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056 - Der Banknotenfälscher

056 - Der Banknotenfälscher

Titel: 056 - Der Banknotenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Jane, bitte, behalte die Sache für dich. Ich möchte nicht, daß dein Vater erfährt, wie töricht ich war!«
    »Aber er würde doch verstehen . . .«
    »Nein, wirklich. Es liegt mir sehr viel daran, daß du zu niemandem darüber sprichst!«
    Mit gezwungenem Lächeln versprach es Jane.
    Als sie am Nachmittag ihrem Vater einen vollkommen nichtssagenden Brief schrieb, erwähnte sie nichts von den verlorenen Platten. Auch an Basil Hate schrieb sie. Was er wohl sagen würde, wenn er wüßte, daß sein Brief geöffnet worden war?
    Um acht Uhr sollte zu Abend gegessen werden. Um sieben Uhr saßen Peter und Donald noch zusammen in der Bibliothek. Jane kleidete sich um und kam herunter. Noch immer waren die beiden in ein Gespräch vertieft. Sie ging in den Garten. Der Frieden des Abends wirkte beruhigend auf sie - auch Jane war schon nervös geworden.
    Da rief jemand im Flüsterton ihren Namen. Jane zuckte zusammen, sah sich mit klopfendem Herzen um, konnte aber niemanden entdecken. Schon wollte sie davonlaufen, als dieselbe Stimme, etwas lauter, noch einmal ihren Namen rief.
    Es war Basil Hate, der auf einem niedrigen Gartensessel unter den herabhängenden Zweigen einer Weide saß und kaum zu sehen war.
    »Basil! Was machen Sie denn hier!« stieß Jane bestürzt hervor. Er kam vorsichtig aus seiner Deckung hervor, ein breites Grinsen auf seinem roten Gesicht.
    »Habe ich Sie erschreckt?« kicherte er. »Wo ist Ihr Mann - mit Donald zusammen?«
    In seinem Ton lag etwas, was mißfiel. Sie hatte seine anmaßende Art schon vergessen gehabt und fühlte sich nun unangenehm berührt.
    »Ja - sie sind in der Bibliothek. Wollen Sie zum Essen bleiben?«
    Hate schüttelte den Kopf.
    »Nein - ich habe meinen Wagen unten stehenlassen. Ich bin auf dem Rückweg in die Stadt und hatte gedacht: Vielleicht kannst du einen Blick auf die glückliche junge Frau werfen.«
    Jane lächelte leise. Sie konnte Basil nicht böse sein.
    »Ich war bei Gericht, um der Verhandlung gegen Worth beizuwohnen«, fuhr er fort. »Ein verrückter Arbeiter, der seine Frau mit einer Hacke erschlagen hat.«
    Basil war Anwalt, übte aber seinen Beruf nicht aus. Er hatte jedoch ein wissenschaftliches Interesse an Mord - und anderen Greueltaten. Jane interessierte sich nicht dafür, sie hatte aber am Nachmittag zufällig in der Zeitung eine Notiz gelesen, daß die Verhandlung gegen Worth vertagt worden sei. Gerade wollte sie Basil ironisch ihr Bedauern ausdrücken, daß er die Reise vergeblich unternommen hatte, als er sagte:
    »Ich war den ganzen Tag über bei Gericht . . .«
    »Aber die Verhandlung ist doch vertagt worden?«
    Er schien ihre Worte als einen guten Witz zu betrachten.
    »Wie komisch, daß Sie das wissen, Jane! Sie werden noch eine Sachverständige für Mordfälle werden. Ja, die Verhandlung wurde vertagt - und damit entfällt der Vorwand, unter dem ich bei Ihnen eindringen wollte. - Übrigens, erinnern Sie sich des Falles Alexander Welerson?«
    Jane sah ihn verblüfft an.
    »Wovon sprechen Sie, Basil? Haben Sie . . .«
    »Getrunken? Nein. Aber ich möchte Ihnen etwas über Welerson erzählen. Alexander Welerson war ein sehr reicher Mann, der kaltblütig zwei seiner Diener umbrachte. Er war natürlich verrückt. Die ganze Familie war nicht normal. Sein Vater war im Irrenhaus gestorben und er selbst schließlich in Dartmoor. Es gab nicht ein Mitglied dieser Familie, das nicht erblich belastet gewesen wäre.«
    »Und was geht mich das an?« lächelte Jane.
    »Wells ist doch hier, nicht wahr? Er ist schon seit Jahren Peters Arzt. Und warum ist er jetzt hier? Weil Peter fühlt, daß er einen Anfall bekommen wird, obwohl Donald ihm einen Gesundheitspaß für seine Heirat gegeben hat.«
    Jane war vor Schreck wie versteinert.
    »Basil - was soll das heißen?«
    Hate sah, daß sie verstanden hatte, und nickte.
    »Peter ist wahnsinnig. Ich habe Sie zu gern, um Sie im unklaren zu lassen. Sie sollen die Gefahr kennen, die Ihnen droht. Peter ist der Sohn Alexander Welersons, eines irrsinnigen Mörders, und es ist Zeit, daß Sie erfahren, an wen Sie Ihr törichter Vater verheiratet hat!«
    Jane starrte ihn ungläubig an.
    »Das ist nicht wahr! Es ist abscheulich von Ihnen, so etwas zu behaupten!«
    Hate war jetzt ganz ernst.
    »Ich will Ihren Vater nicht tadeln. Wells hatte ihm gesagt, daß Peter geheilt sei, und darauf haben alle gebaut. Aber Sie spielen mit Ihrem Leben, Jane . . .«
    Er hörte einen schnellen Schritt auf dem Kiesweg und wich zurück.
    »Was machen

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