Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

Titel: 0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Gefahr für sie und konnte sie jederzeit verraten! Und dann würde sie Serges grausiges Schicksal erleiden!
    In ihren Träumen sah sie Serge immer wieder vor sich, und sie fragte sich, ob es richtig gewesen war, was sie getan hatte.
    Sie hatte ihn dem Inquisitor ausgeliefert, weil er Jeoffrey ermordet hatte.
    Aber wie viele Menschen mochten Grund haben, sie ebenso zu hassen, wie sie Serge gehaßt hatte?
    Und doch, das war etwas ganz anderes, redete sie sich immer wieder ein.
    Aber die Rache schmeckte nicht, mehr, sie war schal und fade geworden. Doch es gab kein Zurück.
    »Ich sah dich«, flüsterte der Junge, »als du dich verwandeltest. Ich folgte dir, ohne daß du es merktest. Ich sah dich bei der Jagd.«
    »Warum verrätst du mich nicht?« fragte sie ihn.
    »Weil ich werden will wie du. Zeige mir, wie man ein Werwolf wird!« -
    ***
    Nicole blieb stehen. Sie konnte das Unheil förmlich spüren, das von dieser Umgebung ausging. Eine Umgebung, die es hier eigentlich gar nicht geben durfte.
    Hier gab es keinen Friedhof! Es hatte hier niemals einen gegeben!
    Aber er war hier. Düster und nebelverhangen lag er vor ihr im bleichen Licht des Mondes, der am nachtdunklen Himmel wie eine Silberscheibe hing. Unheimlich, schauerlich kam ihr die Umgebung vor. Bedrohlich und unheilvoll.
    Das Gefühl des Unheils, das sich ganz langsam in Nicole hineinfraß, kam direkt aus diesem Friedhof.
    Sie sah die beiden Wölfe.
    Einer von ihnen war Fenrir. Er bewegte sich jetzt wieder normal, er schien wieder der Fenrir zu sein, den Nicole kannte. Nichts Fremdes war mehr an ihm. Der Gedanke durchzuckte sie, daß er einem fremden Einfluß unterlegen war, als er hierhin, zu dem unheimlichen Friedhof, gelaufen war.
    Ein Einfluß, der von diesem nebelverhangenen Totenacker ausging? Oder von dem, was darin… wohnte.
    Sekundenlang blitzte der Begriff lebte in ihr auf, aber sie verdrängte ihn schnell wieder. Friedhöfe waren Horte der Toten, nicht der Lebenden.
    Allenfalls der Untoten …
    Womit der Begriff Werwolf plötzlich, wieder aktuell wurde. Handelte es sich hier tatsächlich um Werwölfe, wie Robin es befürchtet hatte?
    Aber die Aura stimmte nicht. Nicole versuchte sich an das zu erinnern, was sie während des Kampfes bei der Hütte empfunden hatte. Es war nicht sehr viel gewesen, war nur undeutlich, aber sie hatte schon Werwölfen gegenübergestanden, und sie war sicher, daß es sich hier um etwas anderes handelte.
    Und doch…
    Da war dieser andere Wolf, der sich an Fenrir drängte, sein Fell leckte, ihm zu schmeicheln schien.
    Eine Wölfin!
    War es jenes merkwürdige Tier, in das Fenrir sich verliebt zu haben glaubte? Es schien so zu sein, denn auch er verhielt sich eher spielerisch.
    Aber er zögerte dabei, schien immer wieder über sein Tun und diese Wölfin nachdenken zu müssen.
    Mit der Wölfin stimmte etwas nicht. Nicole erkannte ihre Zurückhaltung, ihre Unsicherheit, und sie glaubte, etwas wie Verzweiflung im Blick dieses Tieres zu erkennen.
    Hoffnung und Verzweiflung nebeneinander - und Angst.
    Wovor?
    Unwillkürlich setzte Nicole ihre Telepathie ein und tastete nach der Wölfin.
    Das Tier zuckte leicht zusammen, drehte ganz langsam den Kopf und sah zu Nicole herüber, gerade so, als könnte sie ihren Tastversuch wahrnehmen.
    Aber Nicole erhielt keine Resonanz. Da waren keine Gedanken, wùe sie eigentlich fast schon vermutet hätte.
    Nicht einmal tierische!
    Warum bist du mir gefolgt?
    Das waren Fenrirs Gedanken. Auch er hatte Nicoles Versuch bemerkt.
    Ich dachte , du wärst in Gefahr. Du solltest nicht hier sein. Der Friedhof ist… unheilig, antwortete Nicole telepathisch.
    Für mich besteht hier keine Gefahr, versicherte Fenrir.
    Nicole hätte ihm gern geglaubt, aber sie spürte die Bedrohung immer deutlicher. Und da war noch etwas anderes.
    Mit der Wölfin stimmte etwas nicht.
    Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Nicole, in ihr etwas anderes zu sehen.
    Eine Frau…?
    ***
    Robin benutzte das Autotelefon und rief im Château Montagne an. Er hatte Glück und bekam Raffael Bois ans Gerät, Zamorras alten zuverlässigen Diener.
    »Robin hier, Monsieur Bois. Wir benötigen dringend geweihte Silberkugeln! Hat Zamorra welche vorrätig?«
    »Ich nehme das doch an«, versicherte der alte Butler.
    »Bitte, Monsieur Bois - es ist sehr wichtig und sehr dringend. Könnten Sie ein paar dieser Kugeln durch die Regenbogenblumen hierher bringen, nach Lyon? Es geht vielleicht um Minuten.«
    »Ich muß um eine Erklärung bitten,

Weitere Kostenlose Bücher