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0561 - Hetzjagd der Vampire

0561 - Hetzjagd der Vampire

Titel: 0561 - Hetzjagd der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Verband vom Maul.
    »Ich bin schon längst wieder gesund«, zürnte er und zog sich schmollend in sein Quartier zurück; eine als »Drachenhöhle« umfunktionierte Zimmerflucht im Gästetrakt des mehrflügeligen Châteaus. »Und dieser verflixte Druide soll sich das Rauchen gefälligst abgewöhnen«, hörte William ihn noch zetern, ehe er die Tür hinter sich zuknallte. »Dem tue ich nie wieder einen Gefallen. Nie wieder!«
    ***
    »Ich könnte dir einen Gefallen tun und mir dieses morsche Gemäuer mal näher ansehen«, bot er etwa eine Stunde später an - länger hielt er es vor lauter Neugier in seinem Schmollwinkel nicht mehr aus. »Das hätte gleich drei Vorteile: Erstens könnte ich herausfinden, was das für ein Wesen war, das dich beobachtet hat, oder ob da wirklich Weltentore sind. Zweitens könnte ich dich beschützen. Und drittens könnte ich dich dorthin fliegen, dann brauchtest du dich nicht selbst anzustrengen.«
    Gryf sah den Drachen skeptisch an. »Du mich fliegen? Wie sollte das denn gehen?«
    »Ganz einfach: Du setzt dich auf meinen Rücken, hältst dich fest, und ich fliege.«
    Der Druide schüttelte den Kopf. »Du bist ja selbst schon viel zu schwer für deine Flügel. Wenn mein Gewicht noch hinzukommt…«
    »Ich bin nicht zu schwer!« protestierte Fooly. »Ich bin nur noch etwas zu klein für mein Gewicht. Aber das wächst sich schon nocn aus. Und den kleinen Sir Rhett habe ich auch schon geflogen, ohne daß einer von uns zu schwer war.«
    »Rhett ist ja auch viel leichter als Gryf«, warf Nicole ein, die sich an jenes legendäre Flugmanöver noch deutlich erinnerte: Drache und Zweijähriger waren nach ein paar waghalsigen, aber erfolglosen Stabilisierungsversuchen in den Swimming-Pool geklatscht. Dem Kleinen hatte das natürlich riesigen Spaß gemacht… [2]
    Der Drache stupste Gryf in Gürtelhöhe kräftig an. »Dann muß Gryf eben abnehmen«, verlangte er. »Du bist zu fett und zu schwer, Druide. Wenn wir abstürzen, liegt das nur an dir!«
    »Wir werden nicht abstürzen«, versicherte Gryf. »Weil wir nämlich erst gar nicht fliegen. Außerdem ist es für dich zu gefährlich. Die Angelegenheit ist nichts für Kinder.«
    »Ich bin kein Kind!« zeterte Fooly. Vor seinen Nüstern bildeten sich dünne Rauchwolken. »Ich bin schon über hundert Jahre alt!«
    »Tja, und für so alte Leute ist es erst recht nichts«, stellte Gryf klar.
    Da legte Fooly richtig los. »Du bist viel älter als ich! Du bist über achttausend Jahre alt! Dann ist es für dich selbst ja auch erst recht nichts! Du uralter Greis! Warte, ich fliege zur Apotheke und besorge dir einen Gehstock und einen Blindenhund und ein Hörrohr und…«
    »Nun halt endlich mal die Luft an!« unterbrach ihn Nicole.
    Sie sah Zamorra wieder auftauchen. Der Meister des Übersinnlichen hatte sich vorübergehend in sein Arbeitszimmer zurückgezogen, um dort den versprochenen Computersuchlauf durchzuführen.
    »Nichts«, sagte er. »Nichts, was unmittelbar vergleichbar wäre, und mit Tageslichtvampiren brauche ich dir ja erst gar nicht zu kommen, zumal du ja der erste warst, der vor einer Ewigkeit auf diese merkwürdige Gattung von Blutsaugern gestoßen ist.« [3]
    Gryf nickte.
    »Hätte ja immerhin sein können. Na, dann kann ich mich ja wieder verabschieden und der Sache weiter auf den Grund gehen.«
    »Aber nicht allein«, sagte Zamorra. »Du wirst mich mitnehmen.«
    Gryf schüttelte den Kopf. »Das hat schon Fooly verlangt. Aber wenn ich auf Vampirjagd gehe, arbeite ich lieber allein, dann brauche ich auf niemanden Rücksicht zu nehmen.«
    »Es ist aber schon vorgekommen, daß du allein nicht mehr zurechtgekommen bist«, erinnerte ihn Zamorra.
    Gryf seufzte. »Na schön, dann komm eben mit. Aber steh mir nicht im Wege herum, wenn’s plötzlich rundgeht!«
    Fooly holte tief Luft und zeigte anklagend auf Zamorra.
    »Wieso der und nicht ich?« protestierte er vehement.
    ***
    In Höllen-Tiefen hatte Stygia, die Fürstin der Finsternis, Sarkana zu sich gerufen. Die Dämonin zeigte als dämonische Attribute nur ihre Hörner, hatte die Schwingen mit ihrem Körper verschmelzen lassen und räkelte sich nackt auf dem Knochenthron, während sie sich von einen Sklaven verwöhnen ließ, der vor ihr im Staube kniete. Stirnrunzelnd sah sie den mächtigen, alten Vampir an.
    Er erwies ihr nur so viel Respekt, wie nötig war, um nicht eine Bestrafung zu provozieren. Immerhin war sie das Oberhaupt der Schwarzen Familie, zu der auch sein Clan gehörte, und stand

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