Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0566 - Odins Zauber

0566 - Odins Zauber

Titel: 0566 - Odins Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Schmetterlinge allerdings keineswegs Modell geflattert. Er hatte sie nie in natura gesehen.
    Dennoch wußte er, daß es sie gab.
    Er wußte auch, daß sie viel größer waren als normale Schmetterlinge.
    Er wußte nur nicht, woher sie kamen und was sie auf dem Planeten Erde wollten.
    Aber vielleicht würde er es herausfinden.
    Daß ihm Angeliques Sorge um ihren Bruder dazwischengekommen war, störte ihn nicht. Ganz im Gegenteil, die Schmetterlinge waren für ihn nicht so wichtig wie Angelique.
    Denn Angelique war die Frau, die er liebte, auch wenn sie seine Liebe immer noch zurückwies. Aber wenn er ihr einen Gefallen tun konnte, hatte das Vorrang vor allen anderen Dingen.
    Und wenn’s nur darum ging, ihren Bruder zu beobachten und ihn gegebenenfalls zu schützen.
    Um die Schmetterlinge konnte er sich später immer noch kümmern, sie flogen ihm nicht weg.
    Nicht ihm.
    Nicht dem Herrn der Traume.
    ***
    Bereits schon am Flughafen wollte sich Zamorra von den anderen absetzen.
    »Ich stoße später wieder zu euch«, sagte er.
    »Was, zum Teufel, hast du denn hier so dringend zu erledigen?« fragte Tendyke. »Gestern hast du noch nichts davon erzählt. Komm mir nicht mit irgendwelchen Ausreden, Mann.«
    »Keine Ausreden - aber auch keine Erklärungen.« Zamorra zwinkerte ihm zu.
    Tendyke verstand es falsch und sah ganz kurz zu Nicole hinüber.
    Zamorra grinste.
    »Holzweg«, flüsterte er laut. »Wenn ich fremdgehen wollte, könnte ich das ohne deine Unterstützung viel besser!«
    Natürlich bekam Nicole die Bemerkung mit. »Nicht nur Holzweg, sondern Knüppelpfad«, korrigierte sie. »Weil das einer Telepathin wie mir auch bei bester Tarnung nicht verborgen bliebe…«
    Zamorra zog sie an sich, umarmte und küßte sie.
    »Wozu sollte ich auch fremdgehen, wenn ich in dir das beste Mädchen habe, das ich mir überhaupt vorstellen kann?« - »Brauchst du meine Unterstützung?« flüsterte sie ihm zu, »Soll ich mitkommen?«
    »Du weißt, worum es geht?« gab er ebenso leise zurück.
    Sie nickte.
    »Ich schaffe das allein.«
    »Sicher?«
    Jetzt war er es, der nickte.
    »Paß du auf Rob auf, und auf die anderen.«
    »Ich drücke dir die Daumen.«
    Zwischen ihnen gab es keine weiteren Fragen.
    Die Autos standen schon vor dem Airport bereit, eine große Limousine für Tendyke, Nicole und die Zwillinge und ein anderer Wagen, der Zamorra zur Verfügung stand.
    Den Chauffeur machte Zamorra spontan zum bezahlten Kurzurlauber. »Machen Sie sich ein paar schöne Stunden, und wenn Sie jemand danach fragt, verweisen Sie ihn an mich.«
    Dann saß er am Lenkrad des Wagens und jagte ihn in nördlicher Richtung davon.
    Als er für ein paar Sekunden die Augen schloß, sah er handgroße Schmetterlinge in all ihrer Farbenpracht, aber als er die Augen wieder öffnete, war von den Faltern nichts mehr zu sehen.
    Auch an Odin dachte er schon längst nicht mehr.
    Und nicht an Ombres - wer war Ombre? - Wachskerzenreste…
    ***
    Über der Ödnis kreisten zwei Raben. Lautlos zogen sie ihre Bahnen und bewegten sich dabei in viel größerer Höhe, als Vögel ihrer Art das eigentlich zu tun pflegten. Vom Boden aus waren sie kaum zu erkennen, nur zwei winzige Punkte am Himmel.
    Sie beobachteten.
    Hugin und Munin sahen und hörten alles, was sich in Bodennähe abspielte.
    Dann flog Munin zurück zu seinem Herrn.
    Hugin blieb zurück, kreiste hoch in der Luft und beobachtete weiter.
    Er brauchte nicht einmal zu befürchten, in dieser Höhe von einem Flugzeug erwischt zu werden. Denn Odins Raben existierten für Flugzeuge der Menschen ganz einfach nicht.
    Sollte tatsächlich eine Maschine ihren Kurs genau dorthin ausgerichtet haben, wo die Raben kreisten, würde das Flugzeug einfach durch die Vögel hindurch fliegen…
    ***
    Yves Cascal spürte das Unheil.
    Denn diese häßlichen graubraunen Falter, die er für gefährlich hielt, folgten dem Mitsubishi Pajero, der von Butler Scarth gelenkt wurde und in den Tendyke, Zamorra, Duval und die blonden Zwillinge eingestiegen waren.
    Beim Haus selbst blieben nur ein paar der flatternden Scheußlichkeiten zurück.
    Warum folgte der große Schwarm dem Auto? Was sollte dieser eigenartige Geleitzug?
    Ombre wußte nicht, wohin Zamorra und die anderen unterwegs waren. Er hatte gestern keine Gelegenheit gehabt, darauf zu achten.
    Und in der Nacht, als er die Alarmanlagen ausgetrickst hatte und heimlich und ungesehen eingedrungen war, ging es ihm nur darum, an den Ju-Ju-Stab heranzukommen und ein wenig die Küche zu

Weitere Kostenlose Bücher