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0555 - Verrat der Götter

0555 - Verrat der Götter

Titel: 0555 - Verrat der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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knisterten um den kleinen Kristall. Damons Finger bewegten sich, als packten sie zu, hielten etwas fest.
    Und so war es auch! Er stoppte Byancas tödlichen Sturz, hielt sie umklammert und zog sie langsam wieder in die Höhe.
    Jetzt waren auch die Priester wieder heran.
    »Ihr, Herr?« staunte einer.
    Damon würdigte ihn kèiner Antwort. Gleich mußte Byanca wieder am Fenster erscheinen und auftauchen.
    Dann galt es anzugreifen.
    ***
    Byanca fühlte sich festgehalten und langsam wieder nach oben gezogen. Sie atmete erleichtert auf. Für Augenblicke hatte sie schon befürchtet, auf dem Grund des Schachtes zu zerschmettern. Jetzt aber schöpfte sie wieder Hoffnung.
    Sie blickte nach oben, sah in der Nacht einen ausgestreckten Arm aus dem Fenster ragen.
    Wartet, dachte sie. Ihr kriegt mich nicht.
    Jetzt hatte sie Zeit, Nicht viel Zeit, aber immerhin ein paar Augenblicke.
    Sie löste den Lederschutz von ihrem Kristall, der bereits begierig pulsierte. Der Einsatz all der Magie in seiner Nähe machte den Sternenstein unruhig. Er wollte ebenfalls eingesetzt werden.
    Und Byanca setzte ihn ein!
    Sie hüllte sich in eine rotaufglühende Schale, welche die Verbindung zu der greifenden Hand jäh unterbrach. Dann stieß sie sich ab.
    Sie flog, nein, sie schwebte seitwärts über den Rand des gemauerten Schachts hinweg und ließ sich zu Boden sinken. Jetzt war sie im Innenhof des Tempels, im abgesperrten Bezirk, und die Verfolger über ihr am Fenster hatten das Nachsehen.
    Byanca überlegte fieberhaft. Sollte sie noch einmal in das Gebäude eindringen oder jetzt eiligst entweichen? Allein hatte sie nicht viel Chancen, etwas auszurichten.
    Aber wenn sie es schaffte, die Hochzeit zu verhindern, zumindest aufzuschieben, gewann sie Zeit. Zeit für die bedrohte Göttin. Taigor konnte ihr vielleicht helfen. Gemeinsam konnten sie dieses Nest des Bösen ausräuchern…
    Sie überlegte zu lange. Eine Tür öffnete sich in der Wand, und Priester stürmten auf den Innenhof. Wieder jagte etwas aus den Dhyarras der ORTHOS-Diener hervor. Kleine, blitzende Bälle, die direkt vor Byanca zerplatzten und sich zu großen Netzen entfalteten.
    Sie duckte sich noch, wollte den Netzen entgehen, doch es gelang ihr nicht mehr. Es war die gleiche Art von Netz, in die vorher auch der Troll geraten war.
    Byanca schlug mit dem Schwert danach, aber das Netz hielt der Klinge stand, klebte gar noch an ihr fest und behinderte Byancas Bewegungen. Als sie versuchen wollte, Magie gegen Magie einzusetzen, waren die Priester bereits bei ihr.
    Ein kräftiger Faust hieb streckte sie benommen nieder.
    Ein Priester griff durch das Netz hindurch und riß ihr das Dhyarra-Schwert aus der Hand. Im Gegensatz zu Byanca konnte er durch die Maschen hindurchgreifen, als gäbe es sie gar nicht.
    Aber es durchzuckte ihn wie ein schmerzhafter Peitschenschlag, als er das Schwert mit dem freiliegenden Dhyarra berührte. Die Kraft der Entladung hob ihn vom Boden hoch, ließ ihn aufkreischen und schleuderte ihn mehrere Doppelschritte weit durch die Luft.
    Bis er tot zusammenbrach!
    Das Schwert entfiel seiner Hand. Hand und Arm waren verkohlt, selbst sein Gesicht zeigte noch Brandflecken.
    »Narr!« schalt eine Stimme, die Byanca nur zu gut kannte. Hinter den Priestern war ein Mann im Seidenkilt aus dem Tempel getreten.
    Damon!
    »Narr!« wiederholte der ORTHOS-Vasail. »Einen aktivierten Dhyarra dieser Größe können nur zwei Wesen dieser Welt unbeschadet berühren.«
    Er bückte sich, hob Byancas Schwert auf und schob das Leder wieder vor den Kristall. Der Dhyarra pochte dagegen an, dann erlosch er, als sehe er die Sinnlosigkeit seines Aufbegehrens ein.
    »Du, Damon?« stöhnte Byanca auf. »Du steckst dahinter? Ich hätte es mir denken können! Oh, ich hätte dich nicht fortschicken sollen, dann hätte ich dich unter Kontrolle gehabt…«
    Damon lachte leise. »Ich wollte mich eigentlich nicht so früh zeigen, aber diese unfähigen Narren sind offenbar nicht in der Lage, dich zu fangen.«
    »Und was hast du jetzt mit mir vor?« fragte sie. »Willst du mich umbringen? Sind dir deine dunklen Götter das wert? Glaubst du nicht mehr an unsere Liebe?«
    Er lächelte.
    »Ich verspreche dir, daß dir nichts geschehen wird. Ich muß dich nur für eine Weile aus dem Verkehr ziehen, damit du meine Pläne nicht behinderst. Das verstehst du doch, oder? Ebensogut hätte es anders herum passieren können.«
    »Das traust du mir zu?« fragte sie vorwurfsvoll.
    Damon hob die Schultern. »Vielleicht.

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