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0555 - Jenseits der Energiemauer

Titel: 0555 - Jenseits der Energiemauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Steuerkanzel.
    Die BUTTERFLY vollführte einen jähen Sprung, und sekundenlang kamen einige Gravps Andruckkräfte durch. Ich fand mich halb betäubt in einer Ecke wieder, rappelte mich auf und wankte zum Hauptsteuerpult.
    Schon wollte ich den Impulsknüppel in die Hände nehmen, da geriet die Leuchttafel des Pultes in mein Blickfeld. Das Symbol darin sagte aus, daß die Hauptpositronik das Schiff unter Vollkontrolle hatte.
    „Max!" sagte ich. „Max, hörst du mich?"
    „Ich höre Sie, Captain a Hainu", antwortete die Hauptpositronik.
    „Was kann ich für Sie tun?"
    „Gib mir einen Lagebericht", forderte ich.
    Max antwortete mir mit positronischer Präzision und Sachlichkeit. Das ist das Gute an Positronengehirnen; bei ihrer Tätigkeit spielen keine Emotionen mit. Wie schön wäre es, wenn Dalaimoc Rorvic statt seines mutierten Nervenzellenklumpens ein Positronengehirn unter der Schädeldecke hätte.
    Nach Max' Bericht hatten die Taster der BUTTERFLY beim Anflug auf das Cyno-Schiff starke psionische Impulse registriert, die von acht schwarzen Walzenschiffen ausgingen und sich auf die Space-Jet konzentrierten.
    Als wir, die Besatzung der BUTTERFLY, irregulär handelten, übernahm die Hauptpositronik das Schiff unter Vollkontrolle, d. h., daß nur Max allein darüber entscheiden würde, ob er die Kontrolle ganz oder teilweise wieder an die menschliche Besatzung abgab.
    Max berichtete weiter, die Dämonenschiffe hätten die BUTTERFLY eingekreist, ohne das Feuer zu eröffnen, während die übrigen Schwarm-schiffe teils das Cyno-Schiff weiterverfolgten und teils die terranischen Kreuzer angriffen.
    Die Kreuzer hatten alle Angriffe zurückgeschlagen, dabei allerdings sehr maßvoll gehandelt und sich damit begnügt, die hartnäckigsten Angreifer kampfunfähig zu schießen.
    In dem Augenblick, in dem ich dem Commander die Kanne über den Kopf geschlagen hatte, erklärte Max, wären von einigen Kreuzern Transformkanonen gegen die Dämonenschiffe eingesetzt worden. Dabei wurden im ersten Feuerschlag sieben der schwarzen Walzen vernichtet. Das achte Schiff vollführte ein Not-Linearmanöver, und die normalen Schwarmschiffe befanden sich ebenfalls auf der Flucht.
    Hinter mir hörte ich dumpfes Stöhnen.
    Ich fuhr herum und sah, daß Rorvic sich hochzustemmen versuchte.
    Er sank aber immer wieder zu Boden.
    Rasch ging ich zum Getränkeautomaten, tastete einen Becher Eiswasser und kippte ihn über Rorvics Kopf aus. Der Tibeter prustete, schüttelte sich und kam überraschend schnell auf die Beine.
    Seine Rechte fuhr hoch und betastete die faustgroße Schwellung, die sich auf seinem Schädel gebildet hatte.
    „Bei den Eishöhlen des Arka Tagh!" wetterte er grimmig. „Ich hätte mir denken sollen, daß dieser marsianische Schrumpfmensch wieder alles verdirbt!"
    „Wie bitte?" fragte ich fassungslos. „Ich habe Sie vor dem Einfluß der Schwarzen Dämonen gerettet - und Sie beschuldigen mich, alles verdorben zu haben?"
    „Die Seegeister vom Tengri Nor sollen dich verschlingen, du Ausgeburt der Erzdummheit! Ich war dabei, die Schwarzen Dämonen geistig zu besiegen, und ausgerechnet du mußtest mir einen harten Gegenstand über den Schädel schlagen."
    „Duzen Sie mich nicht, Sir!" erwiderte ich wütend. „Ich glaube nicht, daß Sie eine Chance hatten, die Schwarzen Dämonen zu besiegen. Ich war der einzige von uns, der ihren Parakräften widerstand."
    Ich bemerkte, daß Bescrilo Nonderver wieder zu sich selbst zurückfand. Kurz darauf wurden auch Pel-trow und Riev wieder normal.
    Fassungslos bestaunte Bescrilo seinen zertrümmerten Kontursessel.
    „Staunen Sie nur", sagte ich. „Das waren Sie selbst. Ich hab Sie dabei beobachtet."
    „Warum haben Sie mich nicht daran gehindert, Tatcher?" fragte der Epsaler.
    „Weil ich nicht lebensmüde bin. Sie hätten mich genauso auseinandergenommen wie Ihren Sessel, wenn ich in den Aktionsbereich Ihrer Fäuste gekommen wäre."
    „Mir ist schlecht!" flüsterte Peltrow und übergab sich.
    Wenn nicht in diesem Augenblick der Hyperkommelder gesummt hätte, wäre mir wahrscheinlich auch schlecht geworden. So aber wurde ich abgelenkt.
    Bevor Kalowont reagierte, hatte ich das Gerät aktiviert.
    Der Bildkubus wurde hell, und ich sah das Abbild eines schlanken Mannes mittleren Alters. Der Mann war hellhäutig, schwarzhaarig und blauäugig - und er trug eine schwarze Raumkombination von bekanntem Zuschnitt.
    „Hallo, Mister Cyno!" sagte ich ohne Begeisterung. „Gehören Sie zur Besatzung des

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