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056 - Metropole der Angst

056 - Metropole der Angst

Titel: 056 - Metropole der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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für dich eine Schmeißfliege?«
    »Nein…«
    »Sag es!« verlangte Joe Soames und ballte die rechte Hand zur Faust. »Sag es, Mann! Nenn mich eine Schmeißfliege!«
    »Ich möchte das nicht…«
    »Dann werde ich deine ehrliche Meinung über mich aus dir herausprügeln«, fauchte Joe Soames und schlug zu.
    Atax wollte es so. Die Seele des Teufels griff nicht ein. Joe Soames sollte dem Filmvorführer erst einmal das Fell ordentlich gerben.
    Der Vierschrötige war so auf Touren, daß Larry Bloom keine Chance gegen ihn hatte. Soames deckte ihn mit harten Treffern ein. Bloom hatte zweimal zurückgeschlagen, doch nun krümmte er sich nur noch und hielt die Arme schützend über seinen Kopf, während ihn Joe Soames bearbeitete.
    Als der Filmvorführer zu Boden ging, erhob sich Scott Donlevy und sagte mit scharfer Stimme: »Das reicht!«
    Schlagartig war es still im Lokal.
    Nur das Ächzen des Filmvorführers und das Keuchen des Schlägers war zu hören. Niemand hatte den Mut, Joe Soames zu bremsen, wenn er in Fahrt war, denn das kam einer Selbstverstümmelung gleich.
    Alle waren der Ansicht, daß der Fremde es auch nicht gewagt hätte, wenn er gewußt hätte, wie brutal Soames sein konnte.
    Der Vierschrötige drehte sich langsam um. Sein Gesicht hatte einen ungläubigen Ausdruck angenommen.
    »Was hast du da eben von dir gegeben?« fragte Soames rauh.
    »Es reicht! Laß den Mann in Ruhe!« sagte Atax schneidend.
    Der Schläger lachte gekünstelt. »Du weißt wohl nicht, mit wem du redest.«
    »Mit einer miesen Ratte; die nur über Schwächere herfällt!«
    »Denkst du, daß du für mich stark genug bist?« fragte Joe Soames höhnisch.
    »Ich bin stärker als du!« behauptete Donlevy.
    »Okay, dann beziehst eben du seine restlichen Prügel«, sagte Soames und wies auf den Filmvorführer, der sich mit dem Handrücken das Blut abwischte, das aus seiner Nase lief. »Mir ist es egal, wen ich zusammennagle. Dir dein freches Maul zu polieren, macht mir sogar noch mehr Spaß.«
    Er griff an, und Atax erteilte ihm eine Lehre, die er bis an sein Lebensende nicht vergessen würde.
    Donlevy fightete wie Muhammad Ali in seinen besten Tagen. Mit sicherem Auge und blitzschnellen Reflexen setzte er dem Vierschrötigen zu. Niemand wußte es, aber Atax gängelte den Schläger.
    Nicht einmal Soames selbst fiel es auf.
    Woher hätte er auch wissen sollen, daß er es mit einem Vertreter der schwarzen Macht zu tun hatte? Für ihn war sein Gegner ein gewöhnlicher Mensch, mit dem er spielend fertigzuwerden glaubte.
    Aber die Seele des Teufels schwächte ihn, machte ihn müde, setzte ihm mit so kräftigen Schlägen zu, daß er zum erstenmal am eigenen Leibe spürte, wie es war, wenn man so richtig nach allen Regeln der Kunst »zusammengenagelt« wurde, wie er das bezeichnete.
    Der Schläger war Atax' Marionette.
    Die Seele des Teufels hatte ihn benützt. Jetzt brauchte ihn der Dämon nicht mehr, deshalb machte er ihn fertig.
    Endlich faßte sich der Wirt ein Herz und schrie: »Genug! Hören Sie auf, Mann! Wollen Sie ihn erschlagen?«
    Es gehörte alles zu Atax' Inszenierung. Keuchend ließ Scott Donlevy von dem Schläger ab und blickte in die Runde. Man sah ihn an, als wäre er ein Weltwunder.
    Der Dämon lachte in sich hinein. Wenn er sich diesen Menschen in seiner wahren Gestalt präsentiert hätte, hätten sie in heller Panik die Flucht ergriffen.
    »Okay«, sagte Donlevy. »Okay, ich denke auch, daß es genug ist.« Er entspannte sich. »Er wird sich die Leute, mit denen er sich anlegt, in Zukunft genauer ansehen.«
    Es gab keinen, der Soames diese schmachvolle Niederlage nicht gönnte.
    »Was kriegen Sie?« fragte Donlevy den Wirt.
    »Ist schon in Ordnung, Sir«, sagte dieser und machte eine wegwerfende Handbewegung.
    Scott Donlevy begab sich zu Larry Bloom und half ihm auf die Beine. Er führte ihn aus dem Lokal. Nutten, Zuhälter und schwere Jungs machten ehrfürchtig Platz.
    Hier ging ein Sieger!
    »Wie fühlen Sie sich?« fragte Donlevy draußen fürsorglich.
    »Elend«, ächzte der Filmvorführer, »aber es war mir trotzdem eine Freude, zuzusehen, wie Sie's dem verdammten Kerl gegeben haben. Ich hatte in diesem Lokal noch nie Schwierigkeiten. Dieser Hundesohn war drauf und dran, mich zu erschlagen. Wenn Sie mir nicht beigestanden wären… Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll, Mister…«
    »Donlevy«, sagte Atax. »Scott Donlevy.«
    »Ich bin Larry Bloom.«
    »Wo wohnen Sie, Larry?«
    »Gleich hier um die Ecke.«
    »Ich bringe

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