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0545 - Der Schlangen-Altar

0545 - Der Schlangen-Altar

Titel: 0545 - Der Schlangen-Altar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wir zum Empfang bei der Queen eingeladen.«
    »Die weiß selbst nicht, wie das Wort Mode buchstabiert wird«, zeigte sich Zamorra als wenig königstreuer Engländer. Kein Wunder, bei spanischen und französischen Vorfahren, französischem und amerikanischem Paß und recht freiheitlich-demokratischer Gesinnung. »Ihre Majestät geruhte mehrfach zur schlechtestgekleideten Frau der Welt gekürt zu werden«, lästerte er weiter. Er konnte froh sein, daß kein königstreuer Brite diese Worte schnöden Hochverrats vernahm.
    So aber erreichten sie unangefochten die Kreuzung. Links stand ihr ordentlich eingeparkter Wagen an einer frisch gefütterten Parkuhr.
    Und explodierte.
    ***
    Torre Gerret erfuhr von Zamorras Ankunft im gleichen Moment, als der Dämonenjäger den Mercedes übernahm. Gerret wußte, daß Zamorra seinen Wagen anfordern würde, statt ein anderes Auto zu mieten oder ein Taxi zu benutzen. Öffentliche Verkehrsmittel benutzte er selten, weil sie für die Art der Ermittlungen, wie Zamorra sie betrieb, doch etwas unflexibel waren. Außerdem wurde Zamorra, wie seine dämonischen Gegner, überwiegend nachts aktiv. Da war individuelle Mobilität angesagt. Für normale Bewegung im Stadtbereich waren Busse, Bahnen und Taxen tagsüber optimal, doch sobald es etwa auch noch um eventuelle Verfolgungsjagden ging, konnte der öffentliche Nahverkehr nicht mehr mithalten.
    Gerret hatte den Möbius-Mann, der den Mercedes zum Flughafen brachte, gekauft. Kaum waren Zamorra und seine Gefährtin eingestiegen, als der Konzernmitarbeiter telefonisch einen von Gerrets Kontaktleuten darüber informierte.
    Fünf Stunden später starb der bestochene Informant an dem Kontaktgift, mit dem der größte der ihm überreichten Geldscheine präpariert war. Er hatte den Fehler begangen, den Umschlag zu öffnen und das Geld zu zählen. Der Schein selbst wurde von der gleichen chemischen Substanz abermals eine Stunde später aufgelöst; nur eine eigenartige, flockige Asche blieb zurück. Gerret pflegte weder Belastungszeugen noch Spuren zu hinterlassen, wenn er eine Aktion dieser Größenordnung durchführte.
    Der Mann hatte Abhöreinrichtungen und einen Signalgeber am Wagen angebracht. So war es für Gerret kein Problem, die Gespräche zwischen Zamorra und Nicole Duval zu belauschen und auch über die Satellitenortung ständig über die jeweilig aktuelle Position des Mercedes informiert zu werden.
    Natürlich konnte sich Mansur Pan shurab nicht mehr an Odinssons Plan halten. Der hätte ja von den Männern gesteuert werden sollen, die Panshurab durch die Ssacah-Ableger hatte ermorden lassen. So konnte Gerret jetzt nur noch improvisieren. Er wartete darauf, daß Panshurab dem Dämonenjäger irgendwie eine Nachricht zukommen ließ. Daß der Inder Teri Rheken selbst auftreten ließ, konnte er sich nicht vorstellen. Er bekam sie auf normalem Weg nicht unter Kontrolle. Nicht einmal, wenn er sie mit dem Ssacah-Keim infizierte. Gerret wußte genug über Magie, auch über Druiden-Magie, daß ihm klar war, daß es so nicht funktionieren konnte.
    Über die Abhöranlage bekam Gerret mit, daß Zamorra und Nicole ausstiegen und jemand anderer den Wagen vorübergehend fuhr. Immer um einen bestimmten Häuserblock herum. Ob das tatsächlich zu einem von Duvals typischen Einkaufsorgien dazugehörte, konnte Gerret nicht hundertprozentig sagen. Vielleicht handelte es sich auch nur um einen Trick.
    Nach einer Weile wurde der Wagen eingeparkt, der Fahrer stieg aus. Nur wenig später machte sich wiederum jemand am Fahrzeug zu schaffen. Minuten später…
    Noch ehe Gerret abschalten konnte, knallte es ohrenbetäubend und zerriß ihm fast die Trommelfelle. Es dauerte fast eine Stunde, bis er wieder normal hören konnte.
    Jemand hatte Zamorras Auto gesprengt.
    ***
    »Drei positive Aspekte hat die Sache«, sagte Nicole etwa eine Stunde später, nachdem Feuerwehr und Polizei ihre traurige Aufgabe beendet hatten und sie sich mit Zamorra endlich allein im Hotelzimmer befand. »Erstens: Niemand ist verletzt worden, es gibt nur ein bißchen Blechschaden an anderen Fahrzeugen und eine geborstene Fensterscheibe im Haus daneben. Alles Versicherungssache. Zweitens: Wir beide befanden uns nicht im Auto, als es in die Luft flog. Drittens: Es ist nicht schon wieder ein Mietwagen; das hätte unseren schlechten Ruf als Verschrotter noch weiter verschlimmert.«
    Damit spielte sie auf die Menge an Vehikeln an, die bei ihren Abenteuern bisher in Klump verwandelt worden waren - eigene

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