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0553 - Totenlade mit dem Satan

0553 - Totenlade mit dem Satan

Titel: 0553 - Totenlade mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur das türkisfarbene Licht, das an Intensität zugenommen hatte.
    Zugleich sorgte es dafür, daß Jane ein Gesicht erkennen konnte.
    Nicht sehr deutlich und erst beim zweiten Hinsehen. Es war auch kein menschliches Gesicht, besaß weder Haut noch Knochen, sondern bestand aus anderen Dingen, die eben zur Natur gehörten.
    Aus Pflanzen, knorrigem Wurzelwerk, kleineren gebogenen Ästen und federnden Zweigen.
    Sie mußte schon genau hinschauen, um das Gesicht mit dem eines Menschen zu vergleichen, aber es besaß trotz allem eine entfernte Ähnlichkeit mit ihm.
    Das Gesicht mußte sie als Einheit mit der Natur ansehen, obwohl es innerhalb des Waldes eine gewisse Insel bildete. Türkisfarben, bleich, schimmernd. Wurzelwerk, Blätter und Zweige, sie alle waren ineinander verschlungen. Eine Nase, die mehr zu ahnen war. Das gleiche galt für den Mund. Ein Waldgeist wie aus einem Märchen, so konnte Mandragoro beschrieben werden.
    »Du hast mich gerufen!« meldete er sich.
    »Ja, ich sehe dich.«
    Wieder umflorte die Stimme des Waldgeistes Jane von allen vier Seiten. »Ich habe dich beobachten können. Du hast es geschafft, dich aus eigener Kraft zu befreien. Das finde ich gut. Starke Persönlichkeiten passen besser in mein Reich.«
    »Bist du immer noch davon überzeugt, daß ich überhaupt zu deinem Reich gehören will?«
    »Bleibt dir etwas anderes übrig?«
    »Ich kann gehen.«
    »Versuche es!«
    Jane Collins fühlte sich gestärkt und zögerte keine Sekunde. Die innere Kraft hatte sie auch nach wie vor nicht verlassen. Sie steckte in ihr wie ein Motor, der, da war sie sicher, bestimmt noch hochtouriger laufen konnte als jetzt.
    Sie wollte den Kampf aufnehmen.
    Mandragoro reagierte ebenfalls. Daß ihm die Natur gehorchte, bewies er nach Janes zweiten Schritt.
    Etwas neigte sich aus der Höhe her zu Boden, als wollte es vor Jane einen Bückling machen.
    Sie blieb stehen.
    Gewaltig schwebte die Krone eines Baumes über ihr. Sie war nicht mehr starr wie sonst. Äste und Zweige bewegten sich. Sie hatten die Existenz von gummiartigen Armen angenommen, die ihr entgegenpeitschten.
    Sie blieb ruhig. Kurz nur verschwendete sie einen Gedanken an die Entführung, die ähnlich abgelaufen sein mußte. Aber da war sie noch nicht so stark gewesen.
    Hier stemmte sie sich gegen!
    Wieder riß sie beide Arme hoch, wartete noch einige Sekunden und griff dann zu.
    Gleichzeitig drang ein schriller Schrei aus ihrem Mund. Sie griff zu, und ihre Finger waren fast so geschmeidig wie kleine Schlangen.
    Hart umkrallte sie die veränderten Äste und sorgte gleichzeitig dafür, daß die innere Kraft auf den Baum überging.
    Es strömte aus ihr heraus, in den Gegner hinein. Die Hexenkraft siegte. Da waren auf einmal die Flammen vorhanden, die in den Baum hineinsprühten.
    Sie glitten wie flinke Finger über Äste, Zweige und stießen auch gegen das dichte, dunkelgrüne Blattwerk.
    Feuer, magisch aufgeladen, kämpfte gegen die Natur Mandragoros an, um sie zu vernichten.
    Die Baumkrone schnellte katapultartig in die Höhe. Sie stand als gewaltiger Feuerball, der nicht einmal Hitze verströmte und trotzdem das gleiche Ziel erreichte wie normale Flammen.
    Janes Hexenfeuer brannte den Baum nieder.
    Ascheregen fiel nach unten. Verkohlte Teile, wie altes, zusammengeschrumpftes Leder aussehend. Es klatschte zu Boden, blieb im Gras liegen oder regnete auf Janes Schädel und glitt an ihrem Körper entlang nach unten.
    Sie stand da und lachte. Den Kopf erhoben, gegen die nach unten fallenden Reste schauend. Der Schädel bildete einen schaurig-bleichen Kontrast zu ihrem Körper.
    Sieg!
    Wie ein harter Schrei durchflutete dieser Gedanke ihr Hirn, das trotz der Veränderung noch bestand, denn sie konnte weiterhin denken und handeln wie ein normaler Mensch.
    »Sieg!«
    Diesmal mußte sie das Wort einfach schreien. Sie spürte genau, daß Mandragora sie nicht in seine Welt einreihen konnte. Die von ihr so verfluchte Hexenkraft hatte dafür gesorgt.
    Letzte Reste regneten zu Boden, dann trat Stille ein. Der Baum hatte sich wieder aufgerichtet. Wenn Jane nach oben schaute, sah sie nur sein Gerippe.
    Auch ihre Arme sanken wieder nach unten. In einer völlig normalen Haltung blieb sie stehen.
    Jetzt war sie gespannt, wie Mandragora reagieren würde. Er hielt sich zurück. Jane wollte ihn fordern und rief seinen Namen sehr laut und deutlich. »Mandragoro! Willst du dich zeigen? Oder soll ich die Stelle auch verbrennen, wo ich dein Gesicht sah?« Um die Worte zu

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