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0556 - Odem des Bösen

0556 - Odem des Bösen

Titel: 0556 - Odem des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Unsterblichen war gestorben. Einer derer, die immer waren und die immer sein würden.
    Nun war er nicht mehr!
    Was das für die Straße der Götter bedeutete, war in diesem Moment nicht einmal Damon klar.
    Er dachte nicht an die Konsequenzen für seine Welt, in der nun ein Ungleichgewicht entstanden war. Auch nicht an die Konsequenzen, die daraus möglicherweise für ihn selbst erwachsen konnten.
    Er war nur heilfroh, daß er Byanca hatte retten können, daß sie noch lebte.
    Er umarmte und küßte sie, und das einzige, was ihn in diesem Augenblick bedrückte, war, daß er sich gegen seinen eigenen Herrn hatte stellen müssen, um seine eigenen Gefühle nicht zu verraten.
    Aber Byanca würde ihn darüber hinwegtrösten. Wichtig war nur, daß sie lebte, daß sie unversehrt war. Daß es den ORTHOS-Mächten nicht gelungen war, sie zu töten.
    Das allein zählte für Damon…
    Aber da war noch etwas .
    Da war der verblassende Regenbogen, durch den ein goldener Lichtschauer gelaufen war.
    Mit einem Ruck löste sich Byanca aus Damons Armen.
    »Vitana! Sie läuft in die Falle!« stöhnte sie auf. »Ich muß ihr helfen…«
    Da straffte sich Damon.
    »Die ORTHOS-Priester haben mich hintergangen, mich verraten«, stieß er hervor. »Sie wollten dich gegen meinen Willen töten! Dafür hintergehe ich auch sie jetzt!«
    Aus großen Augen sah Byanca ihn fragend an.
    »Ich helfe dir«, entschied Damon.
    Er hatte sich durch seinen Kampf mit Wokat gegen den ORTHOS gestellt, jetzt kam es auf den nächsten Schlag auch nicht mehr an.
    »Ich helfe dir, die Göttin des Lebens zu retten!«
    ***
    Nicole konnte nicht verhindern, daß ihr ein Schauer über den Rücken lief. Sie fror, obgleich es schon in den Vormittagsstunden sehr warm war -schlechtes Wetter schien es in der Straße der Götter überhaupt nicht zu geben.
    Ein eisiger Hauch wehte vom Turm der Tempelanlage. Blaues Licht löschte den verblassenden Regenbogen, Blitze zuckten, gewaltige Energien wurden freigesetzt.
    Es ist geschehen! dachte Nicole. Wir haben es nicht geschafft. Das… das ist die magische Explosion! Jetzt geht die Welt unter…
    Nicht nur eine Welt! Alle Welten des Multiversums, deren Geschicke irgendwie miteinander verknüpft sind. Das Zeitparadoxon findet statt! Alles war umsonst, die Mühen, die Angst, das Risiko…
    Vorbei… Verspielt… Verloren…
    Etwas verging.
    Menschen schrien auf. Panik entstand!
    Panik in ihrer schlimmsten Form!
    Die Menschen versuchten, vor dem Blitzgewitter und den grellen, blendenden Lichtschauern zu fliehen, aber sie standen sich dabei gegenseitig im Wege. Der Lichtsturm war schnell wieder verloschen, aber die Panik blieb.
    Nicole schaffte es gerade noch rechtzeitig, Cali zu packen und mit sich zu reißen - aus dem Weg, seitwärts und auf den Tempel zu. Sonst wären sie beide unweigerlich niedergetrampelt worden.
    Jetzt endlich erlosch auch das letzte Licht des Regenbogens…
    ***
    Noch etwas anderes erlosch.
    Ein schwaches Licht, das niemand mehr so recht hatte wahrnehmen können. Eine eigenartige blaue Aura, die gegen den Vormittagshimmel über der Stadt verblaßte, gegen den Regenbogen, gegen das unheimlich grelle Aufblitzen.
    Dabei war es aus diesem Aufblitzen heraus entstanden.
    Es entwich…
    An einen anderen Ort…
    ***
    Der Gnom zirkelte mit dem Laserstrahl magische Zeichen in den Steinboden, als hätte er sein ganzes Leben lang nichts anderes getan. Dabei hielt er eine solche Waffe garantiert zum erstenmal in der Hand. Doch mit einer schier unglaublichen Sensibilität dosierte er die Strahlen, lenkte sie unglaublich präzise und zeichnete damit die komplizierten Symbole, die er für seinen Zauber benötigte.
    Zamorra fühlte sich unwohl. Weniger, weil er sich der fragwürdigen Zauberkunst des Gnoms ausliefern würde -bisher war er noch mit jeder der kleinen Kataströphchen fertig geworden, die der liebenswerte Pechvogel ausgelöst hatte -, sondern vielmehr wegen der Ungewißheit, was Nicole anging. Er tröstete sich nur damit, daß er später vielleicht noch einmal in diese Zeit zurückkehren konnte, um sie aus der Patsche zu holen, in der sie möglicherweise steckte - wenn das Zeitparadoxon an sich verhindert wurde, gab es später genug Zeit für kleinere »Nachbesserungen«.
    Was aber, wenn sie die Katastrophe in ihrer abgeschwächten Form töten würde?
    Der Gnom reichte ihm den Blaster zurück.
    »Ich bin soweit, Herr deMontagne«, versicherte er. »Ich kann mit dem Zauber beginnen, der uns von hier fortbringt. Und

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