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0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen

0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen

Titel: 0571 - Der Gnom mit den zwei Köpfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Shado.
    Der Aborigine tanzte nicht mehr. Er hockte auf dem Boden, und nach seinen Augen zu urteilen, war er wach.
    Trotzdem zögerte Zamorra, ihn anzusprechen. Er war nicht sicher, ob sich der Yolngu nicht doch noch in Trance befand und ob er ihn dann nicht wecken würde. Und er wußte nicht, was das für Auswirkungen auf Nicole und Ted haben konnte.
    Dann war es Shado, der Zamorra ansprach.
    »Du machst dir Sorgen? Wozu? Ihnen geschieht nichts, sie sind nicht hier. Sie sind dort, wo auch ihr Gegner ist, aber sie sind nicht in Gefahr. In ihrem Zustand können sie handeln, aber nicht behandelt werden.«
    »Du hast sie immer noch unter Kontrolle?«
    »Was denkst du?« fragte Shado zurück.
    Zamorra schwieg.
    Und er hoffte, daß seiner Lebensgefährtin und seinem Freund wirklich nichts geschehen konnte.
    Aber gab es dafür wirklich eine Garantie?
    Er wünschte sich, selbst dabei zu sein. Dann könnte er wenigstens eingreifen und die beiden Menschen schützen, die ihm so viel bedeuteten.
    Warum hatte er sich nur darauf eingelassen, zurückzubleiben? Sich Eysenbeiß nicht zu zeigen, erschien ihm mit einem Mal gar nicht mehr so wichtig!
    Ahnte Zamorra vielleicht, daß Shado einen großen Fehler machte?
    Daß etwas gar nicht so lief, wie es sich Shado vorstellte?
    Und daß sich Nicole Duval und Ted Ewigk in Lebensgefahr befanden?
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß war nachdenklich geworden.
    Diese Lebensform, die dem Götterwind -Projekt entstammen konnte, gefiel ihm nicht. Er wußte kaum etwas über Götterwind. Nur, daß es sich um den gescheiterten Versuch einer seiner Vorgänger handelte, der Schöpfung ins Handwerk zu pfuschen.
    Seit ein paar Jahren war die Echsenwelt evakuiert worden. Jemand, den Eysenbeiß nicht kannte, war dafür verantwortlich. Wo die Bewohner jener Welt jetzt aber lebten, wußte niemand genau.
    Und jetzt sollte ein Wesen bemerkt worden sein, das eher auf die Echsenwelt paßte?
    Für Eysenbeiß war diese Entdeckung eher störend.
    Der einzige Vorteil, den er aus Rangors Eigenmächtigkeit ziehen konnte, war der Mensch, den er manipuliert hatte, damit er ihm als Informant dienen konnte. Etwas in dieser Art hatte Eysenbeiß ohnehin beabsichtigt.
    Dieser Mensch war dort wieder abgesetzt worden, wo er aufgenommen worden war, und eigentlich hätte das Raumschiff jetzt wieder sein ursprüngliches Ziel ansteuern können…
    Aber immer noch schwebte es hier über der Insel England und in unteren Luftschichten. Eysenbeiß konnte sich nicht dazu durchringen, eine neue Kursanweisung zu geben. Er überließ das Rangor.
    Aber der Ewige, obgleich oder gerade weil ihm bewußt war, daß er nach diesem Flug sein Kommando verlor, tat nichts dergleichen. Im Gegenteil, er ließ schon wieder die Umgebung scannen.
    »Da ist etwas«, sagte der Cyborg A-3 plötzlich!
    »Spezifikation!« verlangte Rangor.
    Auch Eysenbeiß wurde aufmerksam.
    »Zwei Lebensformen«, meldete A-3.
    Ohne sich nach dem ERHABENEN umzusehen, der hinter ihm stand, befahl Rangor: »An Bord holen! Sofort!«
    ***
    Nicole und Ted Ewigk sahen sich um. Kühler Nachtwind umstrich sie, und unwillkürlich tasteten sie beide nach ihrer Kleidung und Ausrüstung.
    Alles war vorhanden.
    Ted löste seinen Blaster von der Magnetplatte am Gürtel und prüfte den Ladezustand.
    »Die Waffe ist okay«, murmelte er halbwegs zufrieden.
    Er berührte Nicoles Schulter.
    »Materiell stabil«, sagte er dann. »Du fühlst dich nicht danach an, als wärest du so etwas wie eine animierte Holografie. Möchte wissen, wie dieser Bursche das schafft.«
    »Ich glaube, der Vergleich stimmt nicht so ganz. Wir sind keine Holografien, wir sind so etwas wie unsere eigenen Kopien. Doppelgänger.«
    »Oder wir sind wirklich hier, und unsere Kopien sind im Château zurückgeblieben«, lästerte Ted. »Ich traue der Magie nur so weit, wie ich sie selbst unter Kontrolle habe. Und das ist nicht der Fall. Ich bin ungern von anderen abhängig.«
    »Wenn du mit Gryf oder Teri zusammenarbeitest, vertraust du dich ihnen doch auch an.«
    »Das ist etwas anderes«, erwiderte Ted. »Deren Silbermond-Magie kenne ich. Aber das, was der Aborigine mit uns tut, durchschaue ich nicht. Es ist mir zu fremd.«
    Er sah sich um.
    »Wo sind wir hier überhaupt?«
    »Ein Dorf?« überlegte Nicole. »Sieht nach einer Straße aus.«
    Ted grinste. »Zumindest deutet das Vorhandensein einer asphaltierten Fläche darauf hin, auch die Laternen, die hier in regelmäßigen Abständen aufragen. Und da ich rechts und

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