlich hatte der Dämonenjäger bereits mit einem Zwischenfall am Flughafen gerechnet; spätestens auf dem Weg zum Parkplatz hätte etwas passieren müssen. Ein Angriffsschlag Torre Gerrets oder eine hypnotisierte Teri. -Sofern ein Silbermond-Druide überhaupt hypnotisiert oder auf andere Weise dazu gezwungen werden konnte, etwas zu tun, was er oder sie nicht wollte.
    Eine weitere Möglichkeit wäre eine Nachricht gewesen, die Zamorra an einen anderen Ort lockte, wo Gerret dann zuschlagen konnte.
    Aber nichts dergleichen war bisher geschehen. Etwas stimmte an der ganzen Sache nicht. Es fiel Zamorra schwer, sich vorzustellen, daß Gerret ihn über einen längeren Zeitraum im Dunkeln tappen ließ. Das paßte nicht zu ihm. Gerret mußte wissen, daß dieses Verhalten Zamorra nur mißtrauisch machen würde.
    Warum also zögerte er?
    »Wir haben drei Verfolger«, sagte Nicole nach einer Weile. »Sie benutzen unterschiedliche Wagen und wechseln sich ab. Auch den dritten habe ich jetzt zum zweiten Mal hinter uns entdeckt.«
    Sie beobachtete den nachfolgenden Verkehr durch den rechten Außenspiegel, den sie entsprechend eingestellt hatte. Dadurch war Zamorras Sicht auf den linken und den Innenspiegel beschränkt; ein gewisses Handicap beim britischen Linksverkehr; den Mercedes hatte er ursprünglich einmal in Deutschland gekauft und in Frankreich gefahren, so daß er für englische Verhältnisse das Lenkrad auf der falschen Seite hatte. Doch momentan hatte Zamorra nicht vor, besonders hektisch zu fahren, und vor überholenden Fahrzeugen konnte ihn Nicole ebensogut warnen, wie es ein Blick in den Außenspiegel tat.
    »Ein steinalter Ford Cortina ist jetzt hinter uns«, berichtete Nicole. »Ehemals vielleicht grün, jetzt rostig. Die beiden anderen Wagen sind ein ebenso steinalter Vauxhall Chevette und einer von diesen Honda-Rovern.«
    Zamorra nickte. Keine schlechte Wahl; unauffällige Brot- und Butter-Autos, klein und wendig und dem Mercedes 560 im Stadtverkehr garantiert überlegen. Ihre Leistung konnte die Limousine nur auf offener Strecke richtig entfalten. Wenn die Jungs in den Verfolgerwagen sich in der City auskannten wie der legendäre Butler Parker, hatte Zamorra keine Chance, sie abzuschütteln.
    Allerdings paßte die Auswahl der Fahrzeuge nicht zu Torre Gerret! Der hatte bisher immer protzige Luxuslimousinen bevorzugt. Oder sollte er auch in dieser Hinsicht plötzlich neue Wege gehen?
    »Zum Hotel hättest du eben abbiegen müssen. Wohin

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