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0565 - Gucky, der Meisterdieb

Titel: 0565 - Gucky, der Meisterdieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konzentrierte, um dann zu entmaterialisieren.
    Als er in den Normalraum zurückkehrte, plumpste er ins Wasser.
    Erschreckt stoben einige Eingeborene beiseite, die in dem flachen und lauwarmen Naß gelegen hatten, unter ihnen auch Kun Tares, der schon sehnsüchtig auf das Erscheinen des kleinen Teleporters gewartet hatte.
    Er faßte sich sofort und kehrte zu dem Mausbiber zurück, der sich das Wasser aus dem Pelz schüttelte und den Gesuchten sofort erkannte.
    „Du möchtest das größte Geheimnis des Universums bewundern - habe ich recht?"
    „Du könntest Gedankenleser sein", erwiderte Gucky und strebte dem nahen Strand zu. „Ich möchte die Krone der Koltas sehen, wenn du gestattest. Und ich gebe dir mein Wort, daß ich sie nicht zu stehlen versuche."
    „Das befürchte ich auch nicht", meinte Kun Tares und ging voran. „Folge mir in mein Haus."
    Ohne jeden Argwohn folgte ihm Gucky.
    Die Krone der Koltas - was konnte das anderes sein als das Tabora? Sicher, im Aussehen bestand ein Unterschied zwischen einer Krone und einer Flasche, aber die Pai'uhns konnten ja auch keine Ahnung haben, was das Tabora in Wirklichkeit war. Sie konnten es nennen, wie sie wollten, ganz gleich, wie es aussah.
    Kun Tares blieb stehen, als sie die Hütte erreichten.
    „Hier wohne ich, und ich habe die Krone hier. Tritt ein."
    „Nach dir, mein Freund."
    Kun Tares ging ohne Zögern voran. Es gab kein Risiko, seiner Meinung nach. Er hatte seine Vorbereitungen getroffen, und zwar mit aller Sorgfalt.
    Als sie beide in dem halbdunklen Innenraum standen, deutete Kun Tares auf eine hölzerne Bank, vor der ein schmaler Tisch stand.
    „Wir wollen uns setzen, damit ich dir die Geschichte meines Diebstahls erzählen kann, dann werde ich dir die Krone zeigen."
    „Warum kann ich sie nicht vorher sehen?"
    „Weil sie schöner ist, wenn man ihre Geschichte kennt."
    Gucky zuckte die Achseln und setzte sich. Kun Tares holte aus einer Ecke einen Krug hervor, der mit einer goldgelben Flüssigkeit angefüllt war. Er schenkte sich und dem Mausbiber ein, dann trank er ihm zu.
    Gucky probierte. Das Zeug schmeckte keineswegs unangenehm, und da er Durst verspürte, trank er den Becher in einem Zug leer. Kun Tares hingegen nippte nur daran.
    Dann begann er umständlich von seinem dreijährigen Abenteuer zu berichten. Zwischendurch stand er auf und ließ eine mit feinem Draht bespannte Matte vor der Türöffnung herab. Die Wände und auch die Decke des Raumes waren mit dem gleichen Drahtnetz bespannt.
    Gucky achtete nicht darauf, aber er verspürte plötzlich eine Müdigkeit, die seine Glieder zu lahmen begann.
    Die Worte Kun Tares' wirkten, als würden sie aus weiter Ferne gesprochen. Ihre Bedeutung kam dem Mausbiber nur noch halb zu Bewußtsein, obwohl er noch folgerichtig zu denken vermochte. Vielleicht ließ auch nur seine Konzentration nach.
    Kun Tares hörte auf zu sprechen und beobachtete Gucky.
    Dann sagte er: „Ich glaube, nun ist es soweit. Ich werde dir die Krone der Koltas zeigen - warte einen Augenblick." Er stand auf, als bemerke er den Zustand seines Gastes nicht, ging zu seiner Truhe und öffnete sie. Er nahm die Krone heraus und stellte sie auf den Tisch. Dann setzte er sich wieder. „Das ist sie, die Krone der Koltas, das größte Geheimnis des Universums, denn ihr Anblick allein genügt, die natürliche Lebensspanne zu verdoppeln. Ich habe sie gestohlen, und damit habe ich wohl auch dich, mein kleiner Freund, übertroffen. Doch was dich so wertvoll macht, ist etwas ganz anderes."
    Gucky stellte immerhin noch fest, daß die Krone keinesfalls das gesuchte Tabora sein konnte. Signos Beschreibung paßte ganz und gar nicht darauf. Zu seiner Enttäuschung gesellte sich ein Gefühl der Übelkeit. Er saß da und konnte sich kaum rühren. Ihn schien eine Art Lähmung befallen zu haben.
    „Was soll mich wertvoll machen?" sagte er mühsam. „Und warum bin ich so müde? Was war in dem Zeug, das ich getrunken habe...?"
    Kun Tares blieb ruhig sitzen, als er sagte: „Ich kehrte vor einigen Tagen mit der größten und seltensten Beute zurück, die jemals gestohlen wurde. Und heute, nur wenig später, gelingt mir ein noch größerer Diebstahl. Ich habe einen Teleporter gefangen, zudem noch einen Meisterdieb. Mein Ruhm wird sich auf unserer ganzen Welt verbreiten, und ich werde Denkmäler auf allen großen Inseln erhalten."
    Langsam begann Gucky zu begreifen, was mit ihm geschehen war.
    „Ein Schlafmittel also...? Da hast du Pech gehabt, denn einen

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