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0555 - Verrat der Götter

0555 - Verrat der Götter

Titel: 0555 - Verrat der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verlangte Zamorra. »Möglichst rasch und möglichst detailliert. Damit ich weiß, womit ich es zu tun habe, wenn ich den Gnom befreie…!«
    Cali zögerte einen Moment. Dann erzählte sie, was sie wußte.
    Viel war es allerdings nicht…
    ***
    In einer Reflexbewegung zog Byanca das Schwert hoch, hielt es schützend vor ihren liais. Die Beißzangen der Riesenspinne packten zu, schlossen sich um den glänzenden Stahl. Und etwas knirschte.
    Byanca keuchte und kämpfte gegen die Übelkeit und Panik an. Sie verabscheute Spinnen. Hier schlug der menschliche Anteil ihres Blutes durch. Und je größer eine Spinne war, desto ekelhafter erschien sie ihr.
    Byanca hätte schreien mögen. Doch sie konnte es nicht. Etwas machte sich in ihrer Kehle breit. Sie sah den Körper des wolfshundgroßen Ungeheuers über sich, die harten Borstenhaare, die langen, dünnen Beine… Eines davon berührte sie jetzt…
    Das Spinnenungeheuer hielt das Schwert umklammert, wollte es Byanca entreißen. Ms war, als wisse das Biest genau, daß es Byancas einzige wirksame Waffe war!
    Die Halbgöttin umklammerte den Schwertgriff fester, versuchte mit der anderen Hand auch die Klinge zu fassen, aber da konnte sie nicht richtig zugreifen, ohne sich zu verletzen. Das Schwert war so scharf, daß es selbst das gehärtete Eisenholz mühelos durchschnitt, aus dem Kriegsschiffe gebaut wurden, um sie rammlest zu machen.
    Und jetzt durchschnitt es auch die Beißzangen!
    Die Spinne zuckte zurück, als Teile ihrer Freßwerkzeuge abbrachen. Es bereitete ihr sicher keinen Schmerz, aber sie registrierte es.
    Byanca ließ das Schwert herumkreisen. Es wirbelte zurück und hackte in den Spinnen köpf.
    Das massige Ungeheuer erzitterte. Eine gelbe, stinkende Masse quoll aus der Wunde hervor. Aber noch lebte das Biest. Es war noch nicht tödlich getroffen. Das Schlauchherz und der Nervenstrang, der das Gehirn ersetzte, waren nicht mal angekratzt.
    Byanca zog das Schwert zurück, wollte wieder zustossen. Da packten zwei der Spinnenbeine ihren Arm und versuchten ihn festzuhalten.
    Die gelbe, stinkende Masse tropfte auf ihre Lederkleidung. Verbissen kämplte sie gegen den immer stärker werdenden Brechreiz an, bewegte das Schwert zwischen drei Fingern und durchschnitt eines der Spinnenbeine.
    Jetzt endlich schien die inzwischen fast blinde Spinne zu begreifen, daß Byanca die Siegerin dieses Kampfes sein würde. Sie wich zurück.
    Byanca kam halb hoch, führte einen wilden Rundschlag und säbelte weitere Beine ab. Dann beugte sie sich vor und zertrennte den Spinnenrumpf mit einem gewaltigen Spalthieb von oben herab.
    Das haarige Biest sank direkt neben Byanca ineinander. Noch mehr breiige Masse floß aus dem aufgebrochenen Körper hervor.
    Byanca rutschte auf den Knien ein paar Schritte seitwärts, um der stinkenden Flut auszuweichen. Sie schloß die Augen. Die Übelkeit nahm ihr fast die Besinnung.
    Da hörte sie wieder Stimmen. Die dunklen Priester hasteten die Treppe herauf!
    Was war aus dem Troll geworden?
    Byanca sprang auf. Sie sah, wie die Überreste der Spinne sich auflösten. Nichts blieb von ihr übrig, nicht einmal der abscheuliche Gestank.
    Da begriff Byanca, daß sie einem Trugbild erlegen gewesen war. Die Priester hatten es fertiggebracht, die Spinne mit Dhyarra-Magie zu erzeugen und gegen Byanca kämpfen zu lassen. Sie selbst hatte es nicht gemerkt, sonst hätte sie die Magie mit ihrem Kristall zerblasen können.
    Aber auf diese Weise hatten die Priester Zeit gewonnen. Byancas kurzer Vorsprung war aufgebraucht.
    Ihre Feinde kamen jetzt heran. In ihren Händen hielten sie die Kristalle, mit denen sie gleißend-grelle Blitze auf Byanca abschossen.
    ***
    Zamorra seufzte. Viel hatte Cali ihm nicht verraten können. Eigentlich nur, wo sich einer der äußeren Zugänge zu Taigors Verließen befand, und daß dieser Kerker zum Privat-›Vergnügen‹ des Moguls gehörte. Seine Amtskollegen ließen Verbrecher oder sonstige Gefangene entweder ins Stadtgefängnis bringen oder in diesen Kerker. Offenbar war es ausgerechnet sein Sohn Cantho gewesen, der den Vater überredet hatte, ein eigenes Gefängnis einzurichten und persönlich zu ›unterhalten‹. Und das in beiderlei Sinnen des Wortes.
    Und in dem steckte jetzt der Gnom.
    Wie er in Gefangenschaft geraten war, warum man ihn überhaupt festgesetzt hatte, darüber wußte Cali nichts. Auch Nicole hatte es nicht herausfinden können. Vermutlich ging es um die Zauberkünste des Gnoms. Denn als Sklave nützte er im Kerker

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