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0550 - Rückkehr ins Jahr 2000

Titel: 0550 - Rückkehr ins Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vernünftig, Peltrow", erklärte Gucky. „Wenn du so oft in der Tinte gesessen hättest wie ich, wärst du wahrscheinlich ebenso weise wie ich."
    „Eigenlob ist aller Laster Anfang", betonte Cuno.
    Im nächsten Moment hatte er abermals das Gefühl, als drehte sich der Shift um die Längsachse. Peltrow Batriaschwili verlor den Halt und landete polternd am Fuße der Leiter.
    „Oh!" entfuhr es Gucky.
    Der Shift stand wieder auf der schneeweißen Piste - und etwa zehn Meter davor stand eine der schönsten Frauen, die der Mausbiber je zu sehen bekommen hatte.
    Sie war mittelgroß, schlank und ideal proportioniert. Ihr ovales Gesicht war elfenbeinfarben getönt und wurde von langem, schwarzem Haar umrahmt. Trotz des schweren Kampfanzuges wirkte sie klein und schutzbedürftig. Die vier kegelförmigen Kampfroboter vom Typ TARA III dagegen wirkten alles andere als schutzbedürftig: mit den Transformkanonen, von denen jeder eine in einem seiner vier Waffenarme trug, konnten sie mehr als nur einen Flugpanzer vernichten.
    Cuno drückte auf den Aktivierungsknopf, als der Telekom des Fahrzeuges ansprach.
    „Bitte, identifizieren Sie sich!" befahl eine spröde weibliche Stimme.
    „Bist du kurzsichtig, Mädchen?" fragte der Ilt.
    „Wieso?" Die Frage klang, als ginge der Sprecherin die Geduld aus.
    „Weil du nur durch die Kanzelwandung zu sehen brauchst, um mich zu erkennen", antwortete Gucky.
    Die Frau runzelte die Stirn und bewegte den Kopf. Dabei blinkte es in ihrem Haar rotsilbern auf.
    „Sie trägt ein Gripskopf-Netz", flüsterte Tatcher.
    „Ich kann nicht durch die Kanzelwandung sehen, weil die auftreffenden Sonnenstrahlen mich blenden", entgegnete die Frau. „Aber ich glaube, dich an deiner Stimme zu erkennen. Falls du Gucky bist, teleportiere nach draußen."
    Der Mausbiber stieß einen schrillen Pfiff aus.
    „Mich erkennt man eben überall!" triumphierte er und teleportierte.
    Nachdem er dicht vor der Frau rematerialisiert war, befahl sie den Kampfrobotern, die Ankömmlinge als „Freunde" einzustufen.
    „Dürfen wir den Shift verlassen?" fragte Cuno über Telekom.
    „Selbstverständlich", antwortete die Frau. „Ich bin übrigens Kommandant der Forschungsstation auf Albemarl. Mein Name ist Sestore, Orana Sestore."
    „Das sehe ich mir aus der Nähe an", flüsterte Promax dem Marsianer zu.
    Als er vor dem Aussteigen in die Bugkanzel schaute, sah er Dalaimoc Rorvic mit untergeschlagenen Beinen auf dem Sessel vor dem Desintegratorgeschütz hocken und mit halbgeschlossenen Augen meditieren.
    „Er ahnt nicht, was ihm entgeht", meinte Cuno.
    „Geschieht ihm recht", meinte Tatcher, der hinter Promax die Kanzel verlassen hatte. Der Marsianer verriegelte die Stahltür zur Bugkanzel mit dem Handrad und schlüpfte hinter Promax durch die Schleuse.
    Als Tatcher a Hainu ins Freie sprang, sah er, daß Peltrow Batriaschwili sich vor der Frau tief verbeugte. Cuno Promax war nicht zu sehen.
    Der Marsianer ging lächelnd auf Orana zu, stolperte über seine großen Füße und wäre hingefallen, wenn Gucky ihm nicht heimlich und telekinetisch das Gleichgewicht wiedergegeben hätte.
    Mit hochrotem Kopf hielt er vor Orana Sestore an, salutierte so ungeschickt, daß er sich mit einem Fingernagel die Stirnhaut ritzte, und sagte atemlos: „Gestatten, gnädige Frau, mein Name ist Tatcher a Hainu, Captain des Cyno Discovery Command. Es freut mich ...", er runzelte die Stirn und dachte nach, „... ja, es freut mich sehr..."
    „Danke, Captain a Hainu", sagte Orana Sestore kühl. „Es ist unnötig, daß Sie mir Romane erzählen." Tatcher nickte. Zum erstenmal sah er, daß Orana leicht schräggestellte Augen von dunkelblauer Farbe hatte. Als ihr Blick an ihm vorbeiging, drehte er sich um.
    Die personifizierte Klischeevorstellung des Superhelden einer Trivideo-Zukunftsserie kam aus dem Dschungel, den Arm voller kostbarer Orchideen, ein siegessicheres Lächeln auf dem Gesicht.
    Vor Orana Sestore blieb der „Supermann" stehen, verbeugte sich leicht und sagte mit kehliger Stimme: „Mylady, diese Blumen und mein Herz liegen Ihnen zu Füßen.
    Ich bin Captain Cuno Promax. Nennen Sie mich Cuno, wenn Sie wollen."
    Oranas Miene schien einzufrieren. Ihre Stimme klang unbeteiligt, als sie sagte: „Ihr Name ist Promac. Kommen Sie von Dux, Captain?"
    Cuno strahlte.
    „Jawohl, Mylady! Von Dux, der Welt der Mutigen!"
    Orana lächelte spöttisch.
    „Ich kenne die Geschichte der Kolonie Dux. Ihre Begründer waren sektiererische Anarchisten aus dem

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