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055 - Der Würger aus dem See

055 - Der Würger aus dem See

Titel: 055 - Der Würger aus dem See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Trane. Larry konnte nicht verstehen, weshalb Trane so gehandelt
hatte. Er hatte sich zu einem Mordversuch hinreißen lassen - warum?
    Es mußte schwerwiegende Gründe dafür geben. Oder aber: Trane war
ein labiler Charakter, ein Mann, der schnell die Nerven verlor, wenn er eine
Sache nicht mehr überblickte.
    Das größte Rätsel für Larry war, welche Verbindung zwischen Trane
und dem mysteriösen, neu aufgetauchten Ungeheuer bestand.
    Ungesehen verließ er das Krankenhaus.
    Als Schwester Anne knapp eine Stunde später das Zimmer auf der
Privatstation betrat, um nach dem Rechten zu schauen, traf sie fast der Schlag.
Auf dem Kopfkissen lag ein Zettel, auf den Larry Brent folgen des geschrieben
hatte:
    In
Ihrer reizenden Pflege fühle ich mich äußerst wohl; dennoch kann ich nicht
bleiben, weil ich dringend etwas erledigen muß. Aber ich komme zurück, um meine
Rechnung zu begleichen, Schwester Das kann in zwei oder auch in drei Tagen der
Fall sein. Vielleicht halten Sie sich diesen Abend frei, Schwester Anne? Es
gibt in Inverness sicher eine ganze Reihe gepflegter Lokale. Übrigens: für
diesen Fall sollten Sie sich ein paar neue Strumpfhosen besorgen, Schwester.
Ich habe vorhin gesehen, daß Sie am linken Bein eine Laufmasche haben. Dennoch
haben Sie reizende Beine. Die Masche ist nicht der Grund, weshalb ich das Weite
suche!
    Wie von einer Tarantel gestochen, drehte die Schwester den Kopf
nach unten. Flammende Röte überzog ihr Gesicht, als sie feststellen mußte, daß
der Amerikaner wirklich recht hatte.
    Am linken Bein - von ihrem Kniegelenk an schenkelaufwärts - befand
sich tatsächlich eine Laufmasche!
    Anne wunderte sich, daß man, wenn man im Bett lag, so weit unter
ihren Rock blicken konnte. Sie nahm sich vor, sich in der Nähe von männlichen
Patienten nicht mehr so tief zu bücken.
     
    ●
     
    Zum gleichen Zeitpunkt, als Schwester Anne diese Feststellung
traf, stieg Larry in das Taxi, mit dem Iwan Kunaritschew gekommen war. »Nun?«
fragte Larry nur, als er neben dem Freund saß. X-RAY-7 nannte dem Fahrer das
Ziel.
    »Er ist zu
Hause. Ich glaube, du kannst deinen Dialog mit ihm auf nehmen ... « ,
    Die beiden Freunde sprachen nur wenig miteinander. Nach knapp zehn
Minuten erreichten sie die Stelle, die Larry nur zu gut kannte. Die düstere,
abseits gelegene Gasse, das graue schmale Haus. Der Fahrer hielt auf Iwan
Kunaritschews Bitte hin zwei Häuser vor dem eigentlichen Zielpunkt.
    »Soll ich auf dich warten - oder glaubst du, diesmal gegen einen
Whiskyüberfall gefeit zu sein?» erkundigte sich der Russe grinsend. »Du riechst
jetzt noch ordentlich nach dem Stoff. Man wird dich sicher gleich
wiedererkennen.«
    »Trane wird sich freuen, seinen Zechkumpan von der vergangenen
Nacht wiederzutreffen.« Larry lächelte. »Aber heute wird unsere Unterhaltung
sicher anders ausfallen, als er es sich gedacht hat. Falls es ihm jedoch in den
Sinn kommen sollte, Tricks anzuwenden, dann sei auf der Hut. - Vielleicht
postierst du dich einstweilen irgendwo an der Straßenecke.«
    »Und was soll ich dort?« fragte Kunaritschew.
    » Vielleicht
machst du einen Bauchladen auf und bietest deine Zigaretten an. Möglich, daß du
die wetterfesten und rauhen Burschen hier für eine völlige neue Art des
Rauchens gewinnst.«
    »Das wäre eine annehmbare zusätzliche Einnahmequelle. Wenn ich nur
mit einer Gewinnspanne von fünfzig Prozent kalkuliere, wird die Einnahme sich
rentieren. Ich lasse mir deinen Vorschlag mal durch den Kopf gehen.«
    »Unterbrich deine Geschäftsverhandlungen, falls ich nach einer
halben Stunde nicht zurück sein sollte oder jemand von den Tranes auf die Idee
kommt, ein Bestattungsinstitut zu benachrichtigen«, meinte Larry, »ln dem Sarg,
der dann aus dem Haus getragen wird, muß nicht unbedingt die tote Mutter
liegen.«
    Der Russe nickte.
    »Ich reiße meine Basedowaugen auf, Towarischtsch. Falls man dich
davonträgt, dann kannst du gewiß sein, daß ich dir einen großen Kranz mit einer
Blechschleife vermache.«
    »Deine makabren Scherze muß ich immer wieder bewundern. Dir fällt
auch dauernd etwas Neues ein.«
    Mit diesen Worten wandte sich Larry Brent um und näherte sich mit
festen Schritten dem grauen Haus.
    Er drückte auf den Klingelknopf. Schlurfende Schritte erklangen
wieder hinter der Tür, und Larry Brent wurde an sein Abenteuer vom vergangenen
Abend erinnert.
    Wieder das Geräusch der rasselnden Sicherheitskette. Dann wurde
die Tür spaltbreit geöffnet. Das zerknitterte Gesicht der

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