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0555 - Jenseits der Energiemauer

Titel: 0555 - Jenseits der Energiemauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kommandant Arewschatjan mit, daß das fliehende Cyno-Schiff geortet worden sei. Es würde von sechzig Schwarmschiffen verfolgt und beschossen, sei aber wegen seiner Wendigkeit anscheinend noch nicht getroffen worden.
    „Sorgen Sie dafür, daß der Verband sich vierteilt", erwiderte Rorvic, „und daß keiner aus der Reihe tanzt." Er gähnte. „Sobald ich die Verfolger fortgejagt habe, soll das Cyno-Schiff in Schlepp genommen werden."
    „Sir", entgegnete Arewschatjan steif, „ich halte es für Wahnsinn, sich mit einer kleinen Space-Jet gegen sechzig Großkampfschiffe zu stellen. Lassen Sie uns den Kampf aufnehmen; unsere hundert Schiffe sind dem Gegner weit überlegen."
    „Das denken Sie", erwiderte Rorvic freundlich. „Nein, mein Lieber, ich werde Sie nicht einer Gefahr aussetzen, der Sie nicht gewachsen wären. Ende." Er schaltete ab.
    Bescrilo lächelte breit und schaltete die Triebwerke der BUTTERFLY hoch. Die Space-Jet vibrierte wie ein Raumgleiter beim Eintritt in eine Planetenatmosphäre, als sie mit höchster Beschleunigung auf den schwarzen Diskus der Cynos zu jagte.
    Ich las die Ortungswerte ab. Das Cyno-Raumschiff war ein scheibenförmiges Fahrzeug von vierhundert Meter Horizontalund fünfzig Meter Vertikaldurchmesser.
    Es führte derart komplizierte Manöver aus - und zwar mit ungewöhnlicher Schnelligkeit -, daß es nur von einer speziellen Positronik gesteuert werden konnte.
    Der Grund dafür wurde mir sofort klar, als ich die acht riesigen schwarzen Walzenschiffe ortete und auf den Bildschirmen die stechend strahlenden Kristallkuppeln sah.
    Die Schiffe der Schwarzen Dämonen!
    Diese Dämonen arbeiteten mit hypnosuggestiven Paraimpulsen, die durch die Kristallkuppeln abgestrahlt und gelenkt wurden.
    Aus Erfahrung wußten wir, daß selbst die parapsychisch hochbegabten Cynos nichts gegen mehrere Dämonenschiffe ausrichten konnten. Im Gegenteil, wir waren einmal Zeugen gewesen, wie Dämonenschiffe mit ihrer parapsychischen Ausstrahlung die Besatzung eines Cyno-Schiffes wehrlos gemacht und das Schiff vernichtet hatten.
    Die Besatzung dieses Diskusschiffes war offensichtlich besser vorbereitet in den Einsatz gegangen. Sie hatte ihr eigenes Versagen einkalkuliert; dennoch arbeitete die Zeit gegen sie.
    Irgendwann in den nächsten Stunden würden die Energiesalven der Verfolgerschiffe ihr Ziel treffen.
    Wenn wir nicht gekommen wären.
    Ich lachte Tränen über den kobaltblauen Käfer, der über Rorvics Glatze marschierte und mit einem Pinsel rote Symbole auf die Haut malte.
    Seltsame Wesen hausten in diesem Dschungel.
    Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und musterte das Gewirr der Stämme, Zweige und Blätter, durch das die Sonne helle Strahlenbündel Eschickte. Das Licht malte goldene Kringel auf feuchten Blättern. Aus weiter Ferne ertönten Trommelklänge.
    Der kobaltblaue Käfer verhielt auf dem Scheitelpunkt von Rorvics kugeligem Schädel, hielt plötzlich eine Bohrmaschine in der Hand und setzte sie auf die ölig glänzende Haut...
    Ein markerschütterndes Kichern klang durch den Dschungel.
    Der kobaltblaue Käfer öffnete die Flügeldecken, entfaltete die Flügel und schwirrte davon.
    Ein buntgefiederter Papagei kletterte an Lianen auf und ab, wobei er uns beständig das linke Auge zuwandte.
    Das Kichern verstummte.
    „Hola, Amigos!" krächzte der Papagei. „Hütet euch vor dem Feuer, Caballeros!" Er kreischte durchdringend, als lachte er uns aus. „Wer zuviel weiß, kann nicht mehr handeln. Hasta la vista, Amigos!" Er schwang sich in die Luft - und löste sich auf.
    Dreimal ertönte ein Gongschlag, dann sagte eine metallische, weithin hallende Stimme: „O Held, du Klügster unter den Göttern! Ach, wie machtest unüberlegt du die Sintflut! Statt daß eine Sintflut du machst, mag ein Löwe aufstehen, die Menschen zu mindern. Oder rufe Y'Xantynjayj, daß gnädig verhüllt werde das Böse und emporgehoben das Gute - und daß der Einfältige Gnade erfahre, der Gerissene aber entehrt werde!"
    Abermals ertönte das markerschütternde Kichern. Es kam von allen Seiten zugleich.
    Als es abbrach, verwandelte Dalai-moc Rorvic sich langsam in eine bildschöne Frau mit langem goldgelben Haar, das ihr bis zu den Hüften fiel.
    Die Frau wandte sich um, lächelte mir verführerisch zu und flüsterte: „Komm mit mir, du marsianischer Held. Wir wollen das Tönende Schloß von Achatkyn beziehen und von dort das Universum regieren."
    Ich schloß die Augen, als ihre Handflächen leicht über meine

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