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0557 - Die Schlangengruft

0557 - Die Schlangengruft

Titel: 0557 - Die Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gesprochen wurde, hatte er nur über einen Teil des indischen Subkontinents geherrscht, und in jenen Bereich waren die Ägypter seinerzeit nicht mehr vorgestoßen.
    Auch das ließ ihn jetzt eine Falle befürchten. Andererseits sah alles zu realistisch aus, nicht gespielt…
    Doch Ssacah blieb mißtrauisch.
    ***
    Rob Tendyke brauchte nicht lange, bis er merkte, daß ihm der Ägypter folgte.
    Das gefiel ihm gar nicht. Es war ohnehin schon zuviel schiefgegangen. Warum hatte Zamorra unbedingt mitten in der Nacht aus seinem Zelt kriechen müssen? Es war ärgerlich genug, daß er Tendyke immer wieder mit seinen Fragen genervt hatte, und jetzt auch noch das! Es brachte Tendykes Plan erheblich durcheinander. Er wußte jetzt, daß er zum Schluß wohl allein dastehen würde, aber genau das hatte er nicht gewollt.
    Begriff dieser verdammte Ägypter überhaupt, was er erwecken würde?
    Verdrossen schlich Tendyke wieder zu der Pfahlfalle. Die geheimen Türkonstruktionen im Mauerwerk waren noch geöffnet. Tendyke ging weiter.
    Kopfzerbrechen machte ihm die Schwertsichel, die sich nicht blockieren ließ und mörderisch aus der Wand schnellen würde. Er konnte sie mit dem Gewicht auf seinen Schultern nicht überspringen. Er mußte unter ihr hindurchkriechen.
    Es war ärgerlich, daß ausgerechnet diese Falle jetzt schon kam. Die Irrgänge waren für Tendykes Vorhaben wesentlich besser geeignet.
    Für ein paar Sekunden überlegte er, ob er den Ägypter nicht buchstäblich ins offene Messer laufen lassen sollte.
    Aber er war kein Mörder.
    Sein Vater Asmodis hätte sich kaum um ibn Sayids Schicksal gekümmert, denn der Halunke forderte es selbst heraus. Aber Tendyke wollte ihn nicht einfach sterben lassen, auch wenn der Mann ein Verbrecher war…
    Noch aber hatte ibn Sayid sein Verbrechen schließlich nicht ausgeführt.
    Tendyke ließ dicht vor der Schwertfalle Zamorra von seiner Schulter zu Boden sinken und löschte die Stablampe - die großen mobilen Scheinwerfer auf der anderen Seite der Falle waren natürlich nicht mehr in Betrieb, da jetzt eigentlich niemand in den Tempeltiefen sein sollte.
    Tendyke kehrte in der Dunkelheit zum Gangende zurück und lauschte.
    Ibn Sayid kam näher, schlich ohne Licht durch den Gang. Er bemühte sich, leise zu sein, doch Tendykes geschärfte Sinne nahmen ihn trotzdem wahr.
    Sekundenlang glaubte der Abenteurer, daß sich noch etwas anderes durch den Tempel bewegte.
    Etwas, das kroch…
    Aber es konnte nicht sein. Ebensowenig wie der Schatten, den Zamorra zu sehen geglaubt hatte… Es war einfach unmöglich!
    Er konzentrierte sich wieder auf ibn Sayid. Der Ägypter verließ gerade den Gang. Er verharrte, als seine tastenden Hände rechts und links keine Wand mehr fanden. Er wußte nicht, was jetzt auf ihn wartete. Es war schon erstaunlich, daß er sich ohne Licht überhaupt in den Gang getraut hatte. Schließlich war er am Nachmittag nicht dabeigewesen und kannte die Falle und den Gang, der sie umging, nur aus den Erzählungen der anderen.
    Tendyke atmete nicht.
    Er spürte ibn Sayid in der Dunkelheit direkt neben sich.
    Da schlug er zu.
    Bewußtlos sank der Ägypter zusammen.
    Tendyke ließ ihn fallen und schaltete die Taschenlampe wieder ein. In ihrem Lichtkegel vergewisserte er sich, daß ibn Sayid tatsächlich ohne Besinnung war, dann kümmerte er sich um die nächste Falle.
    Nach so langer Zeit wußte er natürlich nicht mehr auf den Meter genau, wo sie ausgelöst wurde. Er kroch also dicht über dem Boden dahin.
    Plötzlich zischte etwas haarscharf über ihn hinweg!
    So gnadenlos tief, daß die mächtige Klinge ihn beinahe doch noch erwischt hätte!
    Mit leichter Zeitverzögerung fuhr sie wieder in die Wand zurück.
    Im Lampenschein hatte Tendyke sich die tödliche Bahn genau gemerkt. Er besaß keine Möglichkeit, die Klinge zu blockieren, aber er schleifte Zamorra über dem Boden und unter die sofort wieder zuschlagende Falle hindurch.
    Wie sie ausgelöst wurde, konnte der Abenteurer nicht sagen. Vielleicht handelte es sich wie bei dem Schacht um einen Kontakt, der auf Gewicht reagierte.
    Es war auch nicht wichtig.
    Er wandte sich zur Seite, wo die Irrgänge begannen.
    Einer davon endete in einer Schnappfalle, die sich nur von außen öffnen ließ. Tendyke öffnete sie, verkeilte den Mechanismus vorübergehend mit der Stablampe und wuchtete Zamorra in den dahinterliegenden Raum.
    Dort endlich löste er Knebel und Fesseln, aber er nahm Zamorra auch das Amulett ab und hängte es sich selbst

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