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0551 - Menschheit im Test

Titel: 0551 - Menschheit im Test Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an den Rand der Erhöhung.
    „Wir werden Ihnen jetzt ein paar Fragen stellen, die Sie bitte beantworten wollen", sagte die unangenehme Stimme. Sie schien aus unsichtbaren Lautsprechern zu kommen.
    Wie Atlan vermutet hatte, bezogen sich alle nun folgenden Fragen auf das Lernprogramm. Wir wurden nacheinander aufgerufen. Durchschnittlich erhielt jeder von uns sechs bis neun Fragen gestellt. Wir konnten sie fast alle beantworten. Schnell stellten wir fest, daß die Kontrolleure Fragen einbauten, die nichts mit dem Lernprogramm zu tun hatten. Obwohl wir auch sie hätten beantworten können, verzichteten wir darauf oder gaben nur vage Erklärungen ab.
    Die Befragung dauerte etwa drei Stunden, dann wurden wir zu den anderen zurückgebracht, die uns bereits ungeduldig erwarteten. Atlan nickte zufrieden, als er unseren Bericht hörte.
    „Es verläuft weiterhin alles planmäßig", sagte er.
    Wieder erschienen ein paar Roboter. Diesmal brauchten wir jedoch keine weiteren Tests über uns ergehen zu lassen, sondern wurden in halbwegs bequeme Unterkünfte geführt. Als wir den Aufenthaltsraum betraten, hob Atlan den Kopf.
    „Normalerweise wohnen hier Lacoons", sagte er mißtrauisch.
    „Ich kann sie förmlich riechen. Wahrscheinlich mußten sie diesen Raum für uns räumen."
    Die Art, wie man uns jetzt behandelte, ließ mich hoffen, daß wir vor den Augen der Götzen bestanden hatten. Man gönnte uns jetzt eine Ruhepause.
    Ich gestand mir ein, daß wir diese auch nötig hatten.
    „Ich nehme an, daß man uns jetzt einige Zeit in Ruhe lassen wird", sagte Atlan. „Inzwischen werden die Verantwortlichen auf Tester alle Ergebnisse auswerten. Wir sollten uns um das Ergebnis vorläufig keine Sorgen machen."
    Der Arkonide wandte sich an Ras Tschubai.
    „Inzwischen können Sie beginnen, einen Teil unserer Ausrüstung von Bord der AYCROM hierherzubringen", schlug er vor. „Mit der nötigen Vorsicht, versteht sich."
     
    7.
     
    Auch in den nächsten Tagen bekamen wir innerhalb der Station kein lebendes Wesen zu Gesicht.
    Roboter brachten uns synthetisch hergestellte Nahrungsmittel, die einigermaßen auf unsere Bedürfnisse abgestellt waren.
    Innerhalb unseres Quartiers konnten wir uns frei und ungehindert bewegen, die Türen zu anderen Räumen der Hauptschaltstation blieben jedoch verschlossen.
    Die Mutanten stellten fest, daß wir nicht beobachtet wurden.
    Wir erholten uns schnell von den Strapazen der vergangenen Tage.
    Tschubai begann uns systematisch mit modernen Waffen und wichtigen Ausrüstungsgegenständen zu versorgen. Niemand schien es zu bemerken. Allerdings war der Mutant mehr als vorsichtig.
    Er sprang nur in Abständen von sechs Stunden.
    Alles, was er brachte, versteckten wir griffbereit in unserem Quartier oder verbargen es in unseren Kleidern.
    Wir verließen uns darauf, daß die Tests abgeschlossen waren.
    Wir führten endlose Diskussionen, die immer wieder in die Frage mündeten, ob es inzwischen gelungen war, den Paratronschirm um das Solsystem aufzubauen. Die Existenz der Menschheit hing letzten Endes davon ab, ob das schnell genug gelingen würde, denn auf die Dauer würden sich die Schwarmbeherrscher nicht betrügen lassen.
    „Haben Sie schon einmal überlegt, was passiert, wenn der Paratronschirm jetzt eingeschaltet wird?" fragte ich Aldexon, mit dem ich Freundschaft geschlossen hatte.
    „Jetzt - in diesem Augenblick?"
    Ich nickte.
    Er sah mich mit seinen farblosen Augen an und schwieg hilflos.
    „Dann sind wir erledigt", prophezeite ich ihm. „In dem Augenblick, da der Schirm errichtet wird, werden die Götzen wissen, daß wir sie hinters Licht geführt haben."
    „Dann..." Er beendete den Satz nicht, sondern machte eine bezeichnende Geste, indem er mit dem ausgestreckten Finger über seinen Hals fuhr.
    „Das sind sehr unerfreuliche Perspektiven", fuhr ich fort. „Wir können nur hoffen, daß die Götzen bald einen Entschluß fassen, damit wir von hier wegkommen."
    „Sie sollten einmal mit Atlan darüber sprechen", schlug er vor.
    „Das ist nicht nötig. Er zerbricht sich selbst über dieses Problem den Kopf. Warum, glauben Sie, geht er das Risiko ein und läßt Tschubai ständig zur AYCROM hinüberspringen?"
    Aldexons Augen rundeten sich.
    „Er rechnet mit einem Kampf."
    „So ist es - und er hat auch allen Grund dazu."
    Das Gesicht des Raumfahrers bekam einen nachdenklichen Ausdruck.
    „Ich will ehrlich sein", sagte er leise. „Ich fange an, mir zu wünschen, daß die Errichtung des

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