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0555 - Jenseits der Energiemauer

Titel: 0555 - Jenseits der Energiemauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwarzen Diskus, den wir vor den Schwarzen Dämonen gerettet haben?"
    „Sie haben es erraten, Mister Terraner", antwortete der Cyno.
    „Ich heiße übrigens Arman Signo und bin der Techno-1 des Raumschiffes ATON. Vielen Dank für Ihr Eingreifen; Sie haben uns das Leben gerettet."
    Bevor ich weitersprechen konnte, schob Dalaimoc mich einfach mit seinem tonnenförmigen Bauch zur Seite und stellte sich vor dem Hyperkom in Positur.
    „Ich grüße Sie, Signo!" dröhnte sein Baß. „Es freut mich, daß ich Sie retten konnte. Mein Name ist Dalaimoc Rorvic."
    Er kniff die Augen zusammen.
    „Ich hoffe, mit Ihnen besser auszukommen als mit Ihren Vorgängern."
    „Ich bin davon überzeugt, daß wir gut miteinander auskommen werden, Commander Rorvic", erwiderte Signo höflich.
    „Fein!" schnaubte der Albino. „Ich werde veranlassen, daß drei der mir unterstellten Schiffe Ihre ATON in Schlepp nehmen, damit wir von hier verschwinden, bevor die Götzen einen wirklich kampfkräftigen Flottenverband schicken. Sobald die ATON in Traktorfeldern verankert ist, wäre ich Ihnen für einen Besuch bei mir dankbar."
    „Es wird mir eine Ehre sein", sagte Signo. „Darf ich vier meiner engsten Vertrauten mitbringen?"
    „Selbstverständlich", erklärte Ror-vic. „Das wirft allerdings die Frage nach den Räumlichkeiten auf. An Bord der BUTTERFLY ist es ein wenig eng. Am besten treffen wir uns an Bord der POLLUX. Ich werde veranlassen, daß ein Beiboot Sie abholt und zur POLLUX bringt."
    „Das ist sehr freundlich", erwiderte der Cyno. „Danke, Commander Rorvic. Wir nehmen Ihr Angebot mit Freuden an."
    Nachdem die Verbindung unterbrochen war, sagte ich grimmig: „Danke, Commander Rorvic; bitte, Mister Cyno. Es wird mir eine Ehre sein, Commander; Selbstverständlich, Signo." Ich schnaubte verächtlich durch die Nase. „Natürlich sind Verhandlungen besser als Kampf, aber müssen wir dem ehemaligen Gegner gleich die Füße küssen ..."
    „Sie werden es nie zu etwas bringen, Captain Hainu", entgegnete der Tibeter würdevoll. „Ihnen sind, wie allen Durchschnittsmenschen, die Feinheiten der Diplomatie überhaupt nicht zugänglich. Deshalb sagen Sie am besten kein Wort, wenn wir mit den Cynos zusammentreffen."
    Ich preßte die Lippen zusammen und nahm mir vor, mindestens ein Jahr lang kein Wort mehr zu sprechen. Aber, wie das so mit guten Vorsätzen ist, sie lassen sich schlechter halten als zu weite Hosen.
    Drei Stunden später tauchten wir, das heißt die POLLUX, ihre neunundneunzig Begleitschiffe und die ATON, in den Zwischenraum ein. Zur gleichen Zeit führten zwei Leutnants in Paradeuniform fünf Cynos in den Kristallsaal der POLLUX, in dem außer dem CYD-Kommando noch Kommandant Arewschatjan und drei seiner Offiziere anwesend waren.
    Seltsamerweise glichen sich nur vier Cynos wie eineiige Mehrlinge. Sie sahen aus wie Arman Signo.
    Bis auf den fünften, der sich Kukuruzku nannte und schätzungsweise 1,65 Meter groß war, dazu korpulent und außergewöhnlich muskulös. Sein Stiernacken war so stark wie ein gut trainierter Fußballer-Oberschenkel. Der runde Schädel war kahl, das Gesicht breit und hart, die Hautfarbe hell. Ohne die wachsamen und intelligent dreinblickenden Augen hätte man Kukuruzku für einen Kampfsportler halten können.
    Signo bezeichnete Kukuruzkus Funktion als die eines Magos, während die übrigen Cynos die Bezeichnungen Techno-2 bis Techno-4 trugen. Ihre Namen lauteten Carl Effedern, Bono Wakenke und Sardos Kunze.
    „Ihre Namen könnten terranischen Adreßbüchern entnommen sein", sagte Dalaimoc scherzend, nachdem die Begrüßung vorüber war.
    Er wandte sich an mich.
    „Was sagen Sie dazu, Captain a Hainu? - Er ist einer unserer erfolgversprechendsten jungen Offiziere", versicherte er Signo.
    Als ich nicht antwortete, fragte er befremdet: „Warum antworten Sie nicht, Captain?"
    Als ich weiterhin schwieg und keine Miene verzog, sagte er scharf: „Antworten Sie! Das ist ein Befehl, Captain a Hainu!"
    Gelassen erwiderte ich: „Sie hatten mir empfohlen, kein Wort zu sagen, wenn wir mit den Cynos zusammentreffen, Sir, und zwar, weil mir die Feinheiten der Diplomatie überhaupt nicht zugänglich wären."
    Die Cynos lächelten nichtssagend dazu - mit Ausnahme von Kukuruzku, in dessen Augen der Schalk stand. Das befremdete mich, denn da Cynos nicht die geringste Ähnlichkeit mit Menschen besitzen, zeigen sie auch niemals menschliche Gefühle. Das heißt, sie können zwar lächeln und sich sonstwie mimisch

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