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0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

Titel: 0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fenrir nach vorn auf den Beifahrersitz und machte es sich auf der Polsterung gemütlich, ungeachtet der Schmutzspuren, die er hinterließ.
    »Was soll das denn?« entfuhr es Robin. »Ab mit dir nach hinten, Wolf!«
    Der Wolf hat einen Namen, teilte ihm Fenrir mit. Hat Zamorra dir nicht gesagt, wie ich heiße? Aber selbst, wenn du mich etwas höflicher ansprechen würdest: Ich bleibe hier! Ich fahre grundsätzlich vorn im Auto mit!
    »Außer in meinem Cadillac!« korrigierte Nicole sofort.
    Das werden wir auch noch ändern, hoffte Fenrir.
    »Eher würde Chirac die Atomtests stoppen.«
    »Wenn diese Bestie neben mir sitzt, kann ich nicht fahren!« protestierte Robin. »Das Biest - pardon, ich meine natürlich Monsieur Fenrir - muß nach hinten!«
    Da wird mir immer schlecht, behauptete der Wolf. Möchtest du, daß ich dir das Auto vollkotze? Ich habe gerade halbwegs gut gespeist.
    »Um faule Ausreden ist dieser Köter me verloren. Zumindest das hat er mit unserem Hausdrachen Fooly gemeinsam«, seufzte Nicole. »Also schön, Pierre - dann setz du dich nach hinten, und ich fahre den Wagen.«
    Ah, das ist gut. Dann kannst du mir nebenbei den Nacken kraulen, grinste Fenrir mit hochgezogenen Lefzen.
    »Das geht nicht, Nicole«, erklärte Robin gleichzeitig. »Das ist ein Dienstfahrzeug! Du gehörst nicht zur Polizei von Lyon. Ich darf dich nicht fahren lassen!«
    »Langer Rede kurzer Sinn«, sagte Zamorra, packte blitzschnell zu und erwischte den Wolf am Nackenfell.
    Er zog ihn aus dem Wagen, verfrachtete ihn nach hinten und schlug die Fondtür zu.
    Noch ehe Fenrir sich zwischen den Sitzlehnen wieder nach vorn zwängen konnte, hatte Zamorra sich auf dem schmutzpfoten verschmierten Beifahrersitz niedergelassen. Er sah nach hinten.
    »Probleme?« fragte er.
    Das ist gemein! protestierte Fenrir. Ich werde dir das Genick zerbeißen.
    »Dieser Gefahr sehe ich gelassen entgegen«, konterte Zamorra, während Nicole hinten neben dem Wolf einstieg.
    Fenrir heulte mondsüchtig, drehte sich dann Nicole zu und fragte treuherzig: Kraulst du mir auch den Nacken, wenn dieser scheußliche Mörderfänger dich nicht fahren läßt?
    »Natürlich«, seufzte Nicole.
    Wütend warf sich Robin hinters Lenkrad. »Du zahlst die Fahrzeugreinigung, wenn der Köter kotzt! Mußtest du dieses dummdreiste Ungeheuer unbedingt mitbringen?«
    Fenrir knurrte. Ich muß unbedingt darauf hinweisen, daß ich zwar dreist, aber keinesfalls dumm bin…
    »RRRRRUUUHEE!« brüllte Robin, so daß alle zusammenzuckten. »Sonst gibt’s zum Abendessen Wolfragout!«
    Wehe euch, telepathierte Fenrir an Zamorra und Nicole, wenn ihr das Rezept dafür an Fooly verratet!
    ***
    Es dauerte eine Dreiviertelstunde, um mit dem Wagen aus Lyon herauszukommen, dafür aber nur etwa zehn Minuten, um jene einsame Hütte mitten im Wald zu finden. Sie ähnelte ein wenig der Hütte, in der Naomi Varese - zusammen mit Fenrir - bis zu ihrem Freitod gelebt hatte, fand Zamorra.
    Inzwischen dämmerte es, und hier im Wald war es bereits so gut wie nachtdunkel. Robin nahm zwei starke Stablampen aus dem Wagen und reichte eine an Nicole weiter.
    »Eine dritte habe ich leider nicht«, gestand er. »Die Autos sind für Zweier-Teams ausgestattet.«
    Fenrirs Nackenfell sträubte sich, als er aus dem Wagen stieg. Er witterte in alle Richtungen und gab ein leises Knurren von sich.
    »Du spürst etwas«, erkannte Zamorra. »Was ist es?«
    Aber der Wolf antwortete nicht, er zeigte nur größte Unruhe.
    »Warum habt ihr die Hütte nicht versiegelt?« fragte Nicole.
    »Weil sie nicht der Tatort ist. Vendells Leute haben hier nichts gefunden, das darauf hinweisen könnte, daß Aranet vielleicht hier ermordet und dann den Hunden beziehungsweise Wölfen vorgeworfen worden ist. Daran haben wir nämlich vorsichtshalber auch gedacht. -Außerdem spricht das Ergebnis der Autopsie dagegen.«
    Warum starrst du mich dabei so an, Mörderfänger? fragte Fenrir. Ich mag kein Menschenfleisch. Es schmeckt zu sehr nach Pferd, und das mag ich erst, recht nicht. Weil's so furchtbar zäh ist.
    »Verdammt!« entfuhr es Robin, und seine Hand glitt unwillkürlich unter die Jacke und damit in die Nähe seiner Dienstwaffe. »Woher weiß dieser Wolf, wie Menschenfleisch schmeckt, wenn er angeblich so friedfertig und euer bester Freund ist? Wie viele Menschen hat er schon umgebracht?«
    Zamorra verdrehte die Augen. »Manchmal spielt er sich ein wenig auf.«
    Manchmal auch nicht, konterkarierte Fenrir seine Aussage, fuhr dann aber

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