Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0556 - Odem des Bösen

0556 - Odem des Bösen

Titel: 0556 - Odem des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sich.
    Nein, vielleicht würde es kein Paradoxon geben. Er nahm den Zeitpunkt genauer in Augenschein. Überrascht stellte er fest, daß der Augenblick der befürchteten Katastrophe verstrichen war, und die Stadt Sestempe existierte immer noch!
    Merlin fühlte, wie die Erregung in ihm immer stärker wurde. Er suchte nach weiteren Informationen, fand jedoch immer noch überlagerte Daten, verwaschen, diffus. Doch es gab einen gewissen Trend. Was Nicole Duval ohne Kenntnis der Zusammenhänge vermutet hatte, entsprach der Wahrheit… Ebenso langsam, wie sich das Paradoxon ausgebreitet hatte, wurden die Ereignisse jetzt wieder korrigiert.
    Das bedeutete, daß Zamorra und seine Gefährtin es geschafft hatten!
    Laut atmete Merlin auf.
    Er entsann sich seines gleichgültigen Verhaltens von vorhin und der Vorwürfe, die Sid Amos ihm gemacht hatte. Vermutlich war Asmodis nur deshalb in die Vergangenheit vorgestoßen, weil Merlin selbst nichts mehr hatte tun wollen.
    Aber was wollte Asmodis jetzt noch bewirken? Er würde die beiden Menschen vor Ort ebensowenig finden, wie Merlin es aus dem Saal des Wissens heraus konnte. Sie existierten nicht mehr!
    Vielleicht hatten sie sich geopfert, waren bei dem Versuch, die Katastrophe zu verhindern, getötet worden. Auf welche Weise auch immer…
    Merlin seufzte.
    Wenn Zamorra tatsächlich tot war, brachen viele Hoffnungen zusammen. Vielleicht sogar mehr als nur Hoffnungen.
    Aber warum sonst fand der Saal des Wissens ihn nicht mehr?
    Und was versprach sich Asmodis noch von seiner Aktion? Auf ihn konzentrierte sich Merlin jetzt…
    ***
    »Irgend etwas stimmt mit dieser Wolke nicht«, murmelte Zamorra so leise, daß es fast ein Selbstgespräch war. »Stundenlang schwebt sie jetzt schon über der gleichen Stelle, obgleich der Wind sie längst aus unserer Sichtweite hätte tragen müssen.«
    Nicole trat zu ihm. »Das ist keine normale Wolke«, vermutete sie. »Wenn wir dein Amulett hier hätten, könnte es uns vielleicht mehr darüber verraten.«
    Er schüttelte den Kopf. »Oder auch nicht. Immerhin hat es noch gewaltig daran zu kauen, daß sich gewissermaßen ein Teil von ihm verabschiedet hat. Ich bin sogar beinahe froh darüber, daß es nicht mit hierher in die Straße der Götter versetzt worden ist. Ich hätte mich wahrscheinlich zu sehr darauf verlassen, was bei einer Fehlfunktion zur Katastrophe geführt hätte. Selbst wenn man genau weiß, daß es nicht so arbeitet wie gewohnt, verdrängt man das im Gefahrenfall doch allzu gern.«
    Er sprach von dem künstlichen Bewußtsein, das sich in den letzten Jahren in Merlins Stern gebildet hatte, dem einst von Merlin geschaffenen Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana. Es war eines von sieben zauberkräftigen Amuletten, eines stärker als das andere. Das künstliche Bewußtsein hatte sich vor kurzer Zeit aus der magischen Silberscheibe gelöst und einen eigenen Körper entwickelt.
    Es nannte sich jetzt Taran.
    Im gleichen Moment, als es existent wurde, war es auf seinen Gegenspieler Shirona getroffen. Shirona, die Geheimnisvolle, hatte sich schon lange vorher immer wieder körperlich gezeigt und war nichts anderes als ein gleichartiges künstliches Bewußtsein, das sich allerdings nicht im siebten, sondern im sechsten der Amulette gebildet hatte.
    Nun waren Taran und Shirona verschwunden und untergetaucht, und vielleicht wußte nicht einmal Merlin, wohin sich die beiden so gleichen und doch so gegensätzlichen Wesen begeben hatten, die Todfeinde waren - zumindest aus Shironas Sicht. [8]
    »Natürlich hast du recht«, gestand Nicole. »Dennoch würde es vielleicht in diesem Fall doch etwas aussagen können.«
    »Was glaubst du, worum es sich handeln könnte?« fragte Zamorra leise.
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Es ist ja nicht sehr weit entfernt«, sagte sie. »Ich werde es mir mal näher ansehen.«
    Sie hob die erbeutete Strahlwaffe vom Boden auf.
    Zamorra warf ihr seinen erbeuteten Dhyarra-Kristall zu.
    »Dritter Ordnung«, verriet er. »Falls du Probleme bekommst, die auch ein Luke Skywalker nicht mehr per Laserstrahl bereinigen könnte.«
    »Herr deMontagne«, wandte der Gnom ein. »Vielleicht brauchen wir den Sternenstein aber selbst, damit Ihr meinem Zauber die nötige Stärke geben könnt…«
    Zamorra grinste.
    »Sie wird ihn schon rechtzeitig zurückbringen«, versicherte er. »Und wir zwei kümmern uns jetzt darum, daß dein Zauber perfekt vorbereitet wird. So etwas nennt man Arbeitsteilung.«
    Der Gnom verzog das

Weitere Kostenlose Bücher