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0561 - Hetzjagd der Vampire

0561 - Hetzjagd der Vampire

Titel: 0561 - Hetzjagd der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Und wenn die’s dann auch nicht wissen, bekommen sie schlechte Noten, mit denen sie sich nicht nach Hause trauen.«
    Nadine Lafitte hatte sich in den Wochen und Monaten inzwischen an den »erst etwa hundert Jahre alten« Jungdrachen gewöhnt, der in den Kategorien seines Volkes noch Kind war und sich bei weitem nicht so gefährlich erwies, wie er aussah.
    Sie sah ihn an. »Du bist doch für unsere Kinder auch so etwas wie ein Lehrer. Bist du denn klüger und besser? Was bringst du ihnen bei?«
    »Im Moment gar nichts«, seufzte Fooly. »Lady Patricia verbietet es mir. Sie meint, es wäre alles unnütz und frech, was ich ihnen zeige. Außerdem ist es heute langweilig. Sie wollen nur Fangen oder Verstecken spielen, und ich habe keine Lust, immer vor ihnen her zu laufen. - Sag mal, Gryf, hast du dir schon einmal überlegt, daß du aus einer anderen Dimension heraus beobachtet worden sein könntest?«
    Der Druide starrte ihn überrascht an. »He, woher weißt du, worüber wir gerade geredet haben? Bist du neuerdings auch Gedankenleser?«
    Fooly kicherte.
    »Ich kann ziemlich gut hören.«
    »Bis da hinten?« staunte Nadine. »Das sind immerhin ein paar hundert Meter den Hang hinauf, und wir waren doch nicht besonders laut.«
    »Tja«, machte Fooly.
    »Eine andere Dimension«, nahm Gryf den Faden wieder auf. Bedächtig zog er sein schwarzes Etui hervor, entnahm ihm eine Pfeife und begann sie zu stopfen. »Das wäre eine Möglichkeit, doch so richtig vorstellen kann ich’s mir trotzdem nicht. Es müßte dann wenigstens zwei Weltentore zugleich in unmittelbarer Nähe gegeben haben. Ziemlich unwahrscheinlich, nicht wahr?«
    »Ein Weltentor in dem unterirdischen Gewölbe, eines draußen vor der Tür -wie weit sind beide Stellen voneinander entfernt?« fragte Zamorra.
    »Vielleicht zwanzig, dreißig Meter.«
    »Zu nah«, entschied Zamorra. »Sie würden sich durch die Interferenzen in der Raum-Zeitstruktur gegenseitig stören.«
    Gryf faßte nach der Zündholzschachtel.
    Fooly bleckte die Zähne. »Darf ich das machen?«
    »Bloß nicht«, warnte Zamorra. »Der setzt nicht nur deine Pfeife in Brand, sondern das ganze Château.«
    »Du bist gemein!« empörte sich Fooly. »Ich bin doch kein kleines Kind mehr! Ich kann mein Feuer schon sehr gut dosieren.«
    »Na, dann bitte ich doch darum!« sagte Gryf und beugte sich, die Pfeife zwischen den Lippen, leicht vor.
    »Er wird dir eine Feuerlohe ins Gesicht blasen!« warnte Zamorra und sprang auf. »Laß es, Gryf!«
    »Reg dich ab, Alter«, erwiderte Gryf. »Ich schirme mich magisch ab!«
    Da schnob der Drache Feuer aus den Nüstern.
    Ein ganz kurzer Flammenstoß nur, und tatsächlich so dosiert, daß er nur über die Pfeife strich, an der der Druide sog. Ehe die Flammen Gryfs Gesicht erreichen konnten, zog Fooly sie mit hastigem Einatmen schon wieder zurück - und schrie gellend auf.
    Wild mit Armen und Flügeln rudernd, warf er sich, die Nase in Flammen gehüllt, in den Pool, um im Wasser das Feuer zu löschen.
    Als er endlich wieder auftauchte und tropf naß aufs Trockene kletterte, blies Gryf gemütlich Rauchringe in die Luft.
    »Hat doch bestens funktioniert«, grinste er Zamorra an. »Wozu die Panik?«
    »Bestens funktioniert?« keifte Fooly. »Nur um dir nicht die Augenbrauen zu versengen, habe ich das Feuer zu hastig zurückgesogen und…« Er verstummte.
    Seine lange Nase wies schwarze Flecken auf.
    Der Jungdrache hatte sich beim Feuerspeien selbst die Schnauze verbrannt…
    ***
    Natürlich waren es keine wirklich ernsthaften Verletzungen. Die schwarzen Flecken waren mehr Ruß als Verbrennungen, und die dicke Reptilhaut war von den zwei oder drei kleinen Brandblasen nicht einmal richtig angegriffen.
    Dennoch watschelte Fooly beleidigt davon, gab dem Universum allgemein und dem »nikotinsüchtigen Druidenmonstrum« speziell die Schuld an diesem und allen einstigen und künftigen Mißgeschicken und begab sich auf die Suche nach Butler William, der ihm gefälligst Brandsalbe auftragen und einen Verband anlegen sollte.
    Dies tat der Butler denn auch nach bestem Wissen und Gewissen - den Verband schlang er dem Drachen um Oberund Unterkiefer. Foolys Proteste, hernach allenfalls noch als zornigverzweifeltes »Mhmmm-mhhmmm« in unterschiedlichen Tonlagen und Längen vernehmbar, ließen ihn relativ kühl.
    »Der Verband muß mindestens eine Woche dranbleiben«, versicherte er. »Sonst heilen die Verbrennungen nicht richtig aus.«
    Fooly fuhr die Krallen aus und fetzte sich den

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