0563 - Die Rückkehr des Echsengottes

daß die Sauroiden ihn töten wollten, war klar. Und mit der geballten Macht ihrer Echsenwelt-Magie würden sie es auch mühelos schaffen. Einer allein hatte es ja schon beinahe geschafft.
    Irgendwie hatten sie seinen Standort bestimmt. Ob ihnen das einzig und allein mit dem Dhyarra-Kristall möglich war, bezweifelte Zamorra. Vielleicht half ihnen ihre ungeheure Magie?
    Eine Magie, mit der die Sauroiden im nächsten Moment zuschlugen!
    Er spürte sie, und sie erreichte ihn rasend schnell!
    Von einem Moment zum anderen befand er sich zugleich in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft… Und er sah in dieser Zukunft, wie sein Körper aufgelöst wurde, einfach verlosch unter der mächtigen Magie der Sauroiden!
    Nichts würde von ihm übrigbleiben!
    Da riß er beide Strahlwaffen hoch und preßte die Abzugskontakte!
    Aus zwei Blastern gab er Dauerfeuer mit höchster Abstrahl-Kapazität!
    Ein knisterndes Feuerwerk aus sich überschlagenden und durchdringenden blauen Blitzen fächerte den drei Sauroiden entgegen. Die hatten sich bis zum letzten Moment sicher gefühlt und auf die Stärke ihrer Magie vertraut, die sie sehr wohl kannten.
    Zamorras blitzschnelle Abwehr überraschte sie.
    In das trockene Knacken der Abschüsse mischte sich schrilles Fauchen und das Knistern und Knallen der Blitze, die die Sauroiden einhüllten.
    Elmsfeuer tanzten über ihre zusammenbrechenden Körper.
    Im nächsten Moment war der ungleiche Kampf auch schon wieder vorbei.
    Drei Gestalten lagen in verkrampfter Haltung auf dem festgestampften Lehmboden der Straße.
    Vorsichtig trat Zamorra aus dem Schatten, in dem sie ihn trotz der Dunkelheit aufgespürt hatten. Er sah hinter sich. Ein Teil der Häuserwände, zwischen denen er sich verborgen hatte, glühte noch wie von innen heraus.
    Aber das Glühen verlosch wieder. Es war die Nachwirkung der magischen Kraft, die Zamorra beinahe vernichtet hätte. Im Lichtglühen der Lehmwände glaubte er einzelne tanzende Moleküle sehen zu können, doch das war natürlich eine Täuschung.
    Er sah an sich herunter. Er selbst glühte nicht. Das Amulett hatte die Magie abwehren können.
    Gerade so eben.
    Wenn die Kraft der Sauroiden nur ein paar Sekundenbruchteile länger hätte wirken können, wäre die Abwehr zerbrochen. Zamorra wußte es einfach, ohne zu wissen, woher.
    Beide Blaster immer noch in der Hand, trat er auf die drei Sauroiden zu. Bei einem fand er den Dhyarra-Kristall, mit dem er angegriffen worden war.
    Die Sauroiden rührten sich nicht.
    Zamorra untersuchte einen der Echsenmänner. Oft genug hatte er in der Gegenwart schon mit ihnen zu tun gehabt, um mit ihrer Physis wenigstens halbwegs vertraut zu sein.
    Der, den er untersuchte, war tot!
    Zamorra murmelte eine Verwünschung. Obgleich sie ihm ans Leben wollten, hatte er sie seinerseits nicht töten wollen.
    Und doch lebten sie nicht mehr! Auch die beiden anderen waren tot!
    Er hatte mit maximaler Dosierung auf sie geschossen. Entweder vertrugen ihre Körper diese starke elektrische Ladung nicht, oder auf rätselhafte Weise hatten sich Energien vermischt, und das hatte zu einer unerwarteten Wirkung geführt. Wie auch immer - die drei Sauroiden waren tot und bedeuteten für Zamorra keine Gefahr mehr.
    Aber sie konnten ihm auch nichts mehr über ihre Pläne verraten…
    Langsam richtete er sich auf.
    Er fühlte sich immer noch nicht wieder richtig fit, und der erneute magische Angriff auf ihn hätte ihm fast einen bösen Rückschlag versetzt.
    Aber er konnte aufatmen. Die Sauroiden würden den Pharao Kamose nicht mehr töten können.
    Es sei denn, sie hatten es bereits getan.
    Oder - es gab noch weitere von ihnen in Theben…
    ***
    Nicole erwachte aus ihrer Bewußtlosigkeit. Im Dämmerlicht sah sie das Gesicht eines Ägypters über sich.
    Es war ein Reflex, daß sie mit ihrem telepathischen Sondersinn nach seinen Gedanken tasteteein Überlebensreflex. Normalerweise hielt sie sich von der Gedankenwelt anderer Menschen fern, respektierte deren Privatspähre. Dies hier war jedoch eine andere Situation; sie mußte wissen, woran sie war.
    Sie hatte das Glück, daß die Gedanken des Ägypters um sie, Zamorra und die letzten Geschehnisse kreisten. So erfuhr sie, was sich mittlerweile ereignet hatte, ohne fragen zu müssen. Was auch auf Probleme gestoßen wäre, denn im Gegensatz zu Zamorra beherrschte sie das Allägyptische praktisch gar nicht.
    Was sie nicht erfuhr, war, woraus die Gefahr bestand, die Zamorra Neter-Sekhet gegenüber erwähnt hatte, aber sie