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0557 - Die Schlangengruft

0557 - Die Schlangengruft

Titel: 0557 - Die Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Achmed, was Ägyptens Regierung zum Ort der Ausstellung sagen wird!«
    »Das Museum in Kairo platzt doch jetzt schon aus allen Nähten, zumal der Neubau wegen Geldmangels gestoppt worden ist!« konterte Alvarez zornig.
    Aber alle sahen Achmed ibn Sayid an.
    Der sagte überhaupt nichts.
    Aber ganz kurz nickte er Tendyke zu.
    Als nach ein paar Minuten die Diskussion verebbte, erhob sich der Ägypter und verschwand zwischen den Autos. Tendyke folgte ihm zwei, drei Minuten später.
    Ibn Sayid hatte sich gut 300 Meter vom Camp entfernt der Länge nach im Sand ausgestreckt, als wolle er die aufkommende Sonnenwärme genießen wie eine Schlange. Fast wie ein solches Reptil bewegte er sich zuerst auch, als er sich bei Tendykes Annäherung aufrichtete, ehe er in Hockstellung ging.
    »Wer hat mich letzte Nacht in mein Zelt gebracht?« fragte er geradeheraus. Diesmal sprach er arabisch, nicht altägyptisch.
    »Ich«, erwiderte Tendyke. »Oder sollte ich Sie im Tempel liegenlassen? Sie Narr sind mir gefolgt.«
    »Ich wollte sichergehen, daß Sie Zamorra töten, deDigue.«
    »Und deshalb sind Sie mir ohne Licht nachgestolpert? Hätte ich Sie in die Fallen stolpern lassen sollen? Ich habe Sie niedergeschlagen, Zamorra beseitigt und Sie zurückgebracht.«
    »Sie also haben mich geschlagen.« Die Augen des Ägypters blitzten zornig auf. »Dafür werde…«
    Tendyke hob die Hand.
    »Keine Drohungen! Und keine Versprechungen, die Sie nicht einhalten können!« warnte er. »Sie können mich nicht töten, und Sie wissen das. Vor allem wissen Sie, daß Sie mich brauchen. Nur ich kenne die Fallen. Selbst wenn Sie versuchen sollten, mich zu foltern, kämen Sie nicht weiter, ich würde Ihnen falsche Angaben machen, und Sie könnten sie nur überprüfen, indem Sie sterben. Denken Sie immer daran, Sidi. Und verinnerlichen Sie sich, daß ich mich nicht heimlich von Ihnen überwachen lasse. Ich nehme Ihnen Ihr Mißtrauen übel. Wir waren bisher Partner, Sidi ibn Sayid. Wenn Sie wollen, können wir auch Feinde werden, aber dann sind Sie auf der Verliererstraße.«
    Ibn Sayid sah ihn eine Weile stumm an. Dann fragte er: »Wo haben Sie Zamorra deponiert?«
    »In einer Falle außerhalb unseres Weges. Man wird gewaltig nach ihm suchen müssen, und vielleicht beschäftigt das die anderen im entscheidenden Moment. Sie sollten mir vertrauen, schließlich vertraue ich Ihnen ja auch.«
    Sein fransenbesetztes Lederhemd war einen Spalt weit geöffnet. Darunter sah ibn Sayid Zamorras Amulett vor Tendykes Brust.
    »Gehen Sie zurück«, sagte der Ägypter. »Ich bin in ein paar Minuten ebenfalls wieder da. Was Zamorra angeht, hoffe ich, es bleibt bei der Geschichte, die Sie in der Nacht vorschlugen. Er hat sich allein in den Tempel bewegt.«
    »Sicher«, sagte Tendyke.
    Er erhob sich und ging wieder zu den anderen.
    ***
    Diesmal mußte Zamorra die Wand dreimal anspringen, um die Öffnung mit dem Hebelwerk zu erreichen. Dafür schaffte er es mit der Links-Rechts-Kombination diesmal auf Anhieb, die Tür richtig zu öffnen, ohne daß die tödliche Fallenkombination ausgelöst wurde, und er kam wieder in den Gang hinaus, ohne das Feuerzeug abermals zu verlieren.
    Die Tür blieb offenstehen. Zamorra untersuchte sie, vorsichtshalber nur von außen, um nicht ein drittes Mal in derselben Falle zu landen, und brachte es fertig, die Tür zu schließen. Auf leichten Druck öffnete sie sich wieder, glitt auch gleich wieder zu, aber Zamorra sah die Stelle, wo sie von außen vorübergehend zu blockieren war.
    Da wußte er, wie Tendyke ihn in diesen Raum gebracht hatte, ohne daß die Tür offenstehen blieb.
    Der Sohn des Asmodis schien sich bestens auszukennen.
    Dann mußte er allerdings auch gewußt haben, daß bei einem Befreiungsversuch von innen ein tödlicher Mechanismus ausgelöst wurde!
    Oder hatte er einfach nur damit gerechnet, daß Zamorra die Hebel-Öffnung nicht fand?
    »Du wirst mir eine Menge zu erzählen haben, mon ami«, murmelte der Dämonenjäger. »Glaub nur nicht, daß du mir so davonkommst!«
    Zuerst aber mußte er selbst zusehen, wie er hier herauskam. Er wußte nicht, wo er sich im Tempel befand!
    Er wußte auch nicht, welche Fallen auf ihn warteten, egal in welcher Richtung er sich bewegte!
    Seine Lage hatte sich nur unwesentlich verbessert. Das einzige, was er wirklich gewonnen hatte, war bessere Atemluft.
    ichkanndirzeigenwasdusonstnochgewinnenkannst , flüsterte der Schatten ihm zu.
    ***
    Zamorra war seinen Freunden bekannt als ein Mensch, der

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