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055 - Der Würger aus dem See

055 - Der Würger aus dem See

Titel: 055 - Der Würger aus dem See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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was tut
mir der Schädel weh ... «
    »Dann waren die beiden Omas wohl widerstandsfähiger als du, wie?«
    Der Russe griff mechanisch nach seinem Tabaksbeutel. Larry
bemerkte es gerade noch rechtzeitig und konnte verhindern, daß der Freund sich
eine seiner Selbstgedrehten anzündete.
    »Ich glaube, es wäre besser gewesen, wenn ich statt deiner nach Inverness
gefahren wäre«, fuhrX-RAY-7 fort.
    »Es war keine Alkoholorgie, Brüderchen. Irgendjemand hat mir das
Zeug eingeflößt.«
    Der Russe verdrehte die Augen. »So was müßte mir mal passieren.
Aber das Glück trifft immer die Falschen.«
    »Hast du dich schon umgesehen, warum Trane so mit Alkohol in der
Gegend herumspritzt, Iwan?« wollte Larry wissen.
    »Nachdem ich sicher war, daß du den Schock überwunden hattest und
keine Alkoholvergiftung zu befürchten war, habe ich mir Tranes Elternhaus näher
betrachtet. Allerdings ohne Erfolg. Der Vogel ist ausgeflogen. Zu Haus war nur
eine alte Frau, die roch nach demselben Zeug, das auch du genossen hattest.
Aber das allein reicht natürlich nicht als Beweis aus. Die gleiche Whiskysorte
gibt es hier oben bestimmt x-mal.«
    Der Russe legte eine kleine Pause ein und fuhr dann fort: »Ich
wollte nicht zu auffällig werden, da ich keinerlei Ahnung davon hatte, welchen
Weg du inzwischen eingeschlagen hast.«
    »Ich wollte Trane sprechen, das war alles«, bemerkte X-RAY-3.
»Eine alte Frau ließ mich ein, bat mich ins Wohnzimmer. Irgendjemand hat mir
dann auf den Schädel geklopft.«
    »Die Alte?«
    »Ausgeschlossen. So kräftig sah sie nicht aus. Es muß Trane
gewesen sein. Das würde zu seiner plötzlichen Absage passen.«
    Larry reckte sich. Sämtliche Muskeln schmerzten ihm. Er schob die
Bettdecke ein wenig zur Seite und wollte sich aufrichten.
    Der Russe drückte ihn zurück.
    »Ich glaube kaum, daß du die Matratzengruft schon verlassen
kannst, Towarischtsch. Eine plötzliche Schwäche - vergiß nicht, daß du
keineswegs einer der Jüngsten bist. Ich glaube, daß der Onkel Doktor dich noch
mindestens einen ganzen Tag hier behalten will.«
    X-RAY-3 sah den Russen mit einem merkwürdigen Blick an.
    »Darüber muß er sich mit mir unterhalten. Ich bin nicht damit
einverstanden.«
    »Du solltest dich wirklich noch ein paar Stunden ausruhen. Ich
kann deinen Part übernehmen.«
    »Um Trane kümmere ich mich selbst«, beharrte Larry auf seinem
Standpunkt. Schmerzhaft verzog er das Gesicht und legte sich vollends zurück.
»Die Gliederschmerzen sind das wenigste - der Durst, Brüderchen - es ist in
erster Linie der Durst. Ich habe einen Brand ... «
    »Dann solltest du noch mal in den See springen«, warf der Russe
ein. »Offenbar hast du in der letzten Nacht nicht genug Wasser geschluckt.«
    Die Flachserei wäre weitergegangen, würden sich in diesem Augen blick
nicht wohlvertraute Schritte der Tür genähert haben.
    Schritte einer Frau. Sachte wurde an die Tür geklopft, dann trat
sie ein.
    Morna Ulbrandson reckte den Kopf, blickte zum Bett herüber und
hörte gerade noch die Klage Larry Brents, der von seinem gewaltigen Durst
sprach.
    »Hallo, Fans«, sagte die Schwedin, streckte den Arm aus und zeigte
die prallgefüllte Tasche, die sie bei sich hatte. Die gutgewachsene Agentin
trug ein großkariertes Kostüm, hellviolette Schuhe und gemusterte Strümpfe, die
den Blick unwillkürlich auf sich zogen. »Die Klage hör ich wohl - und mir fehlt
auch nicht der Sinn. Nach dieser Alkoholmenge tut Sprudelwasser gut"...
    Bei dieser Gelegenheit erfuhr X-RAY-3, daß Morna bereits mit dem
Russen hier eingetroffen war, und daß sie unmittelbar nach Öffnung der
Geschäfte das Krankenzimmer verlassen hatte, um ein paar Besorgungen zu machen.
    »Saures tut gut nach einem Kater .... «
    Die Schwedin packte ein paar Rollmöpse aus. Larry lief das Wasser
im Mund zusammen.
    »Da kannst du mal sehen, wie wir für dich sorgen«, schaltete sich
der Russe ein.
    Erst jetzt fiel der Blick von X-RAY-3 auf die Armbanduhr seines
Kollegen.
    Schon wenige Minuten nach zehn.
    »Dann wird es höchste Zeit, daß ich mich auf die Socken mache«,
sagte der Amerikaner, nachdem er zwei Rollmöpse verdrückt und eine ganze
Flasche Sprudel getrunken hatte. »Gerome Trane wird sich wundem, mir zu
begegnen.« Er sah abwechselnd den Russen und dann die Schwedin an. »Ich hoffe,
der gestrige Abend ist für euch ein wenig gemütlicher gelaufen als der meine?«
    Kunaritschew berichtete von seinen Gesprächen mit den Polizeibeamten
und dem Wissenschaftler Longfield.

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