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0557 - Die Schlangengruft

0557 - Die Schlangengruft

Titel: 0557 - Die Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beide verrückt!«
    Es war wie in einem schlechten Film.
    Er sah, wie Tendyke die Pistole zog.
    Er war immer noch nicht sicher, ob er nicht auf den Arm genommen werden sollte.
    Deshalb reagierte er eine Spur zu langsam.
    Außerdem war er im letzten Sekundenbruchteil noch sicher, daß Tendyke nicht schießen würde, selbst wenn er es ernst meinte. Der Schuß würde das Camp alarmieren.
    Tendyke schoß auch nicht.
    Er warf sich blitzschnell vorwärts, prallte gegen Zamorra, noch ehe dieser ausweichen konnte… Und schlug mit dem Waffenlauf zu!
    Die Welt um Zamorra explodierte und ließ ihn in ein endloses Nichts stürzen…
    ***
    »Was soll das, deDigue?« stieß ibn Sayid hervor. »Warum dieser Umstand? Ein Stich ins Herz, und…«
    »… und wenn er gefunden wird, wird man sich darüber Gedanken machen, welche Falle einen Messerstich oder Schnitt verursacht. Denken Sie an Stevens, zumindest der ist nicht dumm und wird sich seine Gedanken machen. Zamorra darf nur Verletzungen einer der Fallen aufweisen. Und wir werden ihn finden müssen, sonst ist die Story nicht glaubhaft.«
    Der Ägypter knurrte wie ein hungriger Schakal.
    »Zum Schluß, wenn wir den Seelenkelch haben, wird es ohnehin keine Rolle mehr spielen«, zischte er.
    »Wollen Sie, daß irgendwer sich ans Funkgerat oder ins Auto setzt und die Polizei in Kairo informiert? Das wird zwar auch bei diesem… diesem Unfall passieren, aber dann reagiert die Polizei nicht so schnell. Unfälle interessieren niemanden, bei Mord allerdings rückt die Polizei sofort an. Und wenn wir vorher die Funkgeräte und die Autos unbrauchbar machen, sitzen wir selbst fest. Haben Sie das nicht bedacht, ibn Sayid?«
    »Sie sind so verdammt schlau, deDigue«, brummte der Ägypter. »Hoffentlich nicht zu schlau! - Also gut, schaffen wir diesen Narren fort.«
    »Erst einmal fesseln wir ihn«, entschied Tendyke. »Den Rest übernehme ich. Ich habe ihn mit hergebracht, also bin ich für ihn verantwortlich. Ich werde eine Stelle finden, an der ich ihn unauffällig in einer Falle verschwinden lassen kann. Sie wissen ja, daß ich das Fallensystem kenne.«
    »Es heißt, Sie wären heute trotzdem beinahe umgekommen.«
    »Ich werde keinen zweiten Fehler begehen«, sagte Tendyke. »Fassen Sie schon mit an. Ich möchte nicht, daß er aufwacht und sich bewegen kann, während ich ihn durch die Gänge trage.«
    »Wir sollten ihn auch knebeln für den Fall, daß er zu früh erwacht und noch in Hörweite zu schreien beginnt«, schlug ibn Sayid vor. »Ich möchte nur zu gern wissen, wo er Altägyptisch gelernt hat. Schade, daß der Nil so weit fort ist. Sobeks Kinder, die er so munter beschwor, würden unser Problem perfekt lösen.«
    Sobek, der Krokodilgott der alten Ägypter, und seine ›Kinder‹, die ewig hungrigen Panzerechsen… Tendyke murmelte eine Verwünschung.
    »Lassen wenigstens Sie die alten Götter aus dem Spiel, Sid! « verlangte er.
    Wenig später saßen die Knoten der Fesseln fest. Ibn Sayid half Tendyke, sich den Bewußtlosen über die Schulter zu laden.
    »Wir reden später weiter«, bestimmte Tendyke und stapfte in Richtung der Tempelanlage davon. »Verwischen Sie meine Spuren, sie werden durch die Last zu tief, und das könnte jemandem auffallen. Wir wollen doch keine Kleinigkeit außer acht lassen, nicht wahr?«
    »Der Scheîtan soll dich fressen«, murmelte ibn Sayid hinter ihm her.
    In einigem Abstand folgte er heimlich dem Abenteurer durch die Nacht…
    ***
    Die Schlangen glitten unerkannt durch das Camp, beobachteten und meldeten Ssacah, was sie sahen.
    Sie sahen einen Streit unter den Menschen.
    Die beiden Gegner Zamorra und Tendyke entzweiten sich, Zamorra wurde niedergeschlagen und in den Tempel gebracht.
    Das schuf für Ssacah eine neue Situation. Alles wurde für den Kobra-Dämon von einem Moment zum anderen leichter.
    Einer seiner Erzfeinde war fast schon endgültig ausgeschaltet…
    Aber noch konnte Ssacah seines Sieges nicht sicher sein. Vielleicht war es eine Falle, um ihn aus der Reserve zu locken. Vielleicht wollten sie ihn in Sicherheit wiegen, so daß er sich zu früh zeigte…
    Immerhin hatten sie zielsicher genau dieses Versteck ausfindig gemacht, in das er sich vorübergehend zurückgezogen hatte.
    Ssacah wartete weiter ab.
    Er hatte Zeit. Viel Zeit.
    Nur die Sprache, in der sich die Menschen vorübergehend unterhalten hatten, bereitete ihm Schwierigkeiten. Sie war zu alt, er kannte sie nicht. In der Phase der Menschheitsgeschichte, in der diese Sprache

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