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0554 - Sie kam von den Sternen

0554 - Sie kam von den Sternen

Titel: 0554 - Sie kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich herausteilen, Mister.«
    »Ich heiße Lidholm. James Lidholm.«
    »Okay, Mr. Lidholm. Wollen Sie mit in unser Büro kommen?«
    »Da fühle ich mich wohler.«
    Im Aufzug rochen wir seine Fahne. Er bemerkte unsere etwas abwehrende Reaktion und hob die Schultern. »Sorry, aber ich habe mir in der vergangenen Nacht als Braut eine Flasche Whisky geholt. Das mußte ich einfach haben, denn die Probleme fingen an, mir über den Kopf zu wachsen. Es ist einfach unglaublich. Ihre Kollegen haben mich ja für einen Spinner gehalten, aber ich habe die Frau auf dem breiten Messer tatsächlich gesehen, Gentlemen.«
    Suko und ich schauten uns an. »Wann?« fragte mein Freund.
    »In der vergangenen Nacht. Ich wurde Zeuge zweier schrecklicher Morde.«
    »Sie haben überlebt?«
    »Ja.«
    »Sie konnten fliehen?«
    »So ähnlich, Sir.«
    »Wir werden gleich weiterreden«, schlug Suko vor und öffnete die Tür zum Vorzimmer, aus dem uns bereits der Duft eines frisch gekochten Kaffees entgegen wehte.
    Glenda Perkins war in ihrem Element und schon längst da.
    Beim Anblick unseres Besuchers schluckte sie einige spitze Bemerkungen zu diesem Thema herunter und erkundigte sich, ob unser Gast auch Kaffee wollte.
    »Und wie«, sagte ich.
    »Ich bringe ihn gleich.« Glenda war wieder schick angezogen.
    Schon herbstlich. Ein messingfarbener Pullover, dazu trug sie einen schwarzen, engen, kniekurzen Rock.
    »Darf ich rauchen?« fragte Lidholm.
    »Bitte.«
    Er holte mit zitternden Fingern eine Zigarette aus der Packung. Ich gab ihm Feuer. Nach Ausstoßen der ersten Rauchwolken kam er zum Thema. »Es ist nicht einfach zu fassen«, sagte er, »aber ich möchte unter anderem zwei Morde melden.«
    Glenda kam mit dem Kaffee. Wir bedankten uns. Lidholm trank ihn schlürfend. Wenig später hörten wir eine Geschichte, die uns vom Hocker gerissen hätte, wenn wir die Person nicht schon selbst gesehen hätten. Lidholms Erinnerung war noch sehr gut. Er fütterte uns mit Einzelheiten, nur auf das Motiv der beiden Morde kam er nicht zu sprechen.
    Das wollte ich wissen.
    »Nun ja, es ist so. Diese Männer waren Berufskiller und wollten mich töten.«
    »Grundlos?«
    »Nein, nein oder doch.«
    »Haben Sie Dreck am Stecken?« Suko wurde direkt.
    »Nicht direkt.«
    »Also indirekt?«
    »So kann es auch nicht genannt werden. Wissen Sie, ich bin Geschäftsmann. Import/Export. Ich handle mit vielen Dingen, unter anderem auch mit einer relativ brisanten Ware.«
    »Drogen?« fragte ich.
    Er hob beide Hände zur Abwehr. »Um Himmels willen, nein! Keine Drogen. Etwas anderes.«
    »Sagen Sie es schon.« Ich merkte, daß er nicht mit der Sprache herausrücken wollte.
    »Werden Sie mir daraus auch keinen Strick drehen?«
    Mein Lachen klang etwas scharf. »Das kann ich Ihnen natürlich nicht versprechen. Es kommt wirklich darauf an, wie stark Sie die Gesetze gebrochen haben.«
    Er runzelte die Stirn, eine zweite Zigarette mußte daran glauben, dann endlich formulierte er sehr behutsam seine Antwort. »Ich bin als Vermittler eingeschaltet worden. Gewissermaßen ein Mann für einen Konzern, der offiziell keine Waffen verkaufen darf. Ich habe eben mitgeholfen, sie in den Süden Afrikas zu verschieben und vor kurzem ein Geschäft auf eigene Rechnung gemacht. Das gefiel den Südafrikanern nicht. Zuerst warnten sie mich allgemein, dann schickten sie die Killer. Sie zwangen mich, mit ihnen zu einem Steinbruch zu fahren. Als sie mich umbringen wollten, erschien die Frau auf dem Messer. Und dieses riesige Messer tötete beide. Mich ließ sie laufen. Ich kann Ihnen sagen, so gezittert habe ich noch nie zuvor in meinem Leben. Aber ich muß der Frau dankbar sein. Sie rettete mein Leben und zerstörte nur meinen Wagen. Der Saab ist stabil gebaut, aber das Messer schnitt hindurch, als bestünde er aus weichem Fett. So etwas habe ich noch nie gesehen, wirklich nicht.«
    »War die Person allein?« wollte ich wissen.
    »Ja, sie stand auf dem Messer!«
    »Ein Kind haben Sie also nicht gesehen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, wie kommen Sie denn darauf?«
    »Vergessen Sie es.«
    »Man hat Sie also zu uns geschickt«, sagte Suko.
    »So ist es. Die Polizisten, bei denen ich mich meldete, glaubten mir nicht. Einer kam dann auf die Idee, daß ich mich mit Ihnen in Verbindung setzen sollte. Er meinte. Sie hätten ein Herz für Spinner wie mich.«
    Ich schüttelte den Kopf. Leider gab es noch immer Kollegen, die unsere Arbeit nicht ernst nehmen. Damit mußten wir leben. »Von den beiden Toten

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