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055 - Der Zahn der Hydra

055 - Der Zahn der Hydra

Titel: 055 - Der Zahn der Hydra
Autoren: A.F.Morland
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geschehen, was geschieht? Möchtest du noch Tee?«
    »Nein«, sagte ich ärgerlich. »Ich will zu Yarrambool. Er darf nicht ohne mich reiten.«
    »Du würdest vom Pferd fallen, Yalla.«
    »Dann verlange ich, daß man mich festbindet.«
    »In diesem Zustand willst du kämpfen?«
    »Ich muß. Die Verdammten haben meinen Freund Cruv entführt, und sie haben Cannitta, die mir sagen kann, was ich tun muß, um wieder ein Mensch zu werden. Ich muß dabei sein, wenn Yarrambool die Verdammten angreift.«
    Da waren scharfe Befehle. Ich konnte die Worte nicht verstehen, aber ich wußte was sie zu bedeuten hatten.
    »Sie brechen auf!« schrie ich, und als Sheesa mich wieder am Aufstehen hindern wollte, stieß ich ihre Arme wütend zur Seite. »Sie reiten los! Ohne mich!«
    Nicht einmal Mr. Silver ließ sich noch einmal blicken, um nach mir zu sehen. Es schien ihm recht zu sein, daß ich in Sheesas Obhut blieb, aber das wollte ich nicht.
    Verflucht noch mal, ich wollte das nicht!
    Es fiel mir ungemein schwer, auf die Beine zu kommen. Der Schmerz war nicht so schlimm, der war auszuhalten. Etwas anderes war das Problem: Ich war matt und schläfrig, konnte kaum noch die Augen offenhalten.
    »Leg dich wieder hin, Yalla«, drängte Sheesa. »Trink noch Tee.«
    Sie ritten fort, und dieses Mädchen wollte, daß ich mich auf die Kissen legte und Tee trank.
    Tee!
    Der bittere Beigeschmack!
    Sheesa mußte dem Heiltee etwas beigemengt haben. Ich drehte mich zornig um und humpelte auf sie zu.
    »Was hast du getan?« schrie ich sie an und schüttelte sie grob. »Was hast du in den Tee getan, Sheesa? Ein Schlafmittel? Gib es zu! Du hast ein Schlafmittel in den Tee gegeben!«
    »Ja, Yalla«, gestand das Feuermädchen kleinlaut.
    »Oh, ich würde dich am liebsten schlagen!« schrie ich außer mir vor Wut.
    »Ich wußte nicht, wie ich dich sonst zurückhalten sollte«, verteidigte sich Sheesa.
    »Du hättest mich mit Yarrambool gegen Contax ziehen lassen sollen! Du hast kein Recht, Dinge, die mich angehen, nach deinem Gutdünken zu beeinflussen!«
    »Verzeih, Yalla«, schluchzte das Mädchen. »Ich habe es nur gut gemeint.«
    »Ich bin sicher, du kennst ein Kraut, das die Wirkung des Schlafmittels aufhebt.«
    »Es gibt tatsächlich so ein Mittel, Yalla.«
    »Du bringst es mir auf der Stelle!« sagte ich scharf, und Sheesa verließ den Raum für kurze Zeit.
    Mit jeder Minute, die verging, vergrößerte sich Yarrambools Vorsprung, und ich wußte nicht, wie ich ihn, Mr. Silver und die Feuerkrieger einholen sollte. Vielleicht war es vernünftiger, bei Sheesa zu bleiben, aber das ging einfach über meine Kräfte.
    Ich mußte dabei sein, wenn der Kampf gegen Cöntax begann.
    Sheesa brachte einen gallbitteren Trank. Ich leerte den Becher und wartete auf die Wirkung, die natürlich nicht schlagartig einsetzte.
    Ich starrte sie gereizt an. »Wenn das wieder ein Schlafmittel war, kannst du was erleben, wenn die Wirkung vorbei ist!«
    »Der Trank wird dich beleben, Yalla«, versichterte mir das Feuermädchen.
    »Besorge mir ein Pferd!« verlangte ich.
    »Ein Pferd und Waffen«, sagte Sheesa.
    »Und eine Karte, auf der du mir zeigst, welchen Weg ich einschlagen muß.«
    »Die Karte ist nicht nötig, Yalla, denn ich werde dich begleiten.«
    »Das wirst du nicht, du bleibst hier, du bist ein Mädchen.«
    »Ich kenne mich aus in der Feuerwelt. Es gibt eine Abkürzung zum Gebiet der Verdammten. Wenn wir sie wählen, können wir sehr viel Zeit gewinnen.«
    »Warum schlägt Yarrambool diesen Weg nicht ein?« wollte ich wissen.
    »Weil er durch eine enge Schlucht führt. Für viele Krieger ist sie ein Hindernis, deshalb wählte Yarrambool den weiteren Weg durch die Ebene.«
    »Dann zeigst du mir diesen Weg auf der Karte«, entschied ich.
    »Nein, Yalla«, erwiderte Sheesa energisch. »Entweder du erlaubst mir, mit dir zu reiten, oder du erfährst die Abkürzung nicht.«
    »Das ist Erpressung!« wetterte ich.
    »Ja«, sagte Sheesa sanft. »So könnte man es nennen.«
    ***
    Das Feuerpferd streckte sich kraftvoll unter Mr. Silver. Sie sprengten durch eine brennende Ebene, auf die Grenze zu. Yarrambool hatte dem Ex-Dämon Waffen angeboten, doch dieser hatte lächelnd abgelehnt und gesagt, er trage seine Waffen bei sich und in sich.
    Einmal erst hatte er sich mit Tony Ballards Zweitrevolver schützen müssen, damals, als er seine übernatürlichen Fähigkeiten verloren hatte, aber das lag zum Glück schon lange zurück.
    Als sie den Fluß erreichten, auf dessen
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