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0550 - Der Heimkehrer

0550 - Der Heimkehrer

Titel: 0550 - Der Heimkehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus. Noch »klebten« die beiden Klingen aneinander. Eine Sekunde später stieß Serena Kara zurück und schlug sofort wieder zu.
    Die Schöne aus dem Totenreich parierte. Allerdings war der Treffer so hart, daß ihr das goldene Schwert fast aus den Händen geschlagen wurde. Sie konnte es nicht mehr so fest in den Händen halten, es kippte weg.
    Für einen Moment war sie deckungslos, und Serena wollte hineinstoßen. Sie rammte die Klinge vor, Kara hechtete zur Seite, die Waffe verfehlte sie, und die Schöne aus dem Totenreich rollte sich auf dem Boden um die eigene Achse, bevor sie in die Höhe sprang.
    Schon mußte sie wieder einen Hieb abwehren. Die Klingen prallten zusammen. Serena ging jetzt aufs Ganze. Sie schlug brutal zu, sie konnte es sich leisten, da sie im Gegensatz zu Kara unverwundbar war. Dabei lachte sie und trieb die Schöne aus dem Totenreich immer weiter zurück.
    Der Engel lag am Boden. Völlig fertig, ausgelaugt. Es sah deprimierend aus, als er versuchte, sich zu erheben.
    Bevor er sich auf die Füße stemmen konnte, brach er wieder zusammen. Aber er gab nicht auf.
    Immer wieder versuchte er es. Selbst eine Gestalt wie der Engel zeigte Gefühle. Aus seinen Augen rannen Tränen und hinterließen nasse Spuren auf dem graubraunen Gesicht.
    Es gab noch einen Zeugen des Kampfes. Carl Lidholm, ein in der Pyramide gefangener Mensch, der alles nicht begriff und sich vorkam wie der Zuschauer bei einem makabren Schauspiel.
    Leider war das hier keine Bühne, sondern die Realität. Lidholm war bis an die Pyramidenwand vorgelaufen. Er zeichnete sich dahinter als verzweifelter Mensch ab und hatte auch nicht aufgegeben, mit den Fäusten gegen das Material zu trommeln.
    Er hörte die dumpfen Echos, die Frauen konnten sich darum nicht kümmern. Der Eiserne kämpfte inzwischen weiter. Drei, vier Versuche hatte er gebraucht, um endlich auf den Beinen stehen zu können.
    Aber wie er stand.
    Den Körper nach hinten gedrückt. Er sah aus, als würde er jeden Augenblick nach vorn fallen, schwankte dabei hin und her und suchte vergeblich nach einer Stütze.
    Aber er hörte das Trommeln des Schweden und versuchte, da er Carl den Rücken zuwandte, sich umzudrehen.
    Es sah erbarmungswürdig aus, wie sich diese Gestalt bewegte. Sie war einst so kräftig gewesen, nichts hatte sie erschüttern können, jetzt war sie nur mehr ein Wrack.
    Aber der Eiserne schaffte es. Das war für ihn schon ein kleiner Sieg. Seine Gesichtszüge hatten sich verzerrt, in den Augen lag plötzlich ein heller Funke. Es sah so aus, als würde er so reagieren wie damals, als er noch bei Kräften gewesen war, aber er sackte wieder zusammen.
    Während weit hinter ihm die beiden Frauen kämpften und er das Klirren der aufeinanderschlagenden Klingen hörte, streckte der Eiserne den Arm aus und konnte sich abstützen.
    Deshalb fiel er nicht.
    Nur dauerte es wieder seine Zeit, bis er es geschafft hatte, sich abzustemmen.
    Schwankend kam er hoch.
    Seine glänzenden Augen hielt er offen. Wenn er sie schloß, wurde der Schwindel schlimmer.
    Der Eiserne starrte gegen die Pyramide. Er stand in einem ziemlich guten Blickwinkel. Vor sich sah er den Schweden. Dessen Gestalt wirkte durch die dünne Haut irgendwie verzerrt, aber Carl gab nicht auf. Er hatte dem Eisernen die Daumen gedrückt, daß dieser es schaffte, sich zu erheben. Vielleicht war es dieser Gestalt dann möglich, ihn aus der Pyramide zu befreien.
    Der schwere Körper beugte sich vor, erreichte den Kippunkt nicht, so daß der Engel sich wieder in die Senkrechte schrauben konnte. So blieb er auch stehen.
    Er schöpfte Kraft. Sein Blick hatte sich geklärt. Beide Augen richtete er auf die Pyramide, in der Carl Lidholm verzweifelt auf eine Rettung wartete.
    Mit einer sehr langsam geführten Bewegung streckte der Eiserne den rechten Arm vor. Die Distanz war noch zu groß. Er schaffte es nicht einmal, die Pyramide mit den Fingerspitzen zu berühren. Einige Schritte benötigte er noch.
    Dann ging er…
    Es war mehr ein Schleichen, ein Schleifen. Zitternd und auch schwankend setzte er sich in Bewegung. Er kam der Pyramide näher. Das leichte Grün der Außenhaut nahm an Intensität zu. Bis zur Spitze zu schauen, schaffte er nicht, der Schwindel und die Kraftlosigkeit wären einfach zu stark gewesen und hätten ihn wieder von den Beinen gerissen.
    »Ja!« schrie Carl, der alles genau verfolgt hatte. »Bitte komm!« Er trat zurück und winkte dem Engel zu.
    Der Eiserne setzte seine gesamte Kraft ein. Er wunderte

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