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0554 - Sie kam von den Sternen

0554 - Sie kam von den Sternen

Titel: 0554 - Sie kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kabinen nur, eine für Frauen, die andere für Männer.
    Die Türen zeigten einen blassen, ehemals grünen Anstrich. Wie ein fast abgeknickter Finger hing die braune Metallklinke durch.
    Rusty Long schaute sich um, bevor er die Tür mit der Aufschrift Gentlemen ruckartig aufzog.
    Automatisch wurde dabei die Lampe unter der fliegendreckverklebten Decke hell.
    Ihr Licht fiel auf ein kleines Handwaschbecken. Daneben hing ein schmutziges Handtuch, was den Beamten nicht weiter kümmerte, denn er sah den Mann, der auf der Toilettenschüssel hockte und an einem hochlaufenden Rohr so gefesselt war, daß er nicht fallen konnte. Man hatte ihn zusätzlich geknebelt. In seinem Gesicht fielen die großen Augen auf. Das rotblonde Haar wuchs struppig auf dem Kopf und fiel länger in den Nacken.
    Alarm!
    Bisher hatte Rusty nur das Gefühl gehabt, in einer Falle zu stecken, jetzt war er sich sicher.
    Er fuhr herum – und hörte das Lachen.
    Sie waren lautlos auf ihren verdammten Turnschuhen hereingekommen. Und sie waren bewaffnet. Die Mündungen ihrer Maschinenpistolen zielten auf ihn. Mit seinem Revolver kam sich Rusty Long direkt lächerlich vor. Er wußte auch, wer da vor ihm stand und ihn mit der Waffe bedrohte. Die Killer vom Syndikat!
    ***
    Rusty Long dachte an die Regeln, die man ihm beigebracht hatte.
    Wenn keine Chance mehr da ist, nur nicht den Helden spielen, lieber aufgeben und abwarten. Zudem dachte er noch an seinen verschwundenen Sohn. Kevin sollte nicht ohne Vater aufwachsen, wenn es sich eben vermeiden ließ.
    »Okay«, sagte er heiser. »Okay. Ich weiß, was ich zu tun habe.« Er lockerte den Griff seiner Faust. Der Revolver bekam das Übergewicht und kippte mit der Mündung zuerst dem Boden entgegen, auf dem er später mit einem dumpfen Laut landete.
    »Ja, du bist schlau«, sagte der linke der beiden MPi-Träger.
    »Schlaue Bullen sind rar, meist geben sie sich oberschlau, und die sterben immer zuerst. Du warst auch mal oberschlau, wie?«
    »Was wollt ihr?«
    »Dich ausschalten.«
    »Das habe ich mir gedacht. Wie seid ihr auf meine Spur gekommen?«
    »Wanzen.«
    »Im Telefon?«
    »Richtig. Es war leicht, bei dir zu Hause einzubrechen. Aber der Käse ist gegessen. Man hat beschlossen, dich zu liquidieren. Du hast uns leider schon zuviel Ärger bereitet. Schade für dich, wo du hoch ziemlich jung bist.«
    Rusty Long überhörte den Zynismus. Er dachte über einen Ausweg nach. Wenn er ehrlich gegen sich selbst war, er sah keinen. Vor den Geballten Ladungen der MPi’s kuschte wohl jeder. »Ein Mord in der Teestube«, sagte er. »Das Risiko würde ich an eurer Stelle nicht eingehen.«
    »Wissen wir, Bulle. Deshalb legen wir dich auch woanders um. Die alte Fabrik am Hafen, die du schon einmal vergeblich durchwühlt hast, wird dein Grab werden. Danach bekommst du altes Eisen um die Beine gewickelt und ab in die Themse.«
    Er schaute zurück.
    Nach wie vor hockte Fox in der engen Toilette. Aus seinen weit geöffneten Augen starrte er in den Raum hinein. Wenn er atmete, holte er schnaufend Luft.
    Die beiden Killer kamen näher. Sie wirkten überhaupt nicht auffällig, abgesehen von ihren Waffen. Durchschnittstypen in dunklen Anzügen. Der eine schlich von der linken Seite herbei, der andere übernahm die rechte. Das Metall ihrer Schußwaffen schimmerte. Es waren kurzläufige Waffen und sehr handlich.
    »Dann geh mal zur Wand!«
    Rusty nickte. Einen letzten Blick warf er in die Toilette. Fox hielt die Augen geschlossen. Er wollte nicht mit ansehen, was jetzt passierte, aber Rusty kannte das Spiel.
    Einen Schritt vor der Wand blieb er stehen. Hinter ihm knarrten die Bodenbretter, als die beiden Kerle auf ihn zukamen.
    »Vorbeugen, abstützen!« säuselte eine kalte Stimme.
    Eine Sekunde später spürte Long den rauhen Putz unter seinen Handflächen.
    »Das ist gut.«
    Noch während gesprochen wurde, traf ihn der Schlag. Hart und zielgenau geführt.
    Rusty Long glaubte, in einer Kanzel zu sitzen, die explodierte.
    Er wirbelte mit weg, hinein in die Tiefe der Bewußtlosigkeit. Daß er zu Boden schlug, merkte er nicht. Alles andere um ihn herum war ausgelöscht worden.
    »Endlich!« keuchte der Schläger. Er hob seinen rechten Fuß an und versetzte dem Polizisten noch einen Tritt. »Darauf habe ich lange gewartet.«
    »Und die Streets auch!« sagte der zweite.
    »Klar, die machen ihn alle.« Er wollte noch einmal treten, unterließ es aber und wandte sich statt dessen dem Gefesselten zu.
    Fox erschrak bis ins Mark, als der

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