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055 - Der Würger aus dem See

055 - Der Würger aus dem See

Titel: 055 - Der Würger aus dem See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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eingelassen,
außer einem Wasserrohr von einem halben Zoll Weite gibt es hier keine
Verbindung zum See.«
    Mit diesen Worten schien er das Gespräch schon wieder vergessen zu
haben. Er starrte auf das grüne Ungeheuer, das der Länge nach durch das Wasser
glitt, die großen Fischaugen halb geöffnet, das grüne Fischmaul in ständiger
Bewegung.
    Während Larry Brents Gedanken wahre Kapriolen schlugen, eilte
Trane auf die andere Seite des Beckens, öffnete dort eine Metalltruhe, die an
einen altmodischen Kühlschrank erinnerte, und holte ein Stück Fleisch hervor,
das er dem rätselhaften Fischwesen ins Wasser warf.
    Der Geruch des Blutes ließ das Wasserwesen aufmerksam werden. Sein
Geruchssinn war so fein, daß es trotz des Verwesungsgestankes den Blutgeruch
wahrnahm.
    Es warf den Kopf herum. Die kräftigen, gedrungenen Beine schlugen
das Wasser, daß es aufspritzte. Für Bruchteile von Sekunden kam das Wesen auf den
Rücken zu liegen, so daß an der etwas helleren Unterseite des Körpers deutlich
die Zitzen zu sehen waren. Bei dem mysteriösen Seeungeheuer handelte es sich
offensichtlich um ein weibliches Tier!
    »Sehen Sie doch!« rief in diesem Augenblick Trane.
    Er war fasziniert von der Tatsache, daß es wieder aus dem
Schlafzustand erwacht war und offensichtlich Nahrung verlangte.
    Es griff mit der krallenartigen Linken nach dem Fleischbrocken,
riß mit einem gutturalen Laut das Fischmaul auf, daß die nadelspitzen, haiartigen
Zähne aufblitzen.
    Auch X-RAY-3 war fasziniert von dem Schauspiel, während sein
Unterbewußtsein gleichzeitig die Gefahr registrierte, die es ständig in der
Nähe dieses unberechenbaren Wesens gab. Wenn dem Händler aus Inverness,
McLotch, zu glauben war, dann war er von diesem - oder einem ähnlichen - Wesen
gewürgt worden, und ...
    Ehe der PSA-Agent den entscheidenden Gedankengang zu Ende bringen
konnte, geschah etwas Unvorhergesehenes. Als würde er plötzlich einen
geheimnisvollen Befehl erhalten, warf Trane sich herum und sprang wie eine
Raubkatze den Amerikaner an.
    Doch der Schotte hatte nicht mit der Reaktionsschnelligkeit seines
Gegners gerechnet. Und er hatte das Schicksal nicht eingeplant, das ihm einen
üblen Streich spielte.
    Das blitzschnelle Abducken Larrys und ein matschiger, breiiger
Fisch am Rand des Beckens wurden Gerome Trane zum Verhängnis.
    Der Schotte schrie gellend auf, als er über den glitschigen Hoden
schlitterte, vergebens nach einem halt suchte und kopfüber ins Becken fiel.
Eine Wasserfontäne spritzte auf, und ein übelriechender Strahl traf X-RAY-3
mitten ins Gesicht.
    Das Fischwesen warf seinen massigen Körper derart heftig herum,
daß das Wasser im Becken wogte und sprudelte.
    Der Angefallene gurgelte; sein Kopf tauchte unter. Für den PSA-
Agenten gab es keine Sekunde der Besinnung. Larry hechtete in das brodelnde
Wasser, in dem ein Kampf auf Leben und Tod stattfand.
    Brents kraftvolle Hände packten zu, griffen unter die schuppige
Achsel des Wesens und versuchten, den Koloß herumzuziehen. Das Wasser färbte
sich dunkel. Trane blutete aus einer tiefen Fleischwunde. Sein Hemd war völlig
aufgerissen.
    Das Ungeheuer schnaufte schwer, und aus seiner Kehle kam ein
dumpfes Knurren, als es sich dem neuen Gegner zuwandte.
    Larry erkannte, daß er sich auf etwas eingelassen hatte, das ihn
das Leben kosten konnte. Der grüne, unheimliche Koloß entwickelte im Wasser
eine erstaunliche Wendigkeit. Darin übertraf er den Menschen bei weitem.
    Ehe X-RAY-3 es sich versah, schlugen die gedrungenen, muskulösen
Beine gegen seinen Unterkörper und rissen ihn in die Tiefe. Larry schluckte
Wasser. Der riesige grüne Körper schob sich über ihn, der rüsselartige Ansatz
schlug wie eine Peitschenschnur in sein Gesicht und hinterließ einen
blutunterlaufenen Streifen.
    Dem Amerikaner wurde die Luft knapp. Mit weitaufgerissenen Augen
sah er das große Fischmaul, das sich seinem Gesicht näherte, die
blutverschmierten, spitzen Zähne, und er sah die Blasen, die aus dem Rachen des
Ungeheuers aufstiegen.
    Larry wußte nicht, woher er die Kraft nahm, plötzlich seinen
rechten Arm loszureißen. Er handelte instinktiv, mechanisch und schoß seine
Faust ab, mitten auf das grüne Gesicht mit den hervorquellenden Augen. Das
Wasser sprudelte, und die unheimliche Fratze ruckte zurück. Sofort fühlte Larry,
daß der Griff um seine Hüften sich lockerte, und er stieß sich ab, tauchte auf
und schnappte mit aufgerissenem Mund nach Luft. Blitz schnell übersah er die
Lage und

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