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0562 - Die Zeit der Reptilien

0562 - Die Zeit der Reptilien

Titel: 0562 - Die Zeit der Reptilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sollte, erschien das alles noch halbwegs ungefährlich. Zumindest zeigten die jahrelangen Berechnungen aller möglichen Sonderwirkungen keine unmittelbare Bedrohung des Raum-Zeitgefüges.
    Dennoch waren Zeitreisen Kronos nicht geheuer.
    Vielleicht sollte er, wenn alles vorbei war, dafür sorgen, daß die Zeitstation zerstört und die damit befaßten Wissenschaftler getötet wurden. Was nicht mehr existierte, konnte auch nicht mißbraucht werden.
    Auch was Iyahve beabsichtigte, war schon ein Mißbrauch.
    Aber wenigstens hatte er sich dazu einen Planeten ausgesucht, der nicht von intelligenten Lebewesen bewohnt war.
    An diesem Plan konnte Kronos ihn nicht hindern. Das wollte er auch gar nicht unbedingt. Wenn Iyahve sich dabei den Hals brach, war das nicht zu ändern, aber auch kein Problem.
    Aber Kronos nutzte diesen Plan, um ein eigenes Experiment zu starten.
    Er wollte wissen, ob sich auch ein Materie-Transmitter doppeln ließ! Ein Gerät dieser brandneuen Technologie, die eigentlich noch in den Kinderschuhen steckte. Eine Technologie, auf die der ERHABENE jedoch schwor und sie als Transportmittel der Zukunft ansah -wie es auch Kronos tat. Eine Technik, die zu allem Überfluß auch noch so etwas wie ein Abfallprodukt der Zeitreise-Technik war…
    Deshalb hatte Kronos jenen Transmitter auf der Urwelt Gaia installiert. Natürlich hätte er seine Forschungsaufgaben auch von einem Beiboot oder von einem der schnellen Kreuzer aus wahrnehmen können, aber er wollte diesen Transmitter auf dem Planeten stehen haben, wenn die Doppelung erfolgte.
    Über Funk hörte Kronos den Countdown mit.
    283…
    282…
    281…
    ***
    Der ERHABENE konzentrierte sich auf das weitere Vorgehen. Er nahm den Dhyarra-Kristall 11. Ordnung aus der Gürtelschließe seines Overalls.
    Der Machtkristall!
    Er begann ihn mit den Kristallen der Dhyarra-Technik zu koordinieren, ihn auf sie abzustimmen. Sie hatten die Vorbereitungen getroffen. An diesen mußte er sich orientieren.
    In seiner gedanklichen Vorstellung nahm ein komplexer Plan bildhaft Gestalt an.
    Ein Dhyarra-Kristall, der einen Planeten sprengen konnte, konnte auch etwas Neues schaffen.
    Und dann war es soweit.
    4…
    3…
    2…
    Die Weltenschöpfung Götterwind fand statt.
    1…
    0…
    An der gleichen Stelle, an der sich ein Planet befand, entstand ein zweiter.
    Dieser zweite aber konnte dort nicht existieren. Also glitt er in eine andere Dimension, die dafür neu entstand. Sie war räumlich begrenzt; sie umfaßte nur den neuen Planeten.
    Sein lebensspendendes Licht erhielt die neue Welt durch die Grenzen der Dimensionen hindurch; die Sonne Helios, ein relativ kleiner, aber warmer gelber Stern vom Typ GO, war energiereich genug, auch in die neue Dimension hineinzustrahlen und die planetare Abspaltung mit Licht zu versorgen.
    Es war gelungen!
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen gab es einen neuen Planeten im Multiversum!
    Einen, der sich in nichts von seinem Vorbild Gaia unterschied!
    Einen, der absolut mit Gaia identisch war! Bis ins kleinste Detail!
    Der einzige erforderliche Unterschied war, daß er in seiner eigenen, künstlich erzeugten Dimension um Helios kreiste.
    Der ERHABENE lachte.
    Lachte wie ein Wahnsinniger.
    Er hatte es vollbracht.
    Er hatte eine neue Welt geschaffen!
    ***
    Frankreich, Loire-Tal, 1995:
    Zamorra seufzte. »Gibt es auf diesem Planeten eigentlich irgend etwas oder irgend jemanden, das oder den ich zur Abwechslung mal nicht retten muß? Warum erfüllst du nicht deine Christenpflicht und erledigst das selbst?«
    Amos verzog das Gesicht. »An derlei Pflichten fühle ich mich nicht gebunden! Außerdem könnte ich es gar nicht, selbst wenn ich wollte. Mir fehlt dazu nämlich etwas Entscheidendes.«
    »Der gute Wille«, spöttelte Nicole.
    Amos sah sie nicht minder spöttisch an. »Es ist etwas, das mein Bruder Merlin in einem Anfall von Senilität nicht mir, sondern deinem Chef und Bettwärmer schenkte - den Zeitring für die Vergangenheit.«
    »Och, nicht schon wieder«, seufzte Nicole. »Es ist nicht gut, wenn immer wieder Zeitreisen stattfinden! Wie schnell dadurch etwas verändert werden kann und zum Chaos führt, wissen wir alle doch zur Genüge. Spätestens seit Don Cristoferos Heimkehr in seine Eigenzeit haben wir doch noch mindestens zwei Zeitlinien offen, von denen wir nicht die geringste Ahnung haben, wie wir sie wieder schließen sollen. Außerdem haben wir uns erst vor kurzem in der Vergangenheit herumgetrieben.«
    »In Merlins Auftrag, ich weiß. Ich war in

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