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0562 - Mordnacht in Paris

0562 - Mordnacht in Paris

Titel: 0562 - Mordnacht in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Angst und Schrecken versetzt. Er hatte ihnen bewiesen, zu was er fähig war, und fünf Leichen auf seinem Weg zurückgelassen.
    Eine sechste sollte folgen, das glaubte er sich und dem Teufel schuldig zu sein.
    Er lachte, als er daran dachte, wie sehr ihm der Teufel jedes Mal gratuliert hatte. Der Böse konnte Seelen sammeln für sein ewiges Feuer. Bisher hatte er nur Frauen geholt. Die Personen, die ihn früher ausgelacht hatten, wenn er sich ihnen näherte. Bespuckt und verstoßen hatten sie ihn, die blutige Quittung hatte er ihnen gezeigt.
    Sein Revier war Montmartre, und auch der Friedhof. Auf diesem Gelände mit all den Gräbern fühlte er sich wohl, weil er sich selbst zu den Toten zählte.
    Er sah aus wie früher, nur war er kein Mensch mehr. Er brauchte keinen Schlaf, keine Nahrung, spürte weder Kälte noch Hitze und lebte wie ein Zombie.
    So bezeichnete er sich auch. Ein lebender Toter, dem es sogar gelang, die Zeiten zu verrücken und sie zu durchwandern.
    Oh, der Teufel hatte ihm Macht gegeben, und Quasimodo war ihm so ungemein dankbar dafür.
    In dieser Dezembernacht wollte er sich das sechste Opfer holen.
    Die junge Frau stammte aus Montmartre, er hatte sie auch früher schon gesehen, da war sie noch ein junges, wenn auch gut entwickeltes Mädchen gewesen. Für einige Jahre war sie dann verschwunden gewesen und plötzlich wieder aufgetaucht. Aus einem Versteck heraus hatte er sie beobachtet und sofort erkannt, auch wenn sie schlanker geworden war und das Haar jetzt kürzer geschnitten trug.
    Zudem wohnte sie allein.
    Zwei kleine Zimmer in einem alten Haus am Hang, direkt über einem Bistro.
    Er war in ihre Wohnung eingedrungen, hatte sie aber nicht angetroffen und seine Pläne geändert.
    In dieser Nacht lief sie ihm freiwillig in die Falle, ohne etwas davon zu ahnen.
    Als gäbe es überhaupt keinen Killer, so war sie in Richtung Friedhof gegangen. Allein und ohne Schutz, einfach irre. Völlig verrückt.
    Was tat eine junge Frau allein auf dem Friedhof?
    Quasimodo wußte es nicht. Möglicherweise ein verstecktes Rendezvous, von dem niemand etwas wissen sollte. Frauen waren da eben komisch. Ja, das konnte durchaus hinkommen.
    Sie hatte sich nie abseits der Wege gehalten, war immer auf den Flächen geblieben, im Gegensatz zu dem Killer, der sich durch die Büsche geschlagen hatte.
    Sehr vorsichtig war er ihr gefolgt. Jedes Rascheln hatte ihn kurz anhalten lassen, doch die Blonde war völlig ahnungslos. In einer Hand trug sie einen Blumenstrauß, den sie sich hin und wieder vor das Gesicht hielt, wahrscheinlich, um den Duft der Blüten aufzusaugen.
    Er kicherte fast lautlos. Sie würde bald etwas anderes schmecken, wenn er in ihre Nähe geriet.
    Blut, das eigene Blut, das in ihre Kehle geriet, wenn er seine fürchterliche Waffe einsetzte.
    Der Killer schlich weiter.
    Manchmal sah er sein Opfer nicht mehr, aber er hörte stets seine Schritte.
    Nie war es ihm weit voraus. Er schaffte es stets, einen erneuten Sichtkontakt herzustellen.
    Sein Gang glich mehr dem Anschleichen eines Raubtieres, das nur auf den günstigsten Zeitpunkt wartete, um zuschlagen zu können.
    Das Wetter kam ihm dabei zu Hilfe.
    Nicht nur die Finsternis der Nacht, auch der Himmel präsentierte sich düster. Seine Wolken glichen mächtigen, langgezogenen Gebilden, die wie gewaltige Vorhänge am Himmel schwebten und das Licht der Gestirne verbargen.
    Auch der Widerschein der nächtlichen Großstadt erreichte den Friedhof nicht. Er gehörte zu den einsamsten Stellen der Millionenstadt Paris. Eine Insel der Ruhe inmitten des Hexenkessels.
    Er würde sie zur Insel des Grauens machen.
    Bisher hatte er auf dem Friedhof noch keine Frau getötet. Die Verbrechen waren in den alten Häusern oder den düsteren Gassen geschehen. In dieser Nacht sollte es sich ändern.
    Er sprang geschmeidig über die Gräber hinweg. Sein Buckel warf dabei einen Schatten. Es war wie ein Omen, das ihm auch der Höllenherrscher nicht genommen hatte.
    Geschickt drehte er sich um die Grabsteine herum und überholte die Frau.
    Neben einer steinernen Engelskulptur blieb er lauernd stehen. Es konnte sich nur mehr um Sekunden handeln, bis die Frau genau diesen Platz erreicht hatte.
    Dann blieb sie stehen, drückte ihren Kopf gegen die Blüten und saugte den Duft ein.
    Wollte sie nicht gehen?
    Der Killer tastete nach seiner Waffe. Es war kein Messer, keine Axt, diesmal hatte er sich etwas Besonderes einfallen lassen. An seinem Gürtel hing eine sorgfältig geknüpfte

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