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0554 - Sie kam von den Sternen

0554 - Sie kam von den Sternen

Titel: 0554 - Sie kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Messers hinweg, schrie auch auf, aber da war plötzlich der unsichtbare Widerstand, der ihn nicht nur hielt, sondern auch zurücktrieb, als wäre er gegen eine Gummiwand geprallt.
    Zwei Arme umklammerten ihn, hielten ihn fest. Das Lachen der Sternen-Prinzessin hallte in seinen Ohren. Er bekam eine Gänsehaut und gab den Widerstand auf.
    Sie streichelte ihn. Ihre Handflächen fuhren über seine Wangen.
    Kevin versteifte sich. Plötzlich haßte er die Frau. Das war kein Streicheln, wie es seine Mutter getan hatte, diese Berührungen ekelten ihn schon regelrecht an.
    »Laß mich!«
    »Nein, Junge, ich lasse dich nicht. Wir beide gehören zusammen. Wir haben noch viel vor.«
    »Was denn?«
    »Das werde ich dir gleich sagen. Du hast doch gelesen, daß ich für die Gerechtigkeit eintrete. Ich mag es nicht, wenn Menschen Unrecht geschieht, wenn man sie quält und töten will…«
    »Du quälst mich doch auch!« schrie er.
    »Nein…« Consuela tat erstaunt. »Ich quäle dich nicht. Ich möchte bei dir bleiben. Wir haben noch viel vor. Wir werden Leben retten, Unschuldige vor einem grausamen Schicksal bewahren.«
    »Das kannst du!« schrie Kevin. »Du kannst alles, aber ich möchte so etwas nicht!«
    »Du wirst es müssen!«
    Kevin wischte Tränen aus seinen Augen. »Das… das verstehe ich überhaupt nicht. Wenn ich etwas nicht will …«
    »Junge, du wirst es aus zwei Gründen tun müssen. Einmal brauche ich dich…«
    »Und zum anderen?«
    »Wollen wir doch ein Leben retten.«
    »Ich nicht mehr!« rief er und schlug mit der Faust nach unten. »Ich nicht mehr.«
    »Doch.« Sie lächelte weise und wissend. »Du wirst das Leben bestimmt retten.«
    »Nein!«
    Die Sternen-Prinzessin lachte auf. »Wirklich nicht? Auch dann nicht, wenn es sich bei dem Menschen, den du retten sollst, Kevin, um deinen Vater handelt?«
    ***
    Wir waren über die Themse gefahren und befanden uns auf der Südseite des Flusses. Richtungsmäßig bewegten wir uns nach Osten zu, in die Hafengegend hinein.
    Über London lag seit dem frühen Morgen ein leichter Dunst. Noch kein dicker Nebel, aber der konnte leicht kommen. Nahe des Stroms hatte sich der Dunst zu langen, wolkenartigen Gebilden verdichtet.
    Wir sahen auf der anderen Seite den Tower, dessen gewaltiges Gemäuer verschwamm, als hätte jemand mit einem gewaltigen Lappen darüber hinweggeputzt.
    Aus Sicherheitsgründen fuhren die Wagen mit Licht. Leider sehr langsam, so daß wir nur quälend vorankamen und immer wieder durch Staus aufgehalten wurden.
    »Weißt du, wie groß das Londoner Hafengebiet ist?« erkundigte sich Suko.
    »Nein.«
    »Ich auch nicht.«
    »Und die Kollegen konnten uns ebenfalls nichts Genaues sagen.«
    Das war wieder so ein verdammter Punkt. Ich hatte mit den Rauschgift-Leuten telefoniert. Natürlich war bekannt, wer das Rauschgift-Geschäft kontrollierte, aber detaillierte Informationen, was die Anzahl der Dealer und Killer anging, konnte man uns auch nicht sagen.
    Leider auch nicht, wo sie ihre Verstecke und Homes hatten.
    Irgendwo im Hafen…
    So klang mir der letzte Satz des Kollegen noch im Ohr. Er hatte sich auch nach einem Großeinsatz erkundigt, ich allerdings war dagegen. Dieser Einsatz wäre zu auffällig geworden, wir hätten die Kerle zu leicht warnen können.
    Also blieb es an uns beiden hängen.
    »Wenn wir da etwas herausbekommen«, sagte Suko, »haben wir mehr als nur Glück gehabt.«
    »Superglück.« Ich konnte wieder etwas schneller fahren. Die Tooley Street wurde in dem Bereich, wo sie in die Jamaica Road hineinstieß, wesentlich breiter.
    Bis zu den Anlagen hatten wir nicht mehr weit zu fahren. Sie lagen an den Ufern der Themse verteilt, im Süden mehr als im Norden, deshalb hatten wir uns auch diesen Fleck ausgesucht.
    Um Gangster im Hafen zu finden, mußten gewisse Regeln eingehalten wenden. Wir konnten zunächst davon ausgehen, daß sich die Leute nicht dort aufhielten, wo ein wilder Betrieb herrschte. Schmutzige Geschäfte erledigte man noch immer im Dunkeln, da waren die Mafiosi sehr konservativ geblieben.
    Wenn sie schon nicht in der Nacht zusammentrafen, dann zumindest in einem Gebäude, das von außen her nicht eingesehen werden konnte. Davon gab es genug im Londoner Hafen.
    Fabrikhallen, die mal für Wochen oder Monate leerstanden, bevor sie angemietet wurden. Aber auch alte Lagerhäuser oder Schuppen.
    Barackenähnliche Bauten, um die sich kein Mensch kümmerte, ideal als Unterschlupf für Banden.
    Gerade vor den Banden hatten uns die Kollegen

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