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0563 - Die Rückkehr des Echsengottes

0563 - Die Rückkehr des Echsengottes

Titel: 0563 - Die Rückkehr des Echsengottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lassen!«
    Unterkühlt war übertrieben. In diesem Landstrich war es last so warm wie auf ihrer eigenen, schrumpfenden Welt, doch der Temperaturdurchschnitt dieses Planeten war tatsächlich erheblich niedriger. In der Echsenwelt kletterte die Temperatur seit Jahrhunderttausenden langsam, aber stetig an. Der Entropiewert stieg, das Chaos wurde größer. Schon jetzt war absehbar, daß in ein paar tausend Jahren das Ende jener Welt eintrat.
    Die Priesterschaft der Kälte kämpfte dagegen an, versuchte alles Mögliche, diesen Vorgang rückgängig zu machen, doch mittlerweile stand beinahe fest, daß das nur funktionierte, indem man die Entropie der Parallelwelt erhöhte. Das würde das Pendel der Wahrscheinlichkeit zur anderen Seite hin ausschlagen lassen.
    »Was können die beiden Fremden denn schon noch ausrichten?« rief Khachkaht. »Der Attentäter befindet sich bestimmt bereits im Palast, und du wirst über ihn wachen und ihn schützen, auf daß ihm nichts zustößt. Ich suche zusammen mit Dhakkar und Chrakk nach den Sternfremden und töte sie. Nimm diesen Sternenstein, um dem Attentäter zur Seite zu stehen. Aus irgendeinem Grund sind die Leibwachen des Königs wachsamer als sonst.«
    »Vielleicht, weil du sie alle mit deinem magischen Angriff in Aufruhr versetzt hast«, zischte Tharrokk von den Sümpfen.
    Er nahm den anderen Dhyarra-Kristall entgegen, der sich seit unendlich langer Zeit hier befand. Seine Ausstrahlung war es gewesen, die die Sauroiden einst überhaupt darauf gebracht hatten, daß es eine andere Welt gab, die der ihren so ähnlich war.
    Der Kristall war um ein vielfaches schwächer als jener, den sie aus ihrer Welt mit hierher gebracht hatten, aber es würde reichen, den gesamten Palast in Schutt und Asche zu legen, falls es erforderlich war. Eigentlich brauchten die Priester der Kälte die Macht dieser Sternensteine nicht. Zumindest nicht in dieser kühlen Welt. Ein Gedanke reichte bereits, um Unsagbares zu bewirken.
    Aber es war sicherer, eine noch größere Macht kontrollieren zu können.
    Das machte sie absolut unbesiegbar.
    Tharrokk ging, um nach dem Attentäter zu suchen.
    Es blieb nicht mehr viel Zeit. Bald würde der Morgen grauen, dann mußte es vollbracht sein.
    ***
    Menem-Set schlich sich durch das Haus des Königs.
    Er hatte Angst, die immer stärker wurde, je länger er sich durch die von Fackeln erleuchteten Gänge bewegte.
    Er versuchte sich zu orientieren, doch ebensogut hätte er blind durch ein Labyrinth irren können. Neter-Sekhet hatte ihm geholfen, sich als Diener in den Palast einschleichen zu können, doch innerhalb eines halben Tages hatte er nicht alles kennenlernen können. Und diese Bereiche des Palastes waren für ihn sowieso tabu.
    Wo sollte er den König finden?
    Das Haus war riesig! Es gab Hunderte, vielleicht sogar Tausende von Räumen. Viel mehr, als ein einfacher Mann wie Menem-Set zu zählen vermochte. In welchem dieser Räume ruhte der Pharao?
    Menem-Set war ein Dieb. Er hatte versucht, einen blauen Sternenstein zu stehlen, von dem man sich wundersame Dinge zuraunte. Er sollte die Magie der Götter in sich bergen, und es wäre die Krönung von Menem-Sets Laufbahn gewesen, wenn es ihm gelungen wäre, diesen Sternenstein zu entwenden.
    Es war ihm nicht gelungen.
    Plötzlich, von einem Moment zum anderen, hatte ihm Sobek gegenübergestanden.
    In seiner Panik hatte Menem-Set das Messer gezückt, das er unter dem Schurz verborgen trug!
    Und damit hatte er den Gott verletzt!
    Das war ihm zum Verhängnis geworden.
    Wenn er nicht tat, was man ihm sagte, würde man ihn hinrichten lassen. Jener Mann namens Khachkaht erpreßte ihn, zwang ihn zu seinem Tun.
    Nur wenn Menem-Set auch ausführte, was ihm befohlen worden war, würde er nach dem Tod das Reich des Osiris sehen. Gehorchte er nicht, würde man seinen Leichnam nicht unter dem Zauber des Totenbuches bestatten, und dann würden sein Ka und sein Ba ihre Bestimmungen nicht erreichen.
    Sobek selbst stand hinter dem Mordauftrag. Der Krokodilköpfige persönlich wollte, daß der König starb.
    Warum er das verlangte, hatte er nicht gesagt, und wer traute sich schon, einen Gott nach seinen Motiven zu fragen?
    Vielleicht hätte Menem-Set es getan, wenn er ein Priester gewiesen wäre, aber er war nur ein einfacher Dieb, der versuchte, irgendwie zu überleben.
    Auch das würde ihm schwerfallen.
    Er hatte zwar einen Weg gefunden, wie er in den Palast eindringen konnte, ohne dabei entdeckt zu werden, doch ob er auf demselben Weg

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