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0549 - Des Teufels Traum

0549 - Des Teufels Traum

Titel: 0549 - Des Teufels Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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selbständig - und, jetzt mit dem Ssacah-Keim in ihrem Druidenblut, auch zu machtbewußt.
    Ssacah durfte also, wenn es ihn wieder gab, nicht über sie selbst dominieren. Teris eigene Interessen waren vorrangig.
    Dabei kam sie auf eine Idee, die für Mansur Panshurab vermutlich zu exotisch gewesen wäre, der zudem seinem in der Nicht-Existenz wartenden Herrn viel zu treu gewesen war, als daß er sich auf einem solchen Gedanken überhaupt eingelassen hätte.
    Und bei dieser Idee spielten Merlins Amulette eine nicht unerhebliche Rolle…
    Noch reichte die Zahl der Ssacah-Ableger nicht aus, den Kobra-Dämon wiederzuerwecken. Sonst hätte Panshurab selbst schon längst gehandelt. Zudem waren in London, als der Zarkahr-Tempel gesprengt wurde, zu viele Ssacah-Ableger vernichtet worden, die sich dort verkrochen hatten, um auf ihre große Stunde zu warten. Der Kult hatte damit einen erheblichen Rückschlag hinnehmen müssen.
    Teri dagegen hielt die Anzahl der Messing-Kobras mittlerweile für ausreichend, um ihren Plan durchzuführen…
    Dann nämlich, wenn sie die Macht eines starken Amuletts hinzunahm -und damit Ssacah weckte!
    Er würde der Magie folgen und in die Existenz zurückkehren.
    Aber er würde nicht die Macht haben, die er früher einmal besaß, weil nicht genügend Bewußtseinsfragmente wieder zusammengefügt werden konnten. Er würde von seiner Dienerin Teri Rheken - abhängig sein.
    Damit würde der Auftrag erfüllt, Ssacah zurück in seine Existenz zu holen, und dennoch besäße sie die wirkliche Macht!
    Sie mußte jetzt nur noch ein genügend starkes Amulett in ihren Besitz bringen, dann konnte sie Ssacah erwecken!
    ***
    »Manchmal«, sagte Professor Zamorra, »frage ich mich, was mit Teri ist. Ob sie überhaupt noch lebt.«
    Seine Gefährtin Nicole Duval trat neben ihn ans Fenster und sah ihn von der Seite her an. »Wie kommst du darauf? Warum sollte sie tot sein?«
    »Weil nicht einmal Gryf sie findet«, sagte der Dämonenjäger. »Sie ist so spurlos verschwunden, wie sie nur verschwinden konnte. Das gefällt mir nicht. Es paßt nicht zu ihr. Sie müßte längst wieder irgendwo aktiv geworden sein.«
    »Vielleicht könnte Merlin sie finden, mit der Bildkugel im Saal des Wissens, oder Sid Amos mit seiner sogenannten Dreifingersicht.«
    »Ich weiß nicht, ob ich Merlin danach fragen soll. Ich müßte sein Permit benutzen, um seine Burg betreten zu können. Aber ob es sinnvoll ist, eine der wenigen noch vorhandenen Möglichkeiten dafür zu verbrauchen? Vielleicht benötigen wir sie später noch für ganz andere, bedrohlichere Dinge, bei denen wir Merlins Hilfe brauchen.«
    »Vielleicht«, gab Nicole zu bedenken, »hat er es dir aber gerade für so einen Fall gegeben. Bei weltbedrohenden Gefahren wird er schon von selbst aktiv.«
    »Früher war das so«, sagte Zamorra. »Aber in den letzten Jahren nicht mehr.«
    »Und Amos?«
    »Weiß der Teufel, wo der steckt..«
    Er stutzte über seine Bemerkung und schmunzelte kurz. Dann schüttelte er den Kopf.
    Sid Amos… damals war er Asmodis gewesen, der Herr der Finsternis, der Teufel in Person.
    »Bei der Tendyke Industries ist er jedenfalls derzeit nicht erreichbar«, fuhr Zamorra fort. »Vielleicht künftig sogar gar nicht mehr. Er war ja nur für eine bestimmte Aufgabe dort aktiv, und die hat er möglicherweise inzwischen erfüllt. Jedenfalls ist er jetzt unerreichbar.«
    »Dann wirst du dich damit abfinden müssen, daß Teri erst einmal verschollen bleibt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie tot ist. Wer sollte sie getötet haben?«
    »Zarkahr«, gab Zamorra zu bedenken. »Der Corr ist dem Kobra-Kult nicht gerade freundlich gesonnen. Er ist zwar durch Panshurabs Dummheit aus seiner Versteinerung erweckt worden, andererseits aber wäre der Londoner Tempel nicht zerstört worden, wenn sich nicht ausgerechnet der Kobra-Kult dort eingenistet hätte. Wäre ich Zarkahr, würde ich dafür Genugtuung fordern. Zumal der Corr Teri ja ohnehin schon einmal auf dem Blutaltar liegen hatte und sie töten wollte. Und wenn nicht einmal Gryf in der Lage ist, sie aufzuspüren… nach mittlerweile über einem Vierteljahr…«
    Er sah nach draußen, in das Parkgelände hinter Château Montagne, das hügelwärts anstieg. Dort draußen tummelten sich zwei recht ungleiche Wesen: ein knapp zweijähriger Junge und ein - nun ja, ein kleiner Drache.
    Rundlich, etwa ein Meter zwanzig groß, mit einem langgezogenen Reptilkopf und zwei Flügeln, watschelte er auf seinen Hinterbeinen etwas

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