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0549 - Des Teufels Traum

0549 - Des Teufels Traum

Titel: 0549 - Des Teufels Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beschissen aus.«
    »Ich werde schon einen Job finden«, sagte Maurice zuversichtlich. »Und dann wird das Geld fließen. Mit meiner Ausbildung kann ich mindestens hundertfünfzigtausend Dollar im Jahr fordern.«
    »Tut mir leid, wenn ich es dir sage, Bruder«, murmelte Yves und deutete auf den Rollstuhl, in dem Maurice saß, mit den Füßen, die direkt an den Hüften saßen. »Du bist nicht nur ein Mischling, du bist auch noch ein Krüppel. Rechne lieber nicht mit den lukrativen Jobs. Die bekommen gutaussehende Leute mit zwei langen Beinen. Wir alle sind unten, und wir werden auch immer unten bleiben.«
    Maurice starrte ihn betroffen an. Zeigte sich in Ombres harter Redeweise schon wieder die Aggressivität, für die er seinem Amulett die Schuld gab?
    »He, Bruder, wir leben nicht mehr im Mittelalter! Du wirst schon sehen…«
    »Wir leben aber auch noch nicht in der Gegenwart. Baton Rouge, Louisiana - das ist der amerikanische Sklavenhaltersüden, das Land des Ku-Klux-Klan. Auch heute noch. Wir sind immer noch Dreck, daran hat auch der Bürgerkrieg vor über einem Dutzend Jahrzehnten nichts geändert! Wir sind immer noch Sklaven!«
    Maurice senkte den Kopf. »Wir haben eine Chance, wir alle«, sagte er, »Das hier ist ein freies Land, auch für Leute wie uns. Wir müssen nur etwas daraus machen. - Laß mich bitte jetzt allein, Yves. Ich möchte ein wenig Ruhe haben.«
    Ombre nickte.
    Er warf seinem Bruder das Amulett zu, das dieser geschickt auffing.
    »Ich schenk’s dir«, sagte er, »Aber es wird leider trotzdem wieder zu mir zurückkehren. Bis später.«
    Er stapfte aus der Wohnung.
    Maurice Cascal schloß die Augen, Es war alles nicht gut…
    ***
    Sid Amos gab sein Haus in El Paso, Texas, auf. Er benötigte es hier nicht mehr; seine selbstgestellte Aufgabe, den Firmenkonzern seines Sohnes Robert Tendyke von den Einflüssen der Parascience-Sekte zu befreien, war erfüllt. Das Wesen, das eine unnennbare Zeitspanne lang der Fürst der Finsternis gewesen war, um dann den Schwefelklüften den Rücken zu kehren, hatte nicht die Absicht, hier in absehbarer Zeit noch einmal aktiv zu werden.
    Seine Tarnexistenz als »Sam Dios« erlosch.
    Der einstige Asmodis war nicht unfroh darüber. Seine Tätigkeit hatte ihn zu sehr gebunden und seine anderen Aktivitäten eingeschränkt.
    Den Verkauf des Hauses, einschließlich der kompletten Einrichtung, überließ er einem Makler. Mit solchen Kleinigkeiten wollte er sich nicht abgeben. Ihm war es sogar völlig gleichgültig, ob es verkauft wurde oder nicht. Er hatte keine Verwendung mehr dafür, und Geld war ihm gleichgültig.
    Nur den flachen Koffer, in dem sich seine drei Amulette befanden, würde er mit sich nehmen. Vorher gab es jedoch noch etwas zu tun: die magischen Sperren und Schutzfelder zu beseitigen, mit denen er sich abgesichert hatte, solange er hier wohnte.
    Stück für Stück löste er sie auf.
    Schließlich war auch das letzte Sigill gelöscht, der letzte Abwehrzauber verwirkt. Jetzt war es nur noch ein ganz normaler Bungalow, auf dem kein Zauberbann mehr lag. Wer sich hier ansiedelte, würde keine Schwierigkeiten bekommen.
    In früheren Zeiten hätte Asmodis nicht so gehandelt, hätte er das Haus zu einer Seelenfalle umfunktioniert. Aber das war jetzt nicht mehr seine Aufgabe. Dieser Verpflichtungen war er schon seit langer Zeit ledig.
    Er griff nach dem flachen Koffer, wollte gehen. Auf seine ganz spezielle Weise, die keines Verkehrsmittels bedurfte.
    Doch in diesem Moment tauchte jemand neben ihm auf!
    Sid Amos spürte die Aura der Hölle!
    Unwillkürlich wich er zurück, starrte den anderen überrascht an. »Du…?«
    Der Besucher verzog das Gesicht zu einem spöttischen Grinsen.
    »Was willst du?« fragte Sid Amos.
    Das Grinsen blieb.
    »Ich bin gekommen, um dich zu berauben…«
    ***
    Er schwebte.
    Eine Handbreite über dem Boden schwebte er frei in der Luft, im Lotussitz und aus der Trance seiner Meditation Kraft schöpfend. Kraft, die den halbmeterhohen Schnee um seinen nackten Körper in einem Umkreis von einem Dutzend Metern schmelzen ließ.
    Wo selbst der hartgefrorene Boden auftaute, keimten Blumen. Sie wuchsen, entfalteten sich. Und begannen zu blühen.
    Wieviel Zeit darüber verging, wußte der Schwebende nicht. Er brauchte es auch nicht zu wissen. Er nahm nicht einmal wahr, was um ihn herum geschah. Er konzentrierte sich auf etwas Wichtigeres, für das er all seine Kraft benötigte…
    Julian Peters versuchte in die Zukunft zu sehen.
    Aber… es

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