Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0555 - Verrat der Götter

0555 - Verrat der Götter

Titel: 0555 - Verrat der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Man kann nie vorsichtig genug sein. Laß es dir für die Zukunft eine Lehre sein.«
    »Und ob!« schrie sie aufgebracht. »Beim nächsten Mann schlage ich dir vorher den Kopf ab!«
    Er lachte wieder. »Kleine Wildkatze.«
    Er trat auf sie zu, half ihr, sich aufzurichten. Noch immer war sie von dem magischen Netz gefesselt und hilflos. Er hatte sie voll im Griff.
    »Ich liebe dich, Byanca«, flüsterte er.
    »Ich dich doch auch, du Ungeheuer«, stieß sie mit einem Kloß in der Kehle hervor. »Warum gibst du nicht auf? Wie kannst du dich gegen eine Göttin stellen wollen?«
    »Dafür wurden wir bereits zur Stunde unserer Geburt bestimmt«, sagte er.
    »Du solltest dich endgültig vom ORTHOS lösen und statt dessen für die gute Sache eintreten«, beschwor sie ihn. Aber sie wußte, daß das umsonst war. Wie oft hatte sie ihm das schon gesagt? Doch noch immer waren die alten Bindungen zu stark, zu übermächtig…
    »Könntest du dich denn vom OLYMPOS lösen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Siehst du«, sagte er. »Nun finde dich damit ab, daß dieses Abenteuer ohne dich sein Ende findet. Wenn alles vorbei ist, lasse ich dich wieder frei. Ich will nur sicher sein, daß du mir nicht in die Quere kommst. - Sperrt sie ein!« Der Befehl galt den Priestern, die stumm zugehört hatten.
    Sie packten Byanca und zogen sie mit sich. Sie schlug und trat wild um sich in dem magischen Netz, doch es half ihr alles nichts. Sie konnte sich nicht befreien.
    Damon sah hinter ihr her. Dann faßte er ihr Dhyarra-Schwert fester und kehrte ins Tempelgebäude zurück.
    Er hatte noch ein wenig Zeit, bevor er zusammen mit den Priestern die Schattenmuster anbringen würde. Zeit, in der er sich ausruhen und verbrauchte Kräfte erneuern wollte.
    Er bedauerte ein wenig, Byanca nicht an seiner Seite zu haben, ihre zärtlichen Hände nicht spüren zu dürfen, ihre hei ßen Lippen nicht küssen zu können.
    Aber dies war nicht die Nacht der Liebe. Es war die Nacht des Kampfes.
    Mamertus, der Gott des Krieges, der den großen Plan ersonnen hatte, würde zufrieden sein.
    ***
    Cantho erwachte noch vor Sonnenaufgang. Er hatte nicht sehr lange geschlafen, aber er kam auch mit wenig Schlaf aus. Er ließ sich von zwei Sklavinnen ankleiden und stieg dann erneut in die Kellergewölbe hinab.
    Ein Wächter schreckte auf. Immerhin war seine Reaktion schnell genug, daß er sich keinen Tadel einfing - obgleich er ein wenig gedöst hatte, hätte er immer noch jeden Fluchthelfer am Eindringen und jeden Flüchtigen am Davonlaufen hindern können. Als er den Sohn des Moguls erkannte, senkte er wieder Schwert und Blaster.
    »Ihr seid früh wieder hier, Herr. Ich hatte noch nicht mit Eurem Erscheinen gerechnet.«
    Cantho grinste ihn an. »Heute ist ja auch ein besonderer Tag.«
    Er trat zu dem mißgestalteten Wesen in der zerfetzten, schreiend bunten Kleidung. Der schwarzhäutige Gnom, der angeblich keinen Namen besaß, war trotz seiner Lage halb in seinen Ketten hängend eingeschlafen.
    Cantho trat ihm gegen die Beine, und der Gnom erwachte mit einem Aufschrei.
    »Herr«, stieß er hervor, als er seinen Peiniger erkannte. »Wollt Ihr es Euch nicht doch anders überlegen und mich von diesen Ketten befreien? Ich diene Euch nur zu gern.«
    »Oh, dessen bin ich sicher«, lachte Cantho höhnisch. »Aber ich habe meine Entscheidung längst gefällt, Namenloser. Es ist soweit, du wirst jetzt den Tempel des OLYMPOS kennenlernen.«
    »Olympos«, keuchte der Gnom. »Der Berg der Götter…«
    Cantho runzelte die Stirn. »Zumindest kennst du also den Kristallpalast der Götter. Bete zu ihnen, daß sie dir Frieden schenken, wenn du stirbst.«
    »Herr, warum wollt Ihr mich töten?« keuchte der Gnom. »Was habe ich Euch getan? Gewährt mir Gnade! Tot nütze ich Euch nichts! Nur als Lebender kann ich für Euch zaubern und Euch alles erschaffen, was Ihr nur wollt!«
    »Kannst du auch Frieden stiften zwischen Grex und Rhonacon?« fragte Cantho spöttisch. »Kannst du die Götter des OLYMPOS und des ORTHOS davon abhalten, die beiden Reiche immer wieder gegeneinander aufzuhetzen? Kannst du verhindern, daß ihre Heere immer wieder aufs neue durch unser Land ziehen, rauben, plündern und brandschatzen, nur weil Khysal genau zwischen ihren Ländern liegt?« Er machte eine kurze Pause und sagte dann lauter: »Nein, du kannst es nicht! Niemand kann es!«
    »Ich weiß nicht, wovon Ihr redet. Aber ich bitte Euch, bedenkt, was ich sonst noch für Euch tun kann.«
    Cantho lachte wieder.
    »Du

Weitere Kostenlose Bücher