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0555 - Jenseits der Energiemauer

Titel: 0555 - Jenseits der Energiemauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denke, wir schaffen es noch. Offensichtlich müssen die Rl-Stationen haargenau aufeinander abgestimmt werden, um eine Transition des Schwarms zu ermöglichen."
    Als Rorvic nichts darauf erwiderte, sagte er ungeduldig: „Sie machen es einem nicht leicht, Commander. Bitte, führen Sie Ihre Gruppe in den Einsatz."
    „Das ist sehr nett von Ihnen, Sir", erwiderte Dalaimoc Rorvic, wandte sich um und ging, ohne darauf zu achten, ob seine Leute ihm tatsächlich folgten.
    „Hältst du es für richtig, ihn in dieser seelischen Verfassung in einen Einsatz zu schicken?" fragte Lordadmiral Atlan.
    Rhodan lachte.
    „Rorvic ist immer in seiner besten Verfassung, Atlan. Er hat nur schlechte Laune, weil Captain a Hainu sich vor ihm freiwillig meldete."
    Was der Arkonide darauf erwiderte, konnte ich nicht mehr hören, weil sich das Panzerschott der Hauptzentrale vorher hinter mir schloß. In Gedanken versunken, folgte ich den anderen Mitgliedern des CYD-Kommandos. Gucky war nicht zu sehen; wahrscheinlich hatte er sich per Teleportation in die BUTTERFLY versetzt.
    Kukuruzku-Schulze legte mir eine Hand auf die Schulter und fragte: „Hast du Sorgen, Tatcher?"
    Ich nickte.
    „Rorvic wirkt irgendwie verändert. Es ist mir, als wäre er nicht mehr so aggressiv wie sonst."
    „Sei doch froh darüber."
    „Ich wäre froh, wenn ich darüber froh sein könnte", gab ich zurück. „Statt dessen kommt Rorvic mir unheimlich vor."
    Wir stiegen in den Antigrav-schacht und schwebten bis zu dem Deck, auf dem unsere Space-Jet stand. Dalaimoc Rorvic öffnete das Schleusenschott mit Hilfe seines Kodegebers, stieg aber nicht als erster ein wie sonst.
    Der Tibeter blieb neben dem offenen Schott stehen, lächelte zuvorkommend und sagte freundlich: „Bitte, nach Ihnen, meine Herren."
    Beinahe hätte ich laut gelacht. Im letzten Moment beherrschte ich mich. Als ich an ihm vorbeiging, reckte ich mich auf die Zehenspitzen und sah ihm prüfend ins Gesicht.
    Er beugte sich zu mir herab.
    „Nun, Tatcher, kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?"
    Er kramte in seiner Brusttasche und brachte eine zusammengeknüllte Plastiktüte zum Vorschein. Mit spitzen Fingern fischte er ein grünes Bonbon heraus, schob es mir in den Mund und tätschelte meine Wange. Dann hob er mich in die Schleuse. „Passen Sie bitte im Luftschacht auf, daß Sie sich nicht stoßen, Tatcher!" rief er mir nach.
    Das Bonbon lag mir wie ein tonnenschwerer Felsblock im Mund. Es schmeckte nach Kräuterseife, aber ich wagte nicht, es auszuspucken, aus Furcht, Rorvic könnte es sehen und einen Wutanfall bekommen.
    In der Steuerkanzel erwartete uns der Mausbiber. Er hatte sich breitbeinig hingestellt und die Fäuste in die Seiten gestemmt. Als wir alle da waren, sagt er ironisch: „Das CYD-Kommando scheint sich zu einer Kindergartengruppe zurückentwickelt zu haben, Freunde. Keiner von Ihnen hat daran gedacht, daß wir eine atomare Sprengladung brauchen, wenn wir einen Sonnensatelliten sprengen wollen."
    „Doch", widersprach Tobias, „ich nämlich. Aber du hattest deine Gedanken nicht abgeschirmt, als du zum Magazin der POLO teleportiertest, um eine Fusionsbombe zu holen."
    „Dann ist ja alles in bester Ordnung" erklärte der fette Albino jovial. „Bitte, meine Herren, nehmen Sie Ihre Plätze ein wie gewohnt. Mister Kukuruzku und Gucky können die Liege und den Notsitz unter sich aufteilen."
    Nachdem wir alle unsere Plätze eingenommen hatten und Commander Rorvic Startfreigabe erhielt, ging es los, Die Sonne Sextett Alpha schien uns verschlingen zu wollen, als wir mit Höchstbeschleunigung auf den flammenden Glutofen zujagten.
    Da es für einen Menschen mit großen Schwierigkeiten verbunden gewesen wäre, die um eine heftig eruptierende Sonne rasende Reizimpulsstation anzusteuern, hatte Max diese Aufgabe übernommen. Der Satellit war schon von der MARCO POLO aus vermessen worden, so daß Max sich an die übernommenen Werte halten konnte.
    Ich kam mir wie in einem Alptraum vor, als die Station endlich vor uns auftauchte, ein überdimensionaler Rundschild, dessen auf der vorgewölbten Seite sitzender kurzer Stachel stets in Richtung Sextett Alpha wies, während die nach innen gewölbte Seite wie eine riesige Hyperkomantenne wirkte.
    Wir schlossen geblendet die Augen, als der „Schildbuckel" uns das reflektierte Sonnenlicht zustrahlte. Ich hatte das Gefühl, in einem Meer roter Glut zu versinken.
    Im nächsten Moment ging ein Ruck durch die BUTTERFLY.
    Knallend flogen einige Feldsicherungen

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