0550 - Der Heimkehrer
begonnen habe, möchte ich heute vollenden. Sie sollen und werden mir gehören.«
»Da wird Myxin etwas dagegen haben.«
Lachend winkte sie ab. »Ist dieser kleine Magier ein Gegner für mich, Kara?«
»Kann sein.«
»Nein, ich werde ihn zerquetschen. Myxin ist nur eine Figur in diesem Spiel, und zwar eine lächerliche. Aber kommen wir zur Sache. Du hast den Engel für eine Weile gerettet. Ich werde mich mit dir beschäftigen, danach kommt er an die Reihe. Willst du dich stellen, Kara?«
»Deshalb bin ich gekommen!«
»Dann werden wir es auskämpfen!« Serena hielt das Beuteschwert des Eisernen mit beiden Händen umklammert.
Ihre Finger umspannten den Griff, als wollten sie ihn nie mehr loslassen. In ihren Augen funkelte es gelblich, doch auch in Karas Blick lag ein entschlossener Ausdruck. Sie wußte genau, daß es schwer werden würde, denn sie erinnerte sich daran, daß sie Serena schon einmal gegenübergestanden hatte.
Es war bei den flaming stones gewesen. Damals hatte sie auch das Schwert gegen Serena geführt, sie auch erwischt, aber nicht tödlich getroffen, ja, nicht einmal verletzt. Serena war von Kopf bis Fuß mit der Salbe eingerieben worden.
Kara war Realistin. Sie wußte auch, daß sie den Kampf normalerweise verlieren würde, doch sie konnte jetzt keinen Rückzieher machen. Irgendwie rechnete sie auch damit, daß Serena eine schwache Stelle hatte. Vielleicht gab es einen Punkt auf ihrem Körper, an dem sie verwundbar war.
Eine Hoffnung – mehr nicht…
Serena war sehr siegessicher. Das zeigten allein die Bewegungen, mit denen sie auf Kara zukam. Ihr Gesicht blieb kalt, eine Maske, der Mund zum Grinsen verzogen. Das gelbliche Funkeln blieb auch in ihren Augen. Sie machte den Eindruck wie jemand, der den Kampf schon gewonnen hatte.
Das Schwert des Engels besaß ein großes Gewicht. Nicht jeder konnte es führen.
Serena aber lächelte über diese Dinge nur. Ihr bereitete es Vergnügen, der Gegnerin zu zeigen, wie geschickt sie die Klinge führte. Sie fintierte, schlug sich ein und bewegte das Schwert mit fast tänzerisch anmutenden Bewegungen.
Der Eiserne Engel aber tat nichts. Bei der ersten Auseinandersetzung hatte er sich auf Serenas Seite geschlagen und mit seinem Schwert sogar Myxin bedroht.
Jetzt aber lag er halb aufgestützt am Boden, schaute nahezu apathisch an Serenas Rücken vorbei auf Kara, die er nicht mehr unterstützen konnte.
Auch die dunkelhaarige Frau hatte den Blick bemerkt. Ihr schauderte davor. So hatte sie den Eisernen noch nie zuvor erlebt. Es stand einfach zu schlimm um ihn. Sollte sie je aus dieser Lage herauskommen, würde es lange dauern, bis sich der Engel wieder erholt hatte.
Auch Kara nahm eine gespannte Haltung ein. Sie hatte ebenfalls beide Hände um den Schwertgriff gelegt. Wenn sie schlug, wollte sie Kraft in die Hiebe legen.
Die Arme etwas vorgestreckt und angewinkelt, dabei leicht breitbeinig, so stand sie da.
Und Serena kam.
Sie gab einen Schrei ab, als sie auf Kara zuhechtete. Es machte ihr nichts aus, daß sie dabei keine Technik einsetzte. Sie schlug mit ihrer Waffe schräg von oben nach unten. Kara gelang es, diesem Hieb auszuweichen. Die Klinge huschte an ihr vorbei, kratzte noch mit der Spitze über den Boden, hinterließ eine Furche, aber sonst nichts.
Kara schwang schon herum, und mit ihr die Waffe.
Sie traf.
Die goldene Klinge erwischte Serena am Rücken. Von der Schulter bis fast zum letzten Wirbel wurde sie getroffen. Die Kleidung riß wie dünnes Papier, und eigentlich hätte das Schwert im Körper verschwinden müssen, aber es prallte ab.
Wie damals hatte Kara das Gefühl, gegen einen harten Stein geschlagen zu haben.
Serena lachte noch und drehte sich.
Kara sprang zurück, denn ihre Gegnerin schlug sofort zu. Diesmal verfehlte die Klinge des Eisernen sie nur knapp. Kara spürte sogar den Luftzug, als sie vorbeiwischte.
Dann war sie wieder an der Reihe.
Sie stach zu.
Damit hätte sie Serena aufspießen können. Das klappte nicht. Sie hörte nur das kratzende Geräusch, als die Klinge an der harten Haut einfach abrutschte.
Der Kampf wurde verbissen geführt, aber nicht schnell. Jeder Schlag wirkte so, als hätten sich beide Frauen genau überlegt, wohin sie treffen wollten.
Wenig später prallten die Klingen zum erstenmal gegeneinander.
Als die Waffe des Eisernen nicht brach, da schwand Karas letzte Hoffnung dahin. Sie hatte damit gerechnet, durch die goldene Klinge das andere Schwert vernichten zu können.
Serena lachte sie
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