Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0557 - Die Schlangengruft

0557 - Die Schlangengruft

Titel: 0557 - Die Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Sekunden konnte er nicht begreifen, was geschah.
    Die gewaltige Steinplatte würde ihn zerquetschen. Daß sie von selbst vorher stoppte, war kaum anzunehmen.
    Aber warum waren die beiden anderen Menschen, die hier gestorben waren, nicht zerquetscht worden?
    Vielleicht, weil sie den Hebel für die Tür nicht gefunden hatten?
    Er aber hatte es getan und dabei möglicherweise gleichzeitig diesen heimtückischen Mordmechanismus ausgelöst!
    Seine Gedanken überschlugen sich. Es mußte eine Möglichkeit geben, diesen Mechanismus zu stoppen!
    Aber wie?
    Wieder erhöhte der Druck in der Kammer sich, und Zamorra mußte schlucken, um die Ohren wieder einigermaßen frei zu bekommen, aber dadurch hörte er das Rumpeln nur wieder deutlicher.
    Er dachte an die Tür. Wenn er es schaffte, sie noch einmal aufschwingen zu lassen, konnte sie vielleicht die niedersinkende Decke stoppen. Sie durfte sich nur nicht zu früh wieder schließen!
    Vermutlich würde im Moment der Berührung die Haftreibung sogar dafür sorgen, daß auch die Geheimtür in offener Position blockierte!
    Ansonsten ließ sie sich in Kürze überhaupt nicht mehr öffnen. Dann nämlich, wenn die Decke niedriger gesunken war als die Türoberkante, denn das verdammte Ding schwang nach innen auf!
    Nur Sekundenbruchteile später wurde Zamorra klar, daß er auf diesen Augenblick nicht warten konnte. Denn noch bevor die Deckenplatte die aufschwingende Tür berührte, würde sie an dem Mauerloch mit demdarin verborgenen Hebel vorbeigleiten, und der würde dann unerreichbar bleiben!
    Gleichzeitig saß das verflixte Ding jedoch zu hoch, als daß die Zeit reichte, die Tür offenzuhalten. Sie würde viel zu schnell wieder zuschwingen.
    Er hatte nur eine Chance herauszukommen. Er mußte diesmal schneller sein als die Tür und hoffen, daß sie ihn beim Zuschwingen nicht einquetschte… Oder zerquetschte!
    Er sprang wieder an der Wand hoch!
    Diesmal verfehlte er die Öffnung, erreichte sie nicht.
    Die Decke war jetzt nur noch einen oder zwei Zentimeter von der Öffnung entfernt. Jeden Moment konnte sie an dem Türmechanismus vorbeigleiten, und dann gab es keine Chance mehr!
    Tief atmete Zamorra durch. Er konzentrierte sich auf die rasend schnelle Folge von Bewegungsabläufen, die er gleich durchzuführen hatte.
    Einen weiteren Fehlsprung konnte er sich nicht mehr erlauben.
    Abermals schnellte er sich nach oben.
    Und griff abermals daneben!
    ***
    Dr. Benito Alvarez schlief schlecht und wälzte sich in seinem Schlafsack unruhig hin und her. Zweimal hatte ihn Alec Stevens, der mit ihm im gleichen Zelt nächtigte, schon heftig angestoßen und ihn aufgefordert, endlich Ruhe zu geben, weil ihm das Zischen, das Alvarez immer wieder von sich gab, auf die Nerven ging.
    Andere pflegten im Schlaf zu schnarchen, aber Alvarez zischte in dieser Nacht immer wieder anhaltend wie eine angreifende Schlange!
    Das war zwar leiser als Schnarchen, weil das Geräusch aber ungewohnt und beinahe unheimlich war, um so entnervender, und jedesmal, wenn Stevens gerade wieder einschlafen wollte, zischte der Expeditionsleiter ihn wieder wach!
    Einmal wurde es im Zelt nebenan kurz laut, als käme ein Betrunkener von einem nächtlichen Ausflug zurück, und als der Brite es fast geschafft hatte, doch endlich wieder einzuschlafen, begann Alvarez schon wieder zu zischen!
    Da fauchte Stevens ihn wütend an:
    »Jetzt ist’s aber gut, Doc, ja? Beim nächsten Mal schmeiße ich Sie raus und binde Sie irgendwo in dem verdammten Tempel fest! Kriegt man denn hier überhaupt nie mehr seine Ruhe?«
    Dabei stieß er Alvarez so heftig an, daß der endlich auch erwachte.
    Er ruckte hoch, sein Kopf schnellte vor - und die Zähne schnappten nach dem Arm, der ihn gestoßen hatte!
    Stevens konnte sich gerade noch davor retten, von Alvarez gebissen zu werden.
    Er stieß den Spanier hart zurück. »Haben Sie jetzt endgültig den Verstand verloren, Mann? Was fällt Ihnen ein, mich zu beißen? Sie sind ja gemeingefährlich!«
    Alvarez sah ihn verwirrt an.
    »Wasss issst losss?« murmelte er. »Ich verssstehe nichhht…«
    Er schüttelte den Kopf, schien wieder normal zu werden.
    »Ich - soll Sie gebissen haben?«
    »Um ein Haar, aber schlafen lassen Sie mich mit Ihrem verdammten Zischen auch nicht! Wenn Sie glauben, Schlange spielen zu müssen, dann gefälligst nicht in diesem Zelt! Auch wenn Sie es sind, der diese Expedition auf die Beine gestellt hat und für die Finanzierung sorgt - ich schmeiße Sie hier raus! Haben wir uns

Weitere Kostenlose Bücher